Kreisliga Tauberbischofsheim

Fußballherz, was willst du mehr?

Sowohl der Kampf um die Meisterschaft als auch der gegen den Abstieg versprechen ungewöhnlich große Spannung

Von 
Paul von Brandenstein
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Wenn der SV Pülfringen (hier links im Bild Sam Moe) die Kickers DHK Wertheim (im Bild rechts Marcel Weimer) empfängt, geht es für beide Teams darum, die eigene Position im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga Tauberbischofsheim zu verbessern. © Bild. Reinhold Hörner

Nach der rund dreimonatigen Winterpause geht es am kommenden Wochenende im Fußballkreis Tauberbischofsheim weiter – und besonders die Kreisliga steht vor einer vermutlich äußerst spannenden Rest-Saison. Im Kampf um die Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Odenwald lieferte sich bisher das Führungstrio, bestehend aus dem VfB Reicholzheim, dem TSV Assamstadt und dem TSV Tauberbischofsheim, einen hochinteressanten „Dreikampf auf Augenhöhe“. Jedes dieser drei Teams hat bislang erst eine einzige Partie verloren – und diese Niederlage resultierte aus einem der direkten Duelle gegeneinander. Eine Prognose, wie das Rennen um den Titel ausgehen wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schlichtweg unmöglich, weil die Spielstärke der drei Aufstiegsaspiranten bisher praktisch identisch war.

Auch der Kampf um den Klassenerhalt verspricht noch prickelnde Spannung. Klar, die SpG Dittwar/Heckfeld ist wohl nicht mehr vor dem Abstieg in die Kreisklasse A zu retten. Aber ansonsten scheint bei drei Direktabsteigern und Tabellenplatz 12 als Relegationsteilnehmer noch fast alles möglich zu sein. Selbst der aktuell Fünftplatzierte in der Tabelle liegt augenblicklich nur sieben Punkte vor dem Relegationsplatz – und das ist vor dem Hintergrund von noch 13 ausstehenden Spieltagen sicherlich kein komfortables Ruhepolster. Auch hier darf man also gespannt sein, was die nächsten Wochen und Monate so alles bringen. Fußballherz, was willst du mehr?

Auf zwei der drei Spitzenmannschaften warten am Wochenende ganz schwere Aufgaben. So muss der VfR Reicholzheim nach Gissigheim zum FV Brehmbachtal. Die Gastgeber sind in den ersten beiden Partien der Rückrunde, die noch vor der Winterpause gespielt wurden, zwar ohne einen einzigen Punktgewinn geblieben, doch ist dies für den Tabellenführer natürlich noch lange kein Grund, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. Schon in der Vorrunde haben die Brehmbachtäler den VfR beim 1:1 auf dessen Platz mächtig geärgert. Für Reicholzheim spricht allerdings, dass sie in dieser Saison auswärts noch keinen einzigen Punkt abgeben mussten.

Auch auf den TSV Assamstadt wartet am Samstag eine ganz harte Nuss, denn der muss zum Derby zur SpG Schwabhausen/Windischbuch – und dort hängen die Trauben bekanntlich immer hoch. Es ist zweifellos eine der härtesten Bewährungsproben, die auf das Team von Gästecoach Reiner Marschick im Verlauf der Rest-Saison noch wartet.

Etwas leichter sieht dagegen die Aufgabe für den TSV Tauberbischofsheim aus – zumindest auf dem „Papier“. Gegen die SpG Balbachtal sind die Kreisstädter natürlich klarer Favorit. Die Gäste liegen derzeit noch auf einem direkten Abstiegsplatz, haben aber im Vergleich zu den meisten Mitkonkurrenten im Tabellenkeller auch zwei Partien weniger ausgetragen. Ob aber nun ausgerechnet in Tauberbischofsheim schon Boden gut gemacht werden kann, erscheint äußerst zweifelhaft.

Alle anderen Parten des Wochenendes stehen einzig und allein im Kampf gegen den Abstieg. So auch die Begegnung zwischen dem SV Pülfringen und den Kickers DHK Wertheim. Die beiden Teams liegen zwar auf den Tabellenplätzen zehn (SVP) und sogar sechs (Kickers), doch ist die Luft nach unten nach wie vor sehr dünn. Da kann noch so viel passieren, deshalb tut jedes Erfolgserlebnis, das in den nächsten Wochen kommt, richtig gut.

Die SG RamBo empfängt am Samstag Türkgücü Wertheim – und auch hier gilt die Vorgabe für beide Teams: Verlieren ist eigentlich verboten! Wenn es in der Tabelle so eng zugeht wie in der laufenden Saison, dann sind die sogenannten „direkten Duelle“ der Kontrahenten gegeneinander ganz besonders wichtig. Und wie eng alles zusammenhängt, zeigt folgendes Beispiel: Sollte RamBo diese Partie gewinnen, könnte der Aufsteiger – zumindest theoretisch – in der Tabelle auf einen Schlag vier Plätze gut machen.

Während es also für viele Kreisligisten am Wochenende „Verlieren verboten“ heißt, muss die SpG Unterschüpf/Kupprichhausen ein anderes Ziel verfolgen: Für sie kann es nämlich nur heißen „Unbedingt gewinnen“, denn sie tritt am Samstag bei der schon weit abgeschlagenen SpG Dittwar/Heckfeld an – und die hat in ihren bisherigen Heimspielen immer noch keinen einzigen Punktgewinn verbuchen können. Deshalb muss für die Gäste die Marschrichtung eigentlich klar sein.

Ebenfalls bereits am Samstag empfängt der TSV Gerchsheim Aufsteiger SpG Welzbachtal. Der Neuling ist zwar recht fulminant in die Saison gestartet, hat dann aber in den Wochen vor der Winterpause extrem Federn lassen müssen. Vielleicht ist ja die dreimonatige Pause gerade noch zur richtigen Zeit gekommen, da die Spieler den fast leeren Akku wieder aufladen konnten. Ob es geklappt hat, zeigt vielleicht schon die Partie in Gerchsheim.

Redaktion Sportredakteur Fränkische Nachrichten Tauberbischofsheim

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