Fußball

Selbst ein Unentschieden wäre zu wenig

Trainer Peter Hogen weiß vor dem Verbandsligaspiel des VfR Gommersdorf gegen den ASC Neuenheim, was die Uhr geschlagen hat

Von 
Eugen Bartl
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Der VfR Gommersdorf (hier in Rot) darf sich gegen den ASC Neuenheim nicht von seinem Weg abbringen lassen. Auch Trainer Peter Hogen ist der Ansicht, dass ein Unentschieden schon zu wenig wäre. © Martin Herrmann

Verbandsligist VfR Gommersdorf erwartet am Sonntag um 14.30 Uhr den Anatomie Sportclub (ASC) Neuenheim.

Der Neuling vom Fußball Campus Heidelberg hat nach dem Rücktritt des Aufstiegstrainers Marcel Hofbauer (33) Ende Oktober zwei Zu-Null-Siege errungen, die ihm geholfen haben, den Relegationsplatz zu verlassen. Der VfB Bretten wurde mit 4:0 besiegt und die Waldhof-Buwe im nächsten Heimspiel mit 2:0. Bis zur Winterpause hat Daniel Tsiflidis (39) vorläufig das Traineramt übernommen. Durch die zwei Siege kletterte der ASC mit 14 Punkten im Gepäck auf den 12. Platz vor.

Der Anatomie Verein hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Erst 1978 wurde der Verein gegründet. Überwiegend Assistenten, Doktoranden und Medizinstudenten bildeten die Mannschaften, die in den ersten Jahren ihrer Gründung öfters eins auf die Mütze bekamen. 2016 stieg der ASC in die Landesliga auf und auf dem Weg nach oben konnten sie in der vergangenen Saison auch nicht mehr aufgehalten werden. Als Vize-Meister setzten sie sich in den Relegationsspielen gegen den FV Lauda (3:0) und FC Östringen (1:0) durch.

Die ersten Spiele in der Verbandsliga waren für den Neuling nicht einfach, doch allmählich scheinen sie sich an die „veränderte Luft“ gewöhnt zu haben.

Der VfR Gommersdorf hat diese raue Luft in Walldorf auch wieder einmal zu spüren bekommen. Nicht nur die Gommersdorfer Anhänger, sondern auch VfR-Trainer Peter Hogen waren nach der 2:5-Niederlage sichtlich aufgewühlt. „Uns wurde ein klarer Elfmeter verweigert und auch sonst wurde alles gegen uns gepfiffen“, erzürnte er sich.

Die Szene in der 75. Minute hatten nicht nur die Gommersdorfer anders gesehen als der Unparteiische, als Jan Reuther und Astoria Torhüter Felix Lutz in der Luft im Strafraum zusammenprallten. Wer war zuerst am Ball? Das war die Frage. Die Gommersdorfer meinten Jan Reuther. Der Schiedsrichter sah aber kein Foul am Gommersdorfer Stürmer und ließ zum Missfallen der Jagsttäler nach Behandlung des verletzten Reuther mit Einwurf fortsetzen.

Die Hogen-Truppe hatten sich teuer verkauft und hätte auf Grund ihrer Leistung im zweiten Abschnitt zumindest einen Punkt verdient gehabt. Nach einem aussichtslos schei-nenden 0:3-Rückstand nach 37 Minuten wurden die Gommersdorfer von Minute zu Minute besser, konnten immer öfters den schnellen Kombinationsfußball der Walldorfer unterbrechen und selber Initiative ergreifen und Angriffe entwickeln. Daraus entstanden auch die Anschlusstreffer zum 1:3 und 2:3. Die Gegentore zum 4:2 und 5:2 fielen als viele schon mit dem Abpfiff rechneten.

Mit dem gleichen Engagement sowie Lauf- und Kampfbereitschaft müssen die Gommersdorfer jetzt gegen die Gäste vom Neuenheimer Feld antreten. Beim 0:2 gegen den SV Spielberg im letzten Heimspiel und dem 2:5 in Walldorf hatten die Gommersdorfer den beiden Spitzenmannschaften Paroli bieten können, womit vorher keiner gerechnet hatte. Allerdings wurde die Hogen-Truppe für ihr Engagement und ihren Eifer nicht belohnt.

VfR-Trainer Peter Hogen hofft auf zwei Rückkehrer: „Ich denke, dass Timo Pöthe wieder im Kader wird sein. Jakob Hespelt hat unter der Woche trainiert. Ob er am Sonntag einsatzfähig ist, da müssen wir das Abschlusstraining am Freitag abwarten“.

Der Gommersdorfer Trainer streicht die Wichtigkeit der Partie heraus: „Zum Spiel selbst brauche ich nicht viel sagen. Wir stehen unter Zugzwang, das Spiel zu gewinnen. Ein Unentschieden wäre schon zu wenig“

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