VfR Gommersdorf – SV Waldhof Mannheim 1:0
Gommersdorf: Leidenberger, Heim, Marekker, Spitznagel, Reuther (70. Walter), Rudolph, Pöthe, Geissler, Pfeiffer (87. Haun), Schmitt, Schmidt.
Waldhof: Bartels, Voelcke (77. Braun), Seegert, Shipnoski (46. Arase), Lohkemper (46. Abi-fade), Kobylanski, Boyd, Matriciani, Rieckmann, Klünter (82. Yigit), Fein (62. Onyedika).
Tor: 1:0 (57.) Jan Reuther. – Schiedsrichter: Fabian Reuter. – Zuschauer: 850.
Im Sport wird allzu oft vorschnell von einer Sensation gesprochen – in Wahrheit ist es aber lediglich eine Überraschung. Das, was sich allerdings am Freitagabend auf dem Sportplatz in Gommersdorf ereignet hat, ist eine echte Sensation. Da nämlich besiegte der Odenwälder Landesligist im Viertelfinale des Badischen Verbandspokals den Drittligisten SV Waldhof Mannheim mit 1:0. Vor 850 Zuschauern erzielte Jan Reuther in der 57. Minute das Goldene Tor, das den Erfolg des VfR gegen den um vier Spielklassen höher eingestuften Ex-Bundesligisten sicherstellte. Die Marschrichtung für die Partie war klar. Trainer Manuel Hofmann machte dies ebenfalls in seinem Vorbericht der Partie klar. Getreu dem Motto „wir haben keine Chance, lasst sie uns nutzen“ ging das Team ins Spiel. Die Gommersdorfer starteten mutig in die Partie, waren jedoch grundsätzlich auf das Verteidigen bedacht. Vom Drittligisten kam zu Anfang des Spiels enttäuschend wenig. Der SV Waldhof tat sich schwer, denn die Jagsttäler standen hinten sehr gut und verteidigten leidenschaftlich. Zur guten Leistung der Hintermannschaft kam noch der starke Leidenberger hinzu, welcher jeden Ball, der aufs Gommersdorfer Gehäuse kam, stark parierte. Nach einer starken Leistung des Landesligisten ging es mit 0:0 in die Pause.
Nach dem Wechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Die Gommersdorfer Hintermannschaft stand weiterhin unverändert sicher. Die Jagsttäler gingen in den Zweikämpfen weiterhin konzentriert und rigoros zur Sache. Folgerichtig kam es nur zu wenigen Torraumszenen. Der VfR wartete auf den goldenen Moment und war zuversichtlich, dass sich noch eine Chance ergeben würde. Diese von Trainer Hofmann viel zitierte ganz, ganz ganz kleine Chance zu nutzen, war das Ziel. In der 57. Spielminute kam es dann zu genau dieser Chance: Nach einem gewonnenen Zweikampf von Hannes Ru-dolph wurde der Ball über Noah Heim nach vorne getragen. Schließlich landete das Spielgerät bei Rouven Schmitt, der den Ball in den Strafraum flankte. Diese Flanke wurde abgefälscht und landete vor Jan Reuther, der den Ball im linken Winkel des Tores unterbrachte. Dort blieb der Ball sogar hängen. Es stand also 1:0 für den VfR.
„Der Ball hängt da immer noch“
Auch die Kommentatoren des SV Waldhof Mannheim sahen dieses Schauspiel. „Der Ball hängt da immernoch“, hieß es im Livestream. Nach dem Tor mussten die Mannheimer aufwachen und taten dies auch. Immer wieder drangen sie gefährlich in die Hälfte der Jagsttäler ein. Nils Leidenberger vereitelte noch die eine oder andere Torchance der Waldhöfer und hielt so die Sensation fest.
Im Anschluss an den Treffer der Gommersdorer reagierten die Mannheimer Kennedy Onyedika Okpala kam für Adrian Fein ins Spiel. In der 70. Spielminute wechselte dann auch der VfR zum ersten Mal. Der Torschütze Jan Reuther der sich in der Folge des Tores verletzte, kam Luca Walter in die Partie. Mit zunehmender Dauer des Spiels wurden die „Monnemer“ immer drückender. Aber die Gommersdorfer Defensive hielt stand. Daran änderten auch die Wechsel von Gästecoach Marco Antwerpen nichts mehr. Kurz vor Schluss wechselten beide Teams noch einmal. An der Charakteristik des Spiels änderten die Wechsel wie zuvor wieder wenig. Nach sechs Minuten Nachspielzeit dann der Schlusspfiff: Die Gommersdorfer Anhänger stürmten den Platz, während die SVW-Profis fassungslos nur noch in der Zuschauerrolle waren und vom Feld tappten.
Nach einem harten Kampf der Gommersdorfer gegen die drückenden Mannheimer wurde die Begegnung sensationell mit 1:0 gewonnen. Der VfR zieht somit zum ersten Mal der Vereinsgeschichte ins Halbfinale des BFV-Verbandspokals ein. Der Gegner muss noch ausgespielt wer-den.
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