Landesliga Odenwald

Mucken die Kellerkinder weiter auf?

Am vergangenen Spieltag holten die drei Schlusslichter der Tabelle immerhin sieben von neun möglichen Punkten

Von 
Felix Röttger
Lesedauer: 
Auf Spitzenreiter FC Grünsfeld wartet beim FSV Waldbrunn (in Grün) am Sonntag eine ganz schwere Aufgabe. © Reinhold Hörner

Auf den vorderen Plätzen der Landesliga Odenwald ließen die führenden Mannschaften mit Ausnahme von Gommersdorf am vergangenen Wochenende Punkte liegen. Besser machten es dagegen die Schlusslichter der Liga. Doch trotz der sieben Punkte, die das Schlusstrio der Liga zusammen einsammelte, blieben alle auf ihren Abstiegsplätzen „kleben“. Aber immerhin ist es den Teams gelungen, nach Punkten wieder den Anschluss nach oben zu finden. Der TSV Rosenberg setzte ein Ausrufezeichen und gewann zum ersten Mal auswärts. Auerbach nahm den Schwung des ersten Heimsieges mi und holte in Tauberbischofsheim einen Punkt. Dritter im Bunde war der 1. FC Umpfertal, der mit dem Heimsieg über Mudau seine „Ligareife“ demonstrierte.

Zwei Gewinner des vergangenen Wochenendes messen nun in der Begegnung TSV Oberwittstadt gegen TSV Rosenberg ihre Kräfte. Schon deshalb bemerkenswert, weil es die einzigen Auswärtssiege des Spieltags waren. Wer in der Erfolgsspur bleibt, kann sich weiter Richtung Mittelfeld orientieren. Im letzten Direktvergleich verlief die Partie Anfang April äußerst spannend, weil Rosenberg das Spiel nach einem 0:1-Rückstand weit in der zweiten Spielhälfte noch drehen konnte, doch Oberwittstadt gelang in der 89. Minute noch der Ausgleichstreffer zum 2:2-Unentschieden.

Mit breiter Brust wird der 1. FC Umpfertal bei der Spvgg. Neckarelz auflaufen, zumal er auch schon imbisher letzten Direktvergleich im März 2023 erfolgreich war. Eine knappe halbe Stunde stand noch auf der Uhr, als die Neckarelzer nach einer Roten Karte beim Stand von 1:1 doch durch den Treffer von Ahmet Sisman in der 87. Minute den Gästen mit 1:2-Toren unterlagen. Dennoch haben die spielstarken Neckarelzer gute Chancen, diesmal die begehrten drei Punkte auf ihr Konto zu bringen.

Zum TuS Großrinderfeld reist der TSV Mudau. Der Gastgeber holte sieben Punkte in drei Partien, kam aber im Tabellenkeller noch nicht so richtig vom Fleck. Denn auch die Konkurrenz schlief nicht. Mudau verlor zuletzt zwei Spiele und braucht unbedingt mal wieder ein Erfolgserlebnis. In der letzten Runde trennte man sich mit einem 1:1-Remis, ein Ergebnis, mit dem diesmal niemand gedient wäre.

Glatt zehn Punkte weniger hat der TSV Assamstadt gegenüber dem anreisenden TSV Tauberbischofsheim. Grund genug also, diesen Abstand zu verkürzen, Nicht vergessen haben die Kreisstädter, dass sie im November 2022 im Meisterschaftsjahr die einzige Saisonniederlage mit 1:2-Toren in Assamstadt kassierten. Andreas Rupp und Max Münch waren die umjubelten Torschützen beim TSV Assamstadt, der in der Kreisliga damals am Ende Platz drei erreichte.

Aufsteiger SG Auerbach hat im Heimspiel gegen den VfR Gommersdorf nichts zu verlieren. Kaum noch in Erinnerung ist der letzte Auftritt des VfR Gommersdorf bei der SG Auerbach im Jahr 2012, als die Jagsttäler knapp mit 1:0 die Oberhand behielten und Vizemeister wurden. Auerbach musste damals absteigen. Erst ein Jahr später gelang Gommerdorf die Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga.

Nicht unbedingt ein Wunschgegner ist der SV Nassig für den anreisenden FV Lauda. In der vergangenen Saison stellten Jann Dworschak und Marco Budde schon vor der Pause die Weichen zum glatten 2:0-Heimerfolg. Marco Budde ist mit fünf Treffern auch in der laufenden Runde der erfolgreichste Torschütze der Gastgeber. Bei den Gästen fehlte zuletzt die Stabilität der Mannschaft, um mit der nötigen Geduld Torchancen zu realisieren. Zuletzt wurden vier der letzten fünf Spiele verloren, die der FV nach einem Rückstand nicht mehr drehen konnte.

Gegen den FV Mosbach bekam der SV Königshofen wieder Boden unter die Füße. Die Konsolidierung soll jetzt beim TSV Götzingen fortgesetzt werden, wobei ein Punkt diesmal zu wenig wäre. Götzingen muss sich im zweiten Heimspiel in Folge nach dem 1:3 gegen Rosenberg erheblich steigern. Nur mit einem Heimsieg käme der TSV am Tabellenzwölften Königshofen vorbei. Am liebsten aus den Köpfen der Spieler verbannen dürfte Martin Michelbach „die nicht einfache Tabellensituation“ der Messestädter: „Am Sonntag fehlen der gelb-rot gesperrte Mario Fading sowie die Verletzten Mirco Michelbach und Meron Ghirmay.“

Weiter ganz vorne mitmischen kann der FV Mosbach nur mit einem weiteren Heimsieg gegen den SV Neunkirchen. Im letzten Direktvergleich sah der SV Neunkirchen in Mosbach wie der Sieger aus, doch Kai Müller rettete in der Nachspielzeit mit seinem Tor zum 2:2 das Unentschieden.

Eine weitere Spitzenpartie steht in der Begegnung des FSV Waldbrunn mit dem anreisenden FC Grünsfeld bevor. Denn es steht ein Kräftemessen der bisher stärksten Heimmannschaft mit einer 6-1-0-Bilanz gegen den Tabellenführer bevor, der auswärts mit der ligaweit besten 6-1-1-Bilanz aufwarten kann. Beim FSV Waldbrunn holte der FC Grünsfeld vor einem Jahr noch ein 2:2-Unentschieden heraus, obwohl der FSV bis zu 82. Minute mit 2:0 führte. Torgarant Alex Albert zerstörte damals mit zwei Treffern alle Hoffnungen der Waldbrunner Mannschaft auf den Dreier. Grünsfelds Spielertrainer Dominik Gerberich sieht keine leichte Aufgabe vor seiner Mannschaft (siehe nebenstehendes Interview). Der FSV ist nach dem Höhenflug am 4. und 5. Spieltag wieder auf den Boden der Tatsachen, bewegt sich aber auf Platz fünf immer noch in Tuchfühlung mit den besser platzierten Konkurrenten.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke