Noch sind für die Mannschaften der Kreisliga Tauberbischofsheim einige wenige Wochen zu gehen, doch die Partie zwischen dem TSV Tauberbischofsheim und dem VfB Reicholzheim am Sonntag gleicht dennoch einem Endspiel um die Meisterschaft. Und dabei könnte die Ausgangssituation kaum enger sein: Beide Teams rangieren derzeit mit 65 Zählern an der Spitze, nur die Tauberbischofsheimer Tordifferenz sorgt derzeit für die Tabellenführung der Kreisstädter.
Mit was für einem Spielansatz darf man am Sonntag rechnen? Konzentriertes Abtasten? Schnelles Offensivspiel? Oder passintensives Taktieren? Wohl eine Mischung aus allem. Die Tauberbischofsheimer sind dabei in der mental schwierigeren Situation - immerhin sind sie es, die bereits vor der Saison als klarer Aufstiegsfavorit galten und nach knapp vier Jahren Kreisliga endlich den Sprung zurück in die Landesliga Odenwald schaffen wollen.
Der VfB hat es da vielleicht sogar etwas leichter. Zwar waren auch hier die Ansprüche vor der Saison groß, dass das Team von Alex Jesser allerdings bis zum Schluss eine ernsthafte Rolle im Meisterschaftsrennen einnehmen würde, dürfte für die meisten dennoch eine Überraschung sein.
Blickt man nur auf die Tabelle, sind beide Mannschaften in etwa gleich stark einzuschätzen. Stürