Leserbrief - Info-Veranstaltung zum geplanten Windpark in Hardheim und dem Verbot, dass ein Gastredner der Gegner dort spricht

"Einer von uns - beim Thema Windkraft schon vergessen!"

Von 
Familien Haas, Thoma, Berberich und Popp
Lesedauer: 

Lieber Bürgermeister Volker Rohm. "Einer von uns" war Ihr Wahlslogan zur Bürgermeisterwahl. Fast 800 Bürger haben sich mit Ihrer Unterschrift gegen die Windkraftanlagen auf der Gemarkung Bretzingen im Gewann "Dreimärker/Kornberg" ausgesprochen. All diese und noch viele mehr, wurden von Ihnen regelrecht übergangen und nicht "mitgenommen". Mensch, Tier und Natur sollten im Unesco-Geopark doch noch einen höheren Stellenwert haben als das Interesse von Investoren. Warum sollen die WKR dort gebaut werden? Weil die Gemeinde damit Geld verdient? Dies geht auch an anderen Standorten, wo Mensch, Tier und Natur wesentlich weniger beeinträchtigt werden. Wir verweisen zum Beispiel auf den Truppenübungsplatz. Eine Kooperation mit Külsheim wäre hier sinnvoll um gemeinsam einen Energiepark zu entwickeln. Unser Staat hätte das Problem der Nachnutzung geregelt und einen sinnvollen Beitrag zur Energiewende geleistet. Dies wäre so natürlich auch argumentativ an der entsprechende Stelle darzulegen.

Denken Sie mal darüber nach. Einer von uns, lieber Bürgermeister Rohm, sind Sie schon lange nicht mehr. Wie sonst ist zu verstehen, dass Ihnen und Ihrem Amtskollegen Herrn Bürgermeister Adalbert Hauck, unsere Bedenken quasi egal sind. Die Investoren möchten dort die Windkrafträder errichten, weil die Umspannstation nicht weit entfernt ist. Kurze Leitungswege und lediglich eine Vergrößerung der Umspannstation - und schon ist der Profit wesentlich höher. Das Argument Wildwuchs von Windkrafträdern können wir doch alle ausschließen und unter Panikmache abhaken.

Genau aus den genannten Gründen, da die Leitungswege zu einer noch zu bauenden Umspannstation zu groß sind, lässt jeden Investor davor abschrecken. Im Gegenteil, er bekommt dies nicht finanziert, weil die Sache dann unrentabel wird.

Dass die Windkraftanlagen dort gebaut werden, ist Ihnen doch schon lange klar. Das ganze riecht nach abgekartetem Spiel. Wie sonst ist es sonst zu erklären, dass bereits vor einem definitiven Flächennutzungsplan Investoren ins Spiel kommen, die dann auch noch die Kosten für benötigte Gutachten übernehmen. In diesen Gutachten steht doch dann in der Regel genau das, was die Investoren hören möchten. Ist das nicht so in solchen Fällen?

Sie selbst und auch unser Ortsvorsteher Kaspar Wolf haben uns definitiv zugesagt, dass bei der Informationsveranstaltung am kommenden Dienstag auch ein Referent zu den Bürgern spricht, welcher die Bedenken der Bürger als Fachmann versteht und auch offen kommuniziert. Wir möchten eine Aufklärung und Information für alle Seiten offen gestalten. Diese Zusage, sehr geehrter Herr Bürgermeister Rohm, haben Sie nun in Absprache mit Ihrem Amtskollegen aus Höpfingen wieder revidiert. Weshalb? Haben Sie Angst, dass unsere Bedenken doch berechtigt sind und dass eventuell noch viel mehr unserer Bürger hierüber aufgeklärt werden und "aufbegehren"?

Die Veranstaltung droht doch jetzt schon einseitig zu werden und riecht mehr nach Werbeblock statt nach realer Information und Aufklärung für alle Seiten. Alles deutet doch schon jetzt darauf hin, dass dies einseitig beleuchtet und dargestellt wird. Somit hätten Sie ihr Ziel erreicht! Bürgernähe, Ehrlichkeit und Offenheit sieht anders aus. Einer von uns", Herr Bürgermeister Rohm, das war Ihr Wahlslogan und deshalb sind Sie gewählt worden. Haben Sie das bereits nach so kurzer Zeit vergessen!

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten