Bezirksliga Nord Hohenlohe

Für den SV Wachbach kommt das 2:2 einer „gefühlten“ Niederlage gleich

Der Tabellenführer bleibt im Derby gegen den VfB Bad Mergentheim hinter den eigenen Erwartungen zurück

Von 
Nils Villmann
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Wachbachs spielender Co-Trainer Uwe Walter (Nummer 27) erzielt nach einem Freistoß per Kopf das Tor zum 2:2-Endstand. © Robert Stolz

SV Wachbach – VfB Bad Mergentheim 2:2

Wachbach: Hadamek, Volkert, Stein, Dörner (76. Stier), Fries (83. Hellinger), Thomas (64. Feidel), Kißling, Schuler, Ilic, Wolfarth (83. Thissen), Walter.

Bad Mergentheim: Humpenöder, Ebel, Sanyang, Graf, A. Hatzis, Zehnter, Braun, Moschüring (74. S. Hatzis), Münzberg, Jasseh, Schmidt.

Tore: 0:1 (14.) Alessandro Hatzis, 1:1 (Strafstoß, 16.) Simon Kißling, 1:2 (35.) Chris Moschüring, 2:2 (53.) Uwe Walter. – Schiedsrichter: Andreas Walk (Crailsheim). – Zuschauer: 300.

„Das größte Manko war heute unsere Verteidigung. Wir haben schlecht nach hinten gearbeitet, gerade bei Gegenstößen. Das darf in einem Derby nicht passieren.“ Die Worte, die Arben Kaludra, Trainer des SV Wachbach, nach dem Abpfiff findet, könnten kaum deutlicher sein. Dabei hat sich der SV mit dem Remis gegen den VfB Bad Mergentheim die Herbstmeisterschaft sichern können. Mit Blick auf den Spielverlauf und die spielerischen Ambitionen des Liga-Primus wird die Kritik des Coaches jedoch verständlich.

Dass das Duell gegen den VfB Bad Mergentheim für den SV Wachbach kein Selbstläufer werden würde, war im Vorhinein schon aufgrund des Derby-Charakters der Partie klar. Dennoch kamen die Hausherren gut ins Spiel. Man merkte dem Team von Arben Kaludra an, dass man die Niederlage gegen Gaisbach aus der Vorwoche schnell vergessen machen wollte. Der VfB wirkte in den ersten Minuten überfordert und musste sich in dieser Phase wiederholt auf das eigene Glück und die Faustabwehren von Humpenöder verlassen.

Volley an den Pfosten

Richtig brenzlig wurde es nach fünf Minuten, als Aleksandar Ilic nach einer Ecke per Volley am Pfosten scheiterte. Die Gäste wurden in der Folge etwas aktiver, hatten nach vorne jedoch kaum Ideen anzubieten.

Umso überraschender kam dann das, was nach einer knappen Viertelstunde passierte. Plötzlich tauchte Alessandro Hatzis im Wachbacher Strafraum auf, wurde mit einem kurzen Steckpass bedient und schloss frei aus elf Metern ab. Hadamek wehrte diesen ersten Versuch noch mit einer starken Parade noch ab, beim Nachschuss des Stürmers war er dann aber chancenlos.

Wirklich geschockt zeigten sich die Gastgeber nach dem überraschenden Rückschlag nicht. Nur zwei Minuten später wurde Ilic im Strafraum von den Beinen geholt – den fälligen Foulelfmeter verwandelte Kißling sicher zum Ausgleich (16.).

Wachbach blieb auch in der Folge das spielerisch bessere Team, die Dominanz der Anfangsminuten war jedoch verflogen. Offensiv waren es jetzt sogar die Bad Mergentheimer, die die meisten Akzente setzten. Nachdem Hatzis einen sehenswerten Schuss an das Aluminium setzte (29.), landete der Ball sechs Minuten später zum zweiten Mal im Wachbacher Netz. Schmidt durfte völlig unbedrängt im SV-Strafraum zur Flanke ansetzen und Moschüring nickte zielgenau, wiederum ohne große Gegenwehr, ein.

Wachbach etwas verunsichert

Der erneute Rückstand verunsicherte die Hausherren. Bis zur Pause kam man kaum mehr zu Aktionen – vielmehr erspielte sich der VfB jetzt mehr Räume und sorgte für ein immer ausgeglicheneres Geschehen.

„Es gab recht deutliche Worte in der Halbzeitpause“, erklärte Kaludra nach dem Abpfiff. Dies zeigte bei seinen Spielern zumindest zu Beginn der zweiten Hälfte Wirkung. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff köpfte der spielende Co-Trainer Uwe Walter nach einem Freistoß von Kißling zum 2:2 ein (53.).

Wachbach versuchte nachzusetzen, scheiterte aber in der 60. Minute am gut aufgelegten Humpenöder und kurz darauf erneut am Pfosten. Danach passierte lange Zeit nur noch wenig. Die spielerischen Höhepunkte nahmen ab, die Härte der Zweikampfführung dafür zu. Erst in der Schlussphase nahm das Geschehen wieder an Fahrt auf. Wachbach mobilisierte in den letzten Minuten noch einmal alle Kraftreserven und drängte auf den Siegtreffer. Wiederum war es jedoch Humpenöder, der in dieser Phase zwei Mal glänzend parierte und so das Ergebnis letztlich über die Zeit brachte.

Für den SV Wachbach stellt das Remis eine „gefühlte“ Niederlage dar – am Ende war man über weite Strecken jedoch einfach nicht konsequent genug, um sich den Sieg gegen den vermeintlichen „Underdog“ zu verdienen. Kaludra weiß jedoch, wo er in der Winterpause bei seinem Team ansetzen muss: „Wir werden unser Defensivverhalten in der Pause angehen, da werde ich auch heute noch einmal an meine Jungs appellieren. Es sind nur noch acht Spiele bis zum Saisonende, da darf man sich nicht mehr viele Ausrutscher erlauben.“

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