Auf dem Gelände des „Training Center Retten und Helfen“ in Mosbach entsteht das „Zentrale Trainingszentrum“ der Landespolizei. Im Sommer sollen die ersten „Einsätze“ stattfinden.
Mosbach. Das „Zentrale Trainingszentrum“ der Polizei Baden-Württemberg (ZTZ) und in drei bis vier Jahren auch das nördliche Einsatztrainingszentrum des Polizeipräsidiums Heilbronn entstehen auf dem Gelände der ehemaligen Neckartalkaserne im Mosbacher Stadtteil Neckarelz. Das bestätigt Renato Gigliotti aus der Pressestelle des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration auf Nachfrage.
Schon vor Jahren hat das Mosbacher Entsorgungsunternehmen Inast das Areal von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gekauft und mittlerweile bezogen. Als Partner nutzt auch der Bundesverband Rettungshunde mit seinem „Training Center Retten und Helfen“ das große Areal.
Rettungsdienste aus ganz Deutschland und aus dem Ausland trainieren dort in den speziell hergerichteten Trümmerlandschaften – dazu dienen ausrangierte Kasernen- und andere Gebäude. Auch ein Tauchbecken zählt dazu. Bei einem „Tag der offenen Tür“ konnte sich auch die Bevölkerung im September ein Bild der weitläufigen Anlage machen.
Besondere „Lagen“ simulieren
Schon im vergangenen Jahr zeichnete sich ab, dass die Polizei ebenfalls auf dem Hardberg einziehen würde, inzwischen wird bereits gebaut. Im entstehenden Trainingszentrum der Polizei Baden-Württemberg werde die Landespolizei vor allem „besondere Einsatzlagen“ trainieren, so Gigliotti. Gemeint ist zum Beispiel das Durchsuchen von Gebäuden und von Gelände, präzisiert der Sprecher des Ministeriums.
Realitätsnähe ist nötig
Für die zielgerichtete Vorbereitung auf die Herausforderungen gefährlicher Ereignisse wie Amokläufe oder Terroranschläge sind professionelle Trainingsbedingungen und möglichst realitätsnahe Rahmenbedingungen wichtig.
Die Einrichtungen des künftigen ZTZ, überwiegend bestehende Gebäude des alten Kasernenareals, seien bereits weitgehend für den Einsatz ertüchtigt, es fehlten aber noch Genehmigungen, so Gigliotti. Voraussichtlich im Sommer könne das Training dann beginnen.
Bereits mit eingerichtet wird das nördliche Einsatztrainingszentrum des Polizeipräsidiums Heilbronn. Allerdings wird es noch bis zum Jahr 2023 oder 2024 dauern, bis dort auch die Polizisten aus der Region trainieren, informiert der Pressesprecher weiter.
Der Hintergrund: „Die Beamtinnen und Beamten müssen im Rahmen des Polizeidiensts zum Beispiel regelmäßige Schießübungen durchführen. Und sie müssen das Verhalten und den Zugriff üben. Zwar kommt es Gott sei Dank selten vor, dass das im Alltag nötig wird“, so Renato Gigliotti, „aber trainiert werden muss es.“
Polizei investiert vier Millionen
Rund vier Millionen Euro investiert die Landespolizei in das neue Trainingszentrum, rund 6,5 Millionen Euro, so Jürgen Schart vom Bundesverband Rettungshunde, steckt auch das TCRH in das Projekt.
Nach der Fertigstellung wird das neue Trainingszentrum organisatorisch an die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg und dort im Institutsbereich Einsatztraining angebunden.
Bis zu 60 Personen können künftig werktags parallel aus- und weitergebildet werden. Die Hochschule der Polizei im Land ist innerhalb der Polizei für die Aus- und Fortbildung der Polizeibeamten zuständig und betreibt derzeit Ausbildungseinrichtungen in Biberach, Bruchsal, Lahr, Villingen-Schwenningen und Wertheim.
Sie erhält mit dem Trainingszentrum in Mosbach, neben dem Standort in Böblingen, einen zweiten Fortbildungsstandort – in diesem Fall speziell für Belange des Einsatztrainings.
Auf dem Gelände der ehemaligen Neckartalkaserne werden künftig fünf Polizeibeamte sowie zwei Tarifangestellte ihren festen Arbeitsplatz finden, informiert das TCRH auf seiner Internetseite.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/mosbach_artikel,-mosbach-uebungsgebiet-fuer-besondere-einsatzlagen-_arid,1606656.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/mosbach.html