Mannheim. Der Mannheimer Südzucker-Konzern ist jetzt mit etwas mehr als 94 Prozent an seiner Tochtergesellschaft CropEnergies beteiligt. „Wir freuen uns, dass unser Angebot an die Aktionärinnen und Aktionäre der CropEnergies auf sehr großes Interesse gestoßen ist und wir durch das Delisting-Erwerbsangebot unsere Beteiligung an der CropEnergies AG von rund 69,2 Prozent auf circa 94,07 Prozent erhöhen konnten“, erklärte ein Sprecher.
Hintergrund: Südzucker hatte angestrebt, CropEnergies komplett zu übernehmen. Die Aktionäre hatten bis 16. Februar Zeit, eine Übernahmeofferte anzunehmen - Südzucker bot 11,50 Euro in bar für jede CropEnergies-Aktie. Der große Zuspruch habe nun gezeigt, dass das Angebot nicht nur finanziell attraktiv gewesen sei, „sondern auch strategisch als der richtige Schritt angesehen wird, die Südzucker-Gruppe weiterzuentwickeln“, sagte der Sprecher weiter.
CropEnergies wird Ende Februar von der Börse genommen
Mit dem Übernahmeangebot ist die Entscheidung verbunden, den Ethanolhersteller von der Börse zu nehmen („Delisting“). Die Notierung der CropEnergies AG an der Frankfurter Wertpapierbörse werde voraussichtlich mit Ablauf des 28. Februar eingestellt, heißt es auf einem Südzucker-Portal.
Für CropEnergies soll der Abschied von der Börse zahlreiche Vorteile haben. So entfielen „rechtliche und administrative Pflichten, die mit erheblichen Kosten verbunden sind“, heißt es früheren Angaben zufolge. Man könne künftig noch schneller agieren. Südzucker hebt zudem hervor, das Delisting ermögliche es der Gruppe, die eigene Kapitalmarktpräsenz zu stärken.
CropEnergies war im September 2006 an die Börse gegangen. Mit dem Erlös wurde die internationale Expansion finanziert und der Ethanolhersteller auf eine breitere finanzielle Basis gestellt. Ethanol aus pflanzlichen Rohstoffen wird Kraftstoffen wie E10 beigemischt. Es soll helfen, klimaschädliches CO2 im Straßenverkehr einzusparen.
Südzucker-Finanzchef Thomas Kölbl erklärte kürzlich in einem Interview mit „Finance-TV“, CropEnergies habe mittlerweile ein sehr volatiles Geschäft, sowohl erlös- als auch rohstoffseitig. „Wir haben die letzten Jahre gemerkt, dass die Wahrnehmung des Kapitalmarkts für CropEnergies deutlich abgenommen hat. Dem Unternehmen wurde einfach nicht der Wert beigemessen, den wir als Südzucker in dem Geschäft sehen.“
Fritz Georg von Graevenitz wird neuer Chef bei CropEnergies
Auch künftig bleibt CropEnergies eine Aktiengesellschaft - nur werden die Aktien eben nicht mehr am regulären Markt gehandelt. Ebenso wird es weiterhin eine Hauptversammlung geben, allerdings in kleinerem Rahmen.
Fritz Georg von Graevenitz wird ab März neuer Chef von CropEnergies. Von Graevenitz sitzt bereits im Vorstand und ist verantwortlich für Beschaffung, Vertrieb, Logistik, Risikomanagement und Compliance. An der CropEnergies-Spitze folgt er auf Stephan Meeder, der neuer Südzucker-Finanzchef wird. Kölbl geht im Frühjahr in den Ruhestand.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/wirtschaft_artikel,-regionale-wirtschaft-suedzucker-erhoeht-beteiligung-an-cropenergies-deutlich-_arid,2178383.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/wirtschaft_artikel,-regionale-wirtschaft-cropenergies-verabschiedet-sich-ende-februar-von-der-boerse-_arid,2173100.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/wirtschaft_artikel,-regionale-wirtschaft-fritz-georg-von-graevenitz-leitet-cropenergies-ab-maerz-_arid,2169708.html