Im Test

Neuer Hyundai Kona E: Elektro-SUV mit üppigem Platzangebot

Der Hyundai Kona ist im deutschen Straßenbild sehr präsent. Jetzt ist die zweite Generation des Erfolgsmodells da. Was sich alles verändert hat und wie sich das Elektroauto fährt

Von 
Christian Schall
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Markantes Designelement des neuen Hyundai Kona ist das über die gesamte Breite der Frontpartie laufende LED-Band. Die kleinen Quadrate („Pixel-Design“) erinnern an die Ioniq-Modelle. © Hyundai Motors

Mannheim. Wie beliebt SUVs bei den Kunden in Deutschland sind, war in dieser Rubrik schon häufiger ein Thema. Bei vielen Herstellern führt deshalb ein solches Modell die Verkaufsrangliste an. Im Fall von Hyundai hat sich hierzulande – trotz einer breiten Modellpalette der Koreaner – das Kompakt-SUV Kona an die Spitze gesetzt. Wer mal unterwegs gezielt danach Ausschau hält, wird feststellen: stimmt. Der Kona ist im deutschen Straßenbild sehr präsent.

Jetzt ist die zweite Generation des Erfolgsmodells da – deutlich verändert, in einem futuristischen Design, das sich mit Elementen des Pixel-Designs etwas am größeren Ioniq 5 orientiert. Front wie Heck prägen eine dominante LED-Leiste, die sich über die gesamte Breite zieht.

In modernem Design und mit klarer Ordnung präsentiert sich das Cockpit. © Hyundai Motors

Den neuen Kona hat Hyundai zuerst als Elektrofahrzeug konzipiert, bevor davon die Benziner- und Hybridvarianten abgeleitet wurden. Die zweite Generation ist gegenüber dem Vorgänger gewachsen: um 15 Zentimeter in der Länge, zweieinhalb in der Breite und sechs beim Radstand. Letzteres ist entscheidend für das Platzangebot an die Insassen: Es fällt noch großzügiger aus. Fast acht Zentimeter mehr Beinfreiheit stehen im Fond nun zur Verfügung. Über dem Scheitel sind es 1,1. Weiteren Raum vor den Beinen schaffen die schlank gehaltenen Vordersitze, ohne dabei Komfort einzubüßen: Sie sind sehr bequem und angenehm auch auf langen Fahrten. Ein üppiges Kofferraumvolumen von 466 Liter rundet die optimale Raumaufteilung ab.

Beide Antriebsvarianten erhalten mehr Leistung

Geblieben sind zwei Antriebsvarianten, die ein Plus an Leistung bekommen haben. 156 und 218 PS stehen zur Wahl, mit dem stärkeren Aggregat war auch der Testwagen bestückt. Weil die Kraft von 255 Newtonmetern aus dem Stand abgerufen werden kann, geht es stets flott voran. Wie stark der Vortrieb ausfallen soll, kann der Fahrer einfach mit Schaltwippen am Lenkrad beeinflussen. Vier Rekuperationsstufen entscheiden über Widerstand beim Beschleunigen und Verzögern beim Lupfen vom Gas. Von Ausrollen bis Ein-Pedal-Fahren ist alles möglich.

Hyundai Kona Elektro Prime

  • Motor: Elektromotor
  • Leistung: 160 kW / 218 PS
  • Batteriegröße: 65,4 kWh
  • Max. Drehmoment: 255 Nm
  • Antrieb: Ein-Gang-Automatik, Frontantrieb
  • Höchstgeschw.: 172 km/h
  • Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 7,8 Sekunden
  • Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 15,0 kWh / Testverbrauch: 16,8 kWh
  • Max. Ladeleistung: 102 kW (DC), 10-80 Prozent in 41 Minuten
  • Reichweite: bis zu 509 Kilometer (lt. Hersteller)
  • Länge: 4355 mm, Breite: 1825 mm, Höhe: 1580 mm
  • Leergewicht: 1773 kg
  • Kofferraum: 466-1300 l, 27 vorn
  • Preis: 50 690 Euro
  • Serienausstattung: 17 Zoll LM-Räder, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer und -rückleuchten, beheizb. Multifunktions-Lederlenkrad, 360 Grad Kamera, el. einstellb. Vordersitze m. Heizung, Ambientebeleuchtung, el. Heckklappe, Wärmepumpe, versch. Assistenzsysteme. 

Dazu sorgt die leichtgängige Lenkung für ein agiles Handling, ohne, dass jedoch das Gefühl verloren ginge. Das Fahrwerk ist straff, bietet aber einen hohen Federungskomfort. Nur in Kurven kann es Wankbewegungen nicht kompensieren.

Trotz des hohen Aufbaus fällt die Geräuschentwicklung leise aus. Und auch der Verbrauch wird nicht negativ beeinflusst: 16,8 kWh maß der Bordcomputer, obwohl der Testwagen auf 19 Zoll Rädern stand, die den Aktionsradius schmälern. Im Stadtverkehr kommt der Kona mit sehr sparsamen 14 kWh aus.

Beim Nachladen erweist sich die vorne verbaute Ladebuchse als sehr praktisch. So können Stromtanken vorwärts angesteuert werden. Obwohl der Kona nur mit höchstens 102 kW bei Gleichstrom lädt (andere Modelle bieten da schon mehr), holt er schnell und über 20 Minuten konstant das Maximum heraus. So steigt der Akkustand in einer guten halben Stunde von 20 auf 80 Prozent.

Hinter der elektrisch öffnenden Klappe geht es geräumig zu: 466 Liter Volumen. © Hyundai Motors

Das Interieur präsentiert sich modern mit vielen weichen Oberflächen. Weniger ins Bild passt das Hartplastik an der oberen Türverkleidung. Wer noch nie im Kona saß, wird nicht lange fremdeln. Abseits des Bildschirms werden alle Funktionen über Tasten gesteuert, die eine Rückmeldung auf Befehle geben und dort platziert sind, wo man sie erwartet. In der Mittelkonsole herrscht eine klare Ordnung.

Für 41 990 Euro in der Basisversion mit 48 kWh-Akku und 156 PS bekommt man ein umfangreich ausgestattetes Auto. Eine Wärmepumpe ist erst ab dem Trend-Paket (44 190 Euro) oder für 1200 Euro extra dabei. Obendrein gewährt Hyundai acht Jahre Garantie. Der günstigste Kona-Verbrenner liegt bei 26 400 Euro.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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