Mannheim/Berlin. Der Elektronikfachhändler Gravis will bis Ende des Jahres alle Filialen in Deutschland schließen. Das hat ein Unternehmenssprecher auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt. Davon betroffen sind auch zwei Filialen in der Region: Gravis betreibt ein Geschäft im Mannheimer Stadthaus N 1 sowie in der Hauptstraße in Heidelberg. Für diese sowie für alle weiteren Läden steht der genaue Zeitpunkt für die Schließung laut dem Sprecher noch nicht fest.
Wer aus Sicht von Gravis diese Entscheidung mit zu verantworten hat
Gravis ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter, auf die Marke Apple spezialisierter Reseller mit zertifiziertem Reparaturservice. Als Grund für die Geschäftsaufgabe nennt der Sprecher anhaltende Verluste: „Nach vielen erfolgreichen Jahren hat die Gravis seit 2022 mit einem negativen Ergebnis zu kämpfen. Die Verluste steigen seitdem mehr oder weniger jedes Quartal.“ Dafür gebe es verschiedene Hintergründe und Marktbedingungen.
Einer der Hauptgründe sei, dass Monobrandshops und die damit einhergehende Abhängigkeit von einer Marke - insbesondere mit Blick auf Apple - nicht mehr nachhaltig wirtschaftlich seien. „Dafür sind die Margen schlichtweg zu klein, um auf lange Sicht profitabel zu sein. Aufgrund des restriktiven Konditionsmodells seitens Apple haben wir also keine Möglichkeit gesehen, das Geschäft in Zukunft auskömmlich zu gestalten.“
Gravis wurde in den 1980er Jahren in Berlin-Moabit von zwei ehemaligen Studenten gegründet und hat inzwischen 38 Filialen bundesweit mit rund 600 Beschäftigten. Für sie prüfe man verschiedenste Lösungen, „um sie bestmöglich in diesem Prozess zu unterstützen“. Seit 2013 gehört Gravis zum Mobilfunkanbieter Freenet.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/wirtschaft_artikel,-regionale-wirtschaft-warum-der-apple-haendler-gravis-in-mannheim-und-bundesweit-alle-filialen-schliess-_arid,2188138.html