- Von Swantje Popp, Diakonisches Werk Württemberg, Regionalleiterin der evangelische Heimstiftung Region Hohenlohe-Tauber
Dass auch Pflegebedürftigkeit zunehmend zu einem Armutsrisiko wird, macht Swantje Popp von der Evangelischen Heimstiftung deutlich: Entsprechend einer Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen vom 1. Juli 2024 liegt der Anteil, den Pflegebedürftige in Pflegeheimen aus eigener Tasche bezahlen müssen, in Baden-Württemberg durchschnittlich bei 3.180 Euro je Monat im ersten Aufenthaltsjahr - je nach Kostensituation der einzelnen Träger, Tarifen und Personalschlüsseln können Pflegeheimkosten auch deutlich höher liegen.
Seit der letzten Pflegereform sinkt dieser Betrag abhängig von der Aufenthaltsdauer durch steigende Leistungen der Pflegekassen bis zum 4. Jahr und weitere Verbesserungen in der Finanzierung durch die Pflegekassen sind ab dem 1. Januar 2025 geplant. Zunehmend reichen jedoch Rente und Zuschüsse der Pflegekassen dennoch nicht aus, um die Kosten bei Einzug in eine Pflegeeinrichtung und auf Dauer finanzieren zu können. Immer mehr Betroffene benötigen deshalb „Hilfe zur Pflege“ durch das Sozialamt, so Popp.
Aber auch im ambulanten Bereich ist die Situation schwierig: Hier bedarf es mehr Unterstützung für pflegende Angehörige wie Lohnersatzleistungen und eine bessere rentenrechtliche Bewertung der Pflege von Angehörigen. So könnten Betroffene länger in den eigenen vier Wänden bleiben und die Gefahr von Altersarmut bei pflegenden Angehörigen würde verringert.
Informationen und Kontakt
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Telefon: 07 11 / 63 67 6 - 610
E-Mail: info@ev-heimstiftung.de
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