Seckach/Buchen. Die AfD schlägt vor, angesichts einer Änderung des Straßengesetzes die Transversale mit geänderter Trassenführung neu anzugehen. Außerdem informiert sie über zwei Kleine Anfragen.
Seckach/Buchen. „Das geänderte Straßengesetz ist die ideale Grundlage für neue Transversale-Planungen“, erklärt die AfD Neckar-Odenwald in einer Pressemitteilung. Der Landtag hatte am 11. November die Neuerung beschlossen. Vorrangig ging es um die Besitzverhältnisse der Autobahnen, aber auch darum, Bauplanungen zu beschleunigen und Verzögerungen zu vermeiden.
Darauf nahm Minister Winfried Hermann auch in einer aktuellen Antwort auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Dr. Rainer Podeswa an die Landesregierung zum Thema Transversale Bezug, berichtet Fraktionsvorsitzender Ralf Barwig. Untersuchungen jeglicher Art sollen nun schneller und einfacher durchgeführt werden können und Verzögerungen bei der Erstellung von Planungen so vermieden werden. Die Transversale war im Dezember im Kreistag unter anderem auch deshalb gestoppt worden, weil die Baukosten angesichts der jahrzehntelangen Planungszeit um ein Mehrfaches gestiegen waren.
Nördlicher Teil unkritisch
Die AfD-Kreistagsfraktion nimmt die Aussagen des Verkehrsministers zum Anlass, die Neuplanung der Transversale mit alternativem Streckenverlauf zu fordern. Ralf Barwig schlägt vor, auf das Brückenbauwerk am Eckenberg bei einer neuen Streckenführung zu verzichten, da es aufgrund des Kurvenradius und der Hangsicherung etwa die Hälfte der Kosten ausgemacht hätte. „Das würde auch den Bedenken der Bürger von Hemsbach entgegenkommen“, so Barwig. Der nördliche Teil der Transversale, der „weitgehend über Ackerland und weitab von Bebauung verläuft, war bis Eberstadt sowieso unkritisch“, erklärt das Mitglied des Kreis-Ausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr.
„Eine Trassenführung ab Höhe Schlierstadt auf einer ertüchtigten Schlierstädter Straße bis zum Höhenrücken beim Gymnasium Osterburken und dann die Anbindung an die B 292 auf der unbewohnten Kirnauseite des Eckenbergs hätte keine Hindernisse zu überqueren“, erläutert Barwig seine Vorstellungen für eine neue Planung. „Die Strecke verläuft über den Eckenbergtunnel und damit über der Bahnlinie und der neuen B 292. Der Rinschbach wird bereits vor Hemsbach auf einer bestehenden Brücke überquert. Leicht in den Höhenrücken eingeschnitten bestünden auch keine Lärmbelästigungen nach Osterburken oder Hemsbach“, erklärt Barwig. „Gleichzeitig bekäme das Gymnasium Osterburken endlich eine direkte Anbindung ins Zentrum des Kreises ohne Ortsdurchfahrten, und selbst das Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) und das Eckenberg-Gymnasium wären einfacher angebunden und damit Adelsheim vom Schülerverkehr entlastet.“ Barwig zeigt noch eine weitere Alternative auf: „Denkbar wäre auch eine Verlängerung der Schlierstädter Straße als nordöstliche Ortsumfahrung von Osterburken, inklusive Anbindung an die B 292 in Höhe des Regionalen Industrieparks Osterburken.“ Auch dort würde weitgehend nur Ackerland benötigt. „Die dann entstehende Auffahrt zwischen Osterburken und Rosenberg würde den Durchgangsverkehr um Osterburken mindern und die Rettungszeiten von Rosenberg deutlich senken.“ Da Bauprojekte wie die Transversale zwingend ökologische Ausgleichsmaßnahmen erfordern, meint Barwig: „Die dafür angelegten, geschützten Habitate wären deutlich wertvoller als die weitgehend konventionell bewirtschafteten Ackerflächen.“
Zwei Kleine Anfragen (Drucksache 16/9164 und 16/9625) zur Transversale hat die AfD über Rainer Podeswa an die Landesregierung gerichtet. In der ersten fragte sie im Oktober unter anderem nach den Anträgen an das RP, nach vorliegenden Gutachten zum Projekt, den bisherigen Kosten und den Auswirkungen auf die Bundeswehrstandorte. Die zweite Anfrage vom 23. Dezember galt unter anderem den Gründen für die lange Dauer des Verfahrens sowie dem „Veralten“ der Gutachten, das unter anderem die Kosten in die Höhe getrieben hatte. Die Fragen und Antworten sind nachzulesen unter www.landtag-bw.de/home/dokumente/drucksachen.html oder unter www.afd-nok.de/1067/neue-transversale/.
Finanzierung „Frage des Willens“
Abschließend verweist Ralf Barwig darauf, dass sich bei der Entscheidung des Kreistags, die Planung für die Transversale einzustellen, alle Kreisräte mit Ausnahme der Grünen einig waren, dass die Transversale notwendig sei. Viele Räte hätten umgehend neue Planungen gefordert. „Die Finanzierung ist dabei, wie damals auch die SPD erklärte, eine Frage des politischen Willens.“
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/seckach_artikel,-seckach-afd-will-die-transversale-neu-angehen-_arid,1754269.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/seckach.html
[2] https://www.fnweb.de/orte/osterburken.html
[3] https://www.fnweb.de/orte/adelsheim.html