Landesliga Odenwald

VfR Uissigheim steigt „freiwillig“ ab

Nach dem Zusammenschluss mit Külsheim und Gamburg verzichtet der Verein auf sein Startrecht in der Landesliga

Von 
Felix Röttger
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Keinen Uissigheimer Torjubel wird es in der Saison 2024/25 in der Landesliga geben. Nach der Gründung des FSV Tauberhöhe verzichtet der VfR auf sein Startrecht in dieser Liga und spielt künftig in der Kreisliga Tauberbischofsheim. © Martin Herrmann

Sportlich gesehen brachte der vergangene Spieltag der Landesliga Odenwald keine Überraschungen. An der Tabellenspitze gab es von Platz eins bis sieben keine Veränderung. Doch im Tabellenkeller sind für viele Clubs die Chancen auf den Klassenerhalt erheblich gestiegen. Der VfR Uissigheim hat sich mit dem FC Külsheim und SV Gamburg zusammengeschlossen (wir berichteten). Er hat verzichtet nun auf sein Startrecht in der Landesliga und startet als FSV Tauberhöhe in der Saison 2024/25 in der Kreisliga Tauberbischofsheim starten. Damit rückt der VfR am Saisonende automatisch auf den letzten Tabellenplatz und steht als erster Absteiger der laufenden Runde fest. Die anderen Mannschaften hinter dem VfR rücken deshalb einen Tabellenplatz nach oben. In sportlicher Hinsicht will der VfR bis zum Schluss aber alles tun, um nicht auf einem Abstiegsplatz die Runde zu beenden (siehe nebenstehendes Interview mit Uissigheims Trainer Andreas Walz, der die Nachfolge von Kerim Özcelik angetreten, von dem sich der Verein kürzlich getrennt hat).

Als deutlicher Außenseiter, der nichts zu verlieren hat, kann sich der TuS Großrinderfeld im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TSV Mudau fühlen. Besondere Aufmerksamkeit in der TuS-Defensive verdient TSV-Torjäger Kevin Throm mit bereits 21 Toren auf seinem Konto. Beim Hinspiel überlistete er TuS-Keeper Lukas Liebenstein mit den ersten drei Treffern beim 4:0-Heimsieg.

Der Tabellenneunte TSV Tauberbischofsheim erwartet den VfB Sennfeld, der zuletzt vier Niederlagen in Folge kassierte. Aber auch die Kreisstädter warten seit vier Wochen auf einen Dreier, holten aber immerhin zwei Zähler mit zwei Unentschieden. Geht man von dem locker mit 3:0-Toren gewonnenen Hinspiel aus, sollte dem TSV die nächsten drei Punkte sicher sein. Dabei wird vergessen, dass der VfB schon Mitte der ersten Spielhälfte einen Platzverweis hinnehmen und die Partie in Unterzahl beenden musste.

Nur drei Punkte trennen den FC Grünsfeld vom Relegationsplatz zwei. Doch Punkte sind für den anreisenden TSV Rosenberg ebenso reizvoll, beträgt der Abstand zum Relegationsplatz 14 nur zwei Zähler. Nicht in guter Erinnerung hat Rosenberg das Hinspiel. Denn die Grünsfelder drehten die Partie trotz eines 0:2-Rückstands mit vier Treffern in Folge.

Im Tabellenmittelfeld messen der TSV Oberwittstadt und der SV Königshofen ihre Kräfte, wobei sich der Gastgeber mit einem Heimsieg an den Messestädtern vorbeischieben könnte. Beide Teams blicken auf eine bisher wechselhafte Saison zurück und weisen eine um zwei Treffer negatives Torverhältnis auf. Der TSV hat in diesem Jahr noch keinen Sieg eingefahren. Dieser wäre im Hinspiel fast gelungen, wenn nicht Niklas Michelbach in der Nachspielzeit der Treffer zum 2:2-Unentschieden gelungen wäre. Kein Ruhmesblatt war für die „Wittschter“ das vor einer Woche glatt mit 0:4-Toren verlorene Spiel in Waldbrunn, doch auch die Gäste sind nicht sorgenfrei. Den 4:1-Erfolg über Tauberbischofsheim sieht Martin Michelbachzumindest ein bisschen kritisch: „So deutlich waren die Kräfteverhältnisse nicht, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Das Spielglück an diesem Tag stand eindeutig auf unserer Seite. Nach Moses Karim, droht auch Manuel Tiefenbach verletzungsbedingt auszufallen. Der zuletzt kränkelnde Paul Baumann steht dagegen wieder zur Verfügung.“

