Partie im Fokus

Schönfeld/K. II gibt Sieg aus den Händen

Eine Rote Karte sowie der Ausgleichstreffer der Gäste in der Nachspielzeit bringen der Partie noch eine späte Wendung

Von 
Nils Villmann
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Die Kickers aus Wertheim (blau-weiß gestreifte Trikots) gaben nicht auf und kamen gegen die gastgebende SpG Schönfeld/Kleinrinderfeld II) in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich. © Corvin Schmid

SpG Schönfeld/Kleinrinderfeld II –Kickers DHK Wertheim 2:2

Schönfeld/Kleinrinderfeld: D. Deckert, Hess, Meyer, Schuster (90.+1 Lesch), Heck, Kraft, Fuchs, Karadag, Voeske, F. Deckert (78. Aksoy), Dogan.

Wertheim: Bolg, P. Weimer, M. Weimer, Garrecht (78. Ühlein), Kippes, Ries, Schreiter (85. Taege), Gegenwarth, Traub, Österlein (69. Ulsamer), Beuschlein (45. Beuschlein).

Tore: 1:0 (29.) Marius Heck, 1:1 (Foulelfmeter, 68.) Max Österlein, 2:1 (76.) Marius Heck, 2:2 (90.+5) Luca Ulsamer. – Schiedsrichter: Martin Walzer (Elztal). – Rote Karte: Ahmet Dogan (SpG/90.+4). – Zuschauer: 100.

Weder für die SpG Schönfeld/Kleinrinderfeld II noch für die Kickers DHK Wertheim lief es in den vergangenen Wochen zufriedenstellend. Bei den Wertheimern konnte man vor dem Anpfiff sogar von einer waschechten „Ergebniskrise“ sprechen: Der erste und bislang einzige Sieg der Mannschaft von Trainer Florian Büttner lag schon fünf Spieltage zurück. Kein Wunder also, dass beide Teams im direkten Duell einen „Dreier“ fest eingeplant hatten, um so für etwas Sicherheit zu sorgen.

Vom Anpfiff weg merkte man den Mannschaften eine gewisse Nervosität an. Lange Bälle und leichte Ballverluste prägten das Geschehen über weite Strecken. Die Hausherren hatten zwar spielerisch etwas mehr zu bieten, so richtig unter Druck setzte man die Gäste aber vorerst nicht. Stattdessen gehörte die erste Möglichkeit der Partie den Kickers: Nach einer Ecke verhielt sich die Schönfelder Hintermannschaft so unkoordiniert, dass ein Spieler den Ball gerade noch rechtzeitig vor der Linie klären konnte (10.).

Fünf Minuten später sahen die Zuschauer dann auch einen ersten Versuch der Gastgeber. Ahmet Dogan kam nach einer Flanke über Umwege an den Ball und scheiterte dann aus halbrechter Position am gut parierenden Felix Bolg.

In der Folge blieb die Spielgemeinschaft das bestimmende Team, auch wenn man immer wieder mit Leichtsinnsfehlern zu kämpfen hatte. Einer der auffälligsten Schönfelder im ersten Durchgang war Sebastian Kraft, der nach einem starken Sololauf und eine Minute später aus kurzer Distanz gleich für zwei sehenswerte Aktionen sorgte (27.).

Die fast schon überfällige Führung folgte dann kurz darauf, als Marius Heck nach einem Eckball frei zum Abschluss kam und aus kurzer Distanz traf. Die letzte Viertelstunde der Begegnung behielt dann kaum noch Höhepunkte bereit. Neben einer weiteren guten Chance für die Hausherren dominierten hier vor allem kleinere Foulspiele, Wortgefechte und Unterbrechungen.

Auch der zweite Durchgang blieb zerfahren. Die Spielgemeinschaft blieb zwar leicht dominant, hatte jedoch vor allem in der Rückwärtsbewegung immer wieder Probleme. Marius Heck setzte in der 56. Minute ein erstes Ausrufezeichen nach dem Wiederanpfiff und traf vom Strafraumrand den Pfosten.

Die Wertheimer blieben offensiv weiter blass, hielten körperlich aber gut dagegen. Und in der 68. Minute bekamen die Gäste dann ihre Chance. Nach einem unbeholfenen Foulspiel im Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß, den Österlein eiskalt zum schmeichelhaften Ausgleich verwandelte.

Die Freude über den Treffer währte bei den Kickers nicht lange: Nur fünf Minuten später stellte Heck mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her. Bis in die Nachspielzeit hinein verwalteten die Hausherren daraufhin das Ergebnis und hielten den Gegner auf Distanz, der sich mit der drohenden Niederlage aber nicht abfinden wollte.

Kurz vor dem Abpfiff noch einmal hektisch. Zunächst sorgte Ahmet Dogan mit einer unnötigen Unsportlichkeit und einem anschließenden Wortgefecht mit dem Unparteiischen für seine Hinausstellung. Den anschließenden Freistoß drosch Bolg über das gesamte Feld, wo die Abwehr der Einheimischen wiederum nicht sortiert wirkte. Inmitten des ganzen Chaos’ fiel Ulsamer der Ball vor die Füße, der das Spielgerät dann mit vollem Risiko zum von den Gästen vielumjubelten 2:2-Endstand in die Maschen beförderte (90.+5).

Am Ende gab es in diesem Spiel zwar keinen Sieger – die Gäste werden sich nach dem Spielverlauf aber wie die heimlichen Gewinner fühlen. Letztlich war es die fehlende Konzentration der Hausherren und der unbedingte Wille der Kickers, die zur Punkteteilung führten. Für Florian Büttner und seine Mannschaft wird das Ergebnis nach der jüngsten Krise für Selbstvertrauen sorgen. Die Situation weiß Büttnerinzuordnen: „Wir haben in dieser Saison zwei Gesichter. Wir tun uns gegen manche Mannschaften schwer. Unsere erste Hälfte war heute wirklich nicht gut. Der zweite Abschnitt hat mir dann besser gefallen. Unsere Krise ist insgesamt eher eine Ergebniskrise als eine spielerische Krise.“

Für die kommenden Wochen hat der Kickers-Coach auch einen festen Plan: „Wir müssen unsere Fehler von heute aufarbeiten und dann einfach weiter machen. Wir haben in dieser Saison schon guten Fußball gespielt und uns dafür noch nicht so belohnt. Irgendwann wird der Erfolg für uns schon kommen.“

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