Wenn sich am heutigen Samstag die Oberliga-Fußballer des FSV Hollenbach sich zum Trainingsauftakt für die Saison 2024/2025 treffen, ist auch ein Alt-Bekannter als Neuzugang unter den Akteuren. Niklas Dörr aus Schweinberg, in den vergangenen vier Jahren in der „knappenschmiede“ für den FC Schalke 04 auf Torejagd, ist jetzt wieder beim FSV.
Zuletzt weniger Einsätze
Nachdem Dörr zu Beginn seiner Schalke-Zeit einen hervorragenden Stand hatte, musste er in der U18/U19 deutlich mehr um Spielzeit kämpfen. Lediglich knapp über 400 Einsatzminuten hatte der Stürmer in der abgelaufenen Saison. Eigentlich hätte er nun noch ein Jahr Vertrag für die U23, die in der Regionalliga West kickt, doch Dörr entschied sich dagegen und geht nun „einen Schritt zurück“ in die Oberliga Baden-Württemberg. Der 18-jährige hat in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit unterschiedlichen Vereinen geführt und auch Angebote bekommen. Da er den Verein gut kennt und sich dort während seiner C-Junioren-Zeit sehr wohl gefühlt hat, fiel seine Entscheidung nun für den FSV Hollenbach. Dem Verein hat er es ja auch ein Stück weit zu verdanken, dass er es überhaupt bis in die berühmte „Knappenschmiede“ in gelsenkirchen geschafft hat. Deshalb ist es für ihn nun auch ein bisschen wie „nach Hause kommen“.
Zurück im Elternhaus
Nicht nur fußballerisch kommt er damit wieder in die Heimat zurück, wird er in Zukunft auch erst einmal wieder in seinem Elternhaus in Schweinberg wohnen. „Meine Eltern und Großeltern sowie enge Verwandte wussten natürlich als Erstes, dass ich den Schritt zurückgehe. Sie haben sich natürlich sehr gefreut und unterstützen mich weiterhin. Auch meine Freunde aus der Schule von früher freuen sich, wenn wir jetzt wieder mehr miteinander unternehmen können. In der fußballfreien Zeit, nachdem ich wieder hier bin, war ich so gut wie jeden Mittag bei Oma zum Essen. Das hat nicht nur mich gefreut, sondern vor allem ganz besonders auch meine Großeltern. Ich werde aber auch meine Freunde aus Gelsenkirchen vermissen. Mit ihnen habe ich in den letzten Wochen noch einen Urlaub zum Abschluss gemacht“, so der 18-Jährige.
Aus seiner Zeit in Gelsenkirchen nimmt Niklas Dörr natürlich so einiges mit: „Ich habe in den letzten vier Jahren sehr viel dazu gelernt. Aber nicht nur die fußballerischen Fähigkeiten auf dem Platz, sondern vor allem hat sich meine Persönlichkeit und meine Selbstständigkeit gestärkt. Ich musste alles rundherum allein regeln, wie zum Beispiel irgendwelche Termine“.
Alte Bekannte
In Hollenbach trifft er nun wieder auf alte Bekannte, mit denen er schon bei den C-Junioren die Fußballschuhe schnürte. An die Zeit damals hat er noch gute Erinnerungen . Im Herrenbereich will Dörr nun die nächsten Schritte gehen und sich versuchen, im Team zu etablieren und versuchen, die erlernten fußballerischen Tipps, die er auf Schalke in der Anfangszeit unter anderem von Stürmer-Trainer Martin Max bekam, in der Oberliga, umzusetzen.
Mit dem Saisonstart Anfang August fängt Niklas Dörr bei der Firma Jako in Hollenbach an zu arbeiten. Als erstes wird er in jeder Abteilung eine Art Praktikum absolvieren, um zu sehen was ihm am meisten zusagt, um dann dort in Zukunft zu arbeiten. In Gelsenkirchen absolvierte er im vergangenen Schuljahr den theoretischen Teil seines Fachabiturs.
Wenn man noch einmal den Blick zurück auf seine Mitspieler in Schalke wirft, dann ist es durchaus interessant, wohin es den einen oder anderen „verschlagen“ hat. Niklas Dörr spielte in seiner Jugendzeit auf Schalke unter anderem mit Keké Topp zusammen, der nun in der Bundesliga bei Werder Bremen anheuerte, aber auch mit Assan Ouédraogo, der als „hochgehandeltes“ Talent nun einen langfristigen bei RB Leipzig unterschrieben hat.
Mit Tristan Osmani, Niklas Barthel und Max Grüger haben drei seiner besten Freunde ebenfalls Profiverträge unterschrieben. Alle drei Nachwuchskräfte werden in der kommenden Saison im Kader der Schalker „Knappen“in der 2. Liga stehen.
Bewusster Schritt zurück
Nun freut sich der Schweinberger erst einmal auf seine erste „Herren-Saison“. „Ich bin bewusst die Schritte zurückgegangen und will mich beim FSV beweisen. Aber klar ist mein Ziel in den kommenden Jahren wieder höherklassig zu spielen. Vielleicht schaffe ich es ja auch über ein paar Umwege wieder in den Profibereich. Für mich ist es nun erstmal wichtig wieder Selbstvertrauen zu tanken und Spaß am Fußball finden, denn die vergangenen beiden Jahre waren nicht einfach für mich. Ich bin guter Dinge für die neue Saison.“
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