Kickers DHK Wertheim – SpG Schönfeld/Kleinrinderfeld II 4:0
Wertheim: Bolg, Dinkel (13. Englert, 88. Scharnbacher), Garrecht, Hörner, Kohrmann, Ries, Schmidt, Traub. Gegenwarth (17. Ulsamer, 79. Amend), Kippes, Weimer.
Schönfeld/Kleinrinderfeld: Dominik Deckert, Siedler, Cubrelji, Felix Deckert (83. Schebler), Dogan, Heck (77. Neumann), Hess, Karadag, Kraft, Meyer, Voeske.
Tore: 1:0 Englert (21.), 2:0 Ries (29.), 3:0 Kohrmann (73.), 4:0 Kohrmann (90.+1). – Schiedsrichter: Björn Schumann (Bad Mergentheim).
„Der Abstieg ist noch nicht besiegelt“, ist sich sich Pascal Diehm, „Pressesprecher“ der Kickers DHK Wertheim, vor dem Spiel in Kembach gegen die SpG Schönfeld/ Kleinrinderfeld sicher. Seit 2018 gibt es die Spielgemeinschaft der Kicker aus Dertingen, Höhefeld und Kembach. Zwar räumt Hans Bolg ein, dass es eine „schwierige Saison“ ist, in der zu wenige Tore erzielt worden sind, aber „die Einstellung der Mannschaft stimmte immer.“ Über 40 Jahre war er im Vorstand für die Kembacher aktiv, davon zehn Jahre als Vorsitzender bis 2022. Mit Wehmut erinnert sich Bolg, der seit seinem sechsten Lebensjahr dem Fußball treu verbunden ist, an die Zeiten der Kembacher, als sie in den 80iger Jahren in der Landesliga spielten.
„Der Sportverein war in Kembach die absolute Nummer eins. Jeder war dabei. Wir hatten viele Spieler, sowohl für die erste als auch die zweite Mannschaft. Wer nicht zum Training kam, spielte nicht.“ Heute sei es nicht nur wegen der zahlreichen Verletzungen schwierig – auch weil zeitgleich die zweite Mannschaft spiele – eine schlagkräftige Truppe aufzubieten.
Sieben Punkte trennten die Kickers von vom samstäglichen Gegner. „Unser Ziel ist mindestens der Relegationsplatz, aber bis dahin ist es noch ein hartes Stück Arbeit“, betonte Diehm.
Aber auch für die Gäste wird der Klassenverbleib kein Selbstläufer. Mit Assamstadt und Umpfertal stehen die beiden Spitzenreiter noch auf dem Restprogramm. Zudem plagen die SpG Verletzungen und müssen urlaubsbedingt auf Spielertrainer Pascal Beck verzichten, der seit zwei Partien den früheren Trainer, Florian Büttner, ersetzt.
Bolg wie Neuer
Die spannende Frage der Anhänger der Gastgeber war, ob es ihrer Mannschaft dieses Mal gelingt, die Torflaute zu beenden. Nach vier Minuten hätte es bereits im Tor von Deckert klingeln können, wenn Robin Dinkel von den Kickers aus fünf Metern nicht übers Tor geschossen hätte. Nach 20 Minuten das erste Tor für die Gastgeber durch Luca Englert, der zuvor für den verletzten Robin Dinkel ins Spiel kam. Grandios war der Abschlag von Schlussmann Felix Bolg, der ganz im Stil von Manuel Neuer den Ball passgenau für Englert am Strafraum platzierte. Die Gäste ließen sich durch den Treffer jedoch nicht schocken. Mit Lukas Kraft und Ahmet Dogan hatten die Gäste zwei starke Dribbler in ihren Reihen, die Räume öffnen sollten. Aber letztlich konnten sie keine wirklichen Torchancen erarbeiten. Dank der Umsicht des Spielertrainers Ismayel Karadag führten die Gastgeber bis zur Pause nur mit zwei Toren. Felix Bolg suchte in der 27. Minute mit einem sehenswerten Abschlag Leon Ries, der allerdings von Keeper Dominik Deckert im Strafraum gefoult wurde und anschließend den Elfmeter sicher im Kasten der Gäste unterbrachte.
In der zweiten Hälfte machten die Kickers den Sack zu und beendeten ihre Torflaute eindrucksvoll. Lange sah es aber dazu in der zweiten Hälfte nicht aus. Zu sehr drängten die Gäste. Ein Konter in der 74. Minute führte dann zum 3:0 durch Bennet Kohrmann, der frei aus fünf Metern den Ball im Tor versenkte. Kurz vor Schluss erhöhte Robin Scharnbacher auf 4:0.
Andreas Deckert, erster Vorsitzender des SV Schönefeld sieht die derzeitige Situation gelassen. „Wir haben ein Spiel weniger und müssen noch im letzten Spiel beim Spitzenreiter antreten, also die Möglichkeit abzusteigen ist da.“ Unten bleibe es für Gerchsheim, Welzbachtal und Kickers sehr eng. „Wenn wir absteigen, dann werden wir alles dran setzen, wieder aufzusteigen. Seit 2019 sind wir zweimal Meister geworden und von der B-Klasse über die A-Klasse bis in die Kreisliga aufgestiegen.“ Deckert baut weiter auf die Jugend und seinen Spielertrainer Karadag, der mit seinen 40 Jahren ein Vorbild für Einsatz, Kondition und Taktik sei. „Oben ist alles klar, unten bleibt es bis zum Schluss spannend“,meint auch der Staffelleiter, Thomas Syksch aus Tauberbischofsheim, der für einen Kurzbesuch vor Ort war.
Freude bei den Gastgebern über den Torreigen, „Frust“ beim Spielertrainer Karadag. „Es war ein entscheidendes Spiel, um den Klassenerhalt zu sichern.“ Die Qualität habe aber heute gefehlt. Beide Mannschaften haben es noch in der Hand, in der Kreisliga zu bleiben.
Dabei scheinen die Kickers mit blick auf das Restprogramm die besseren Karten zu haben.
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