Keine leichte Aufgabe erwartet den VfR Uissigheim im Heimspiel gegen den FSV Waldbrunn, der die letzten vier Spiele ohne Niederlage blieb. Zudem verlor der VfR das Hinspiel mit 1:3-Toren. Uissigheims Trainer Andreas Walz zeigte sich erfreut über die rege Beteiligung beim Training und ist sich sicher, dass die Mannschaft alles geben wird: „Die letzte eigenständige Saison des VfR als Fußballmannschaft soll sportlich aber auf einem Nichtabstiegsplatz enden – das ist unser ganz klares Ziel.“ In Neckarelz habe die Mannschaft tief gestanden und gut gespielt: „Wir hatten die Chance zum 1:0; fast mit dem Halbzeitpfiff fiel dann das Gegentor. Nach dem Wechsel haben wir uns trotz des 0:2 herangekämpft und fast noch das 2:2 erzielt.“ Deshalb könnte durchaus gegen Waldbrunn etwas drin sein. Aktuell ist Daniel Göbel verletzt, trotzdem hofft der Trainer, „dass wir uns einen Punkt erkämpfen.“

Regelrecht durchgestartet ist der SV Neunkirchen mit drei Siegen in Folge. Kann die Siegesserie gegen die SpVgg. Neckarelz fortgesetzt werden? Die Gäste sind sogar mit vier Partien ohne Niederlage noch erfolgreicher. Die Tagesform könnte die Partie entscheiden, insbesondere wie gut die beiden Torjäger aufgelegt sind. Beim Gastgeber traf Belmin Karic schon elf Mal ins Schwarze, während die Neckarelzer auf Marcel Pavlic vertrauen, der zwölf Tore auf seinem Konto hat. Zwei Treffer steuerte Pavlic beim Hinspiel bei, indem Neunkirchen bei der 0:6-Niederlage ein Debakel erlebte. Kaum vorstellbar, dass es sich noch einmal wiederholen könnte.

Spitzenreiter Türkspor Mosbach eilt von Sieg zu Sieg; niemand scheint derzeit die Mosbacher stoppen zu können. So erscheint der Ausgang der nächsten Heimpartie gegen den SV Osterburken nur Formsache zu sein. Schließlich gelang im Hinspiel bei den Römerstädtern ein 6:3-Auswärtssieg. Es war das bisher torreichste Spiel der gesamten Spielzeit. Erhellend auch die Heim- und Auswärtsbilanz der Kontrahenten. Während Türkspor daheim noch ohne Niederlage ist, hat der SV Osterburken schon neun vergebliche Anläufe hinter sich, um auswärts den ersten Dreier einzufahren. Herschenken wrd die Baumann-Truppe auch dieses Spiel auf keinen Fall.

Gelingt es dem SV Nassig im Heimspiel gegen den FV Lauda, wieder an die guten Leistungen in der Vorrunde anzuknüpfen? Im Hinspiel trennten sich beide Teams mit einem 1:1 die Punkte. Immerhin fuhr der Gastgeber bereits 33 Punkte ein; sechs Zähler mehr als die Laudaer Mannschaft, die sich auf keinen Fall als „Aufbaugegner“ für den SV Nassig präsentieren wollen. Im Gegenteil: Nach der etwas unglücklichen 1:2-Heimniederlage gegen Mudau soll diesmal das Blatt gewendet und mit einem Erfolg in Nassig die bisherige 3-3-4-Auswärtsbilanz ausgeglichen gestaltet werden.

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