Rhein-Neckar. Die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg steht laut einer Umfrage zunehmend unter Druck. 96 Prozent der befragten Unternehmen sehen eine Verschlechterung der Standortbedingungen in den vergangenen zehn Jahren, fast 60 Prozent sprechen sogar von einem „deutlichen“ Negativtrend. „Diese landesweiten Ergebnisse decken sich mit den Rückmeldungen unserer Mitglieder hier in der Region“, sagt Arnd Suck, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Rhein-Neckar-Odenwald des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, laut Mitteilung.
Die Erhebung, die Teil einer bundesweiten Umfrage ist, zeigt für Baden-Württemberg eine noch kritischere Lage als im Bundesdurchschnitt. 59 Prozent der Unternehmen im Südwesten bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation demnach als schlecht – bundesweit liegt dieser Wert bei 51 Prozent. Zudem lassen die stark negativen Geschäftserwartungen eine weitere Verschlechterung im Jahresverlauf erwarten.
53 Prozent planen, ihre Investitionen in Deutschland zu reduzieren
Lediglich sechs Prozent der Betriebe rechnen bereits in diesem Jahr mit einer Besserung, während die Mehrheit dies frühestens 2026 erwartet oder derzeit keine Prognose abgeben kann. Überdies gehen 52 Prozent der Unternehmen von einem Stellenabbau aus, und 53 Prozent planen, ihre Investitionen in Deutschland zu reduzieren – während gleichzeitig mehr Kapital ins Ausland fließt.
Zentrale Herausforderungen für die Unternehmen sind die hohen Arbeitskosten, gefolgt von einer unzuverlässigen Wirtschaftspolitik und überbordender Bürokratie. „Auch diese Tendenz hören wir aus unserer Mitgliedschaft“, so Suck. Dokumentationspflichten machten vor allem kleineren und mittleren Unternehmen zu schaffen.
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