Schmierstoffe

Fuchs Petrolub verdient mehr

Der Mannheimer Schmierstoffkonzern Fuchs Petrolub ist gut ins neue Jahr gestartet. Woran das lag und welche Regionen besonders zum Wachstum beigetragen haben

Von 
Alexander Jungert
Lesedauer: 
Flaggen mit dem Fuchs-Logo vor der Mannheimer Zentrale. © Fuchs Petrolub

Mannheim. „Wir sind richtig zufrieden mit dem ersten Quartal“, sagt Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Schmierstoffkonzerns Fuchs Petrolub. „Die im Jahresverlauf 2022 aufgrund stark gestiegener Rohstoffkosten sowie hoher Inflationsraten notwendigen Preisanpassungen wirken und ermöglichen im Vorjahresvergleich eine Steigerung des Bruttoergebnisses.“ Zudem deckten sie inflationsbedingte Kostensteigerungen, vor allem bei Energie, Personal und Fracht, erklärt Fuchs weiter.

China stockt noch

Im ersten Quartal ist der Umsatz verglichen mit dem Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 936 Millionen Euro gestiegen, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um elf Prozent auf 103 Millionen Euro. Dazu trug vor allem die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) bei. Aber auch Nord- und Südamerika legte überdurchschnittlich zu. In Asien sorgte hingegen der Pandemie-bedingt schwierige Jahresbeginn in China für einen leichten Ergebnisrückgang. Im zweiten Quartal rechnet Finanzchefin Isabell Adelt aber mit einer leichten Erholung in der Region.

Das Wachstum aus eigener Kraft liege über der Konsensschätzung, schreibt Analyst Andrew Stott von der Schweizer Großbank UBS. Das operative Ergebnis entspreche indes den Erwartungen.

Für das laufende Geschäftsjahr peilt Fuchs Petrolub weiterhin einen Umsatz von etwa 3,6 Milliarden Euro und ein Ebit von rund 390 Millionen Euro an. Beides wären Rekordwerte für den Mannheimer Konzern, der weltweit rund 6100 und in der Mannheimer Zentrale rund 1000 Menschen beschäftigt. Adelt hebt dabei hervor: „Die Weltwirtschaft ist nicht ruhiger geworden, seit wir den Ausblick gegeben haben. Im Gegenteil.“ Der Krieg in der Ukraine hält an, zudem könnte sich ein gefährlicher Konflikt zwischen den USA und China anbahnen. Um Kostenbelastungen im Zaum zu halten, will das Management die Neueinstellungen begrenzen. Man schaue sehr genau hin, welche Kräfte man brauche und welche nicht, sagt Adelt.

Offensichtlich hatten sich die Anleger bei der Prognose mehr erhofft. Denn trotz guter Zahlen im ersten Quartal verlor der Aktienkurs des M-Dax-Konzerns am Freitag rund 3,7 Prozent.

Zukunftsmarkt Elektromobilität

Schmierstoffe werden in nahezu allen Industrien eingesetzt – in Anlagen, Maschinen und vor allem in Autos. Mit der Auto- und Nutzfahrzeugindustrie erzielt Fuchs Petrolub fast die Hälfte des Geschäfts. Der Umstieg auf Elektroantriebe macht dem Unternehmen keine Sorgen: Zum einen werden auch dafür spezielle Schmierstoffe gebraucht. Zum anderen ist Fuchs Petrolub schon im vergangenen Jahr mit einer Beteiligung in den Markt für Elektrolyte eingestiegen, die als wesentlicher Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien insbesondere in und aus Europa zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen