Zürich. Die IT-Systeme des Industriekonzerns ABB sind angegriffen worden. „ABB hat vor Kurzem einen IT-Sicherheitsvorfall festgestellt, der direkte Auswirkungen auf bestimmte Standorte und Systeme hatte“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Es würden „Maßnahmen zur Eindämmung des Vorfalls“ ergriffen. Diese hätten „zu einigen Betriebsunterbrechungen“ geführt, die das Unternehmen derzeit behebe. Der Sprecher hob hervor, dass Systeme und Fabriken überwiegend in Betrieb seien. Zu Mannheim und Heidelberg machte ABB keine Angaben. In Mannheim sitzt die deutsche Landesgesellschaft des Schweizer Konzerns, in Heidelberg produziert Stotz Kontakt unter anderem Sicherungsautomaten.
Nach Informationen dieser Zeitung konnten Beschäftigte weltweit nicht auf Netzwerke, interne Laufwerke und weitere Programme zugreifen. Laut der Plattform „Bleepingcomputer“ hat der Konzern unter anderem die VPN-Verbindungen zu seinen Kunden unterbrochen, um zu verhindern, dass sich die Schadsoftware über deren Netzwerke ausbreitet.
Zu möglichen Tätern machte ABB keine Angaben. Schweizer Medien berichteten, es handle sich um die Hackergruppe „Black Basta“. Zu ihrer Masche soll es gehören, gestohlene Daten zu verschlüsseln und unbrauchbar zu machen, um Lösegeld zu erpressen.
In der Region hatten sich die Fälle von Cyberattacken zuletzt gehäuft. Betroffen waren etwa der Heidelberger Bildungs- und Gesundheitskonzern SRH, der Frankenthaler Pumpenhersteller KSB und der Darmstädter Energieversorger Entega. Laut Branchenverband Bitkom entsteht der deutschen Wirtschaft durch Diebstahl, Spionage und Sabotage jährlich ein Gesamtschaden von rund 200 Milliarden Euro.
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