Bildung und Ausbildung

Das große Problem mit G8 und G9

Über Lehrermangel muss sich Oberstudiendirektorin Regina Krudewig-Bartel, Schulleiterin des Ganztagsgymnasium Osterburken, keine Gedanken machen. Was ihr allerdings Sorgen bereitet, sind die sinkenden Anmeldezahlen.

Von 
Nicola Beier
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Odenwald-Tauber.  „Wir haben damit zu kämpfen, dass wir im Umkreis die einzige G8-Schule sind. Eltern schicken ihre Kinder lieber auf eine Schule, die G9 anbietet. Dann haben die Kinder ein Jahr mehr Zeit“, erklärt sie im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.

Im Einzugsgebiet des GTO gibt es fünf G9-Gymnasien: das Eckenberg-Gymnasium (Adelsheim), das Martin-Schleyer-Gymnasium (Lauda), das Auguste-Pattberg-Gymnasium (Mosbach), das Burghardt-Gymnasium (Buchen) sowie das Hohenlohe-Gymnasium (Öhringen). Das Besondere an G9 ist, dass die Schüler nicht nach acht Jahren ihr Abitur schreiben, sondern ein zusätzliches Jahr erhalten. Das macht es für Schüler attraktiv, schließlich haben sie so mehr Zeit, den Stoff zu erlernen. Allerdings birgt das auch Risiken: „Es wollen so viele Schüler auf eine G9-Schule, dass diese überlaufen“, erklärt Krudewig-Bartel. Der einzelne Schüler könne vom Lehrer so gar nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Außerdem gibt es an G9-Gymnasien nicht mehr Stunden, nur weil es ein Jahr länger dauere, sagt Krudewig-Bartel.

Vergleichbarkeit schaffen

Dennoch würde sie am GTO auch gerne G9 anbieten: „Allein um der Vergleichbarkeit wegen“, erklärt sie ärgerlich. „Das ist der absolute Super-GAU, was da angerichtet wurde.“ Dass ein G9-Zug auch am GTO angeboten wird, ist hingegen nicht mehr möglich. Es könne in dieser Legislaturperiode nicht mehr geändert werden, so die Lehrerin. „Die Strukturdebatte ist beendet“, hieß es aus dem Kultusministerium. Daher wolle man sich in Osterburken nun darauf konzentrieren, die Vorteile des Ganztageskonzepts an einer G8-Schule hervorzuheben: „Wenn doch G8, dann hier“, sagt Krudewig-Bartel. Denn neben dem normalen Unterricht gibt es ein zusätzliches soziales Angebot für die Schüler am GTO, beispielsweise zusätzlich Lernzeit, bei der der Fachlehrer als Ansprechpartner dabei ist. So können die Schüler optimal unterstützt werden.

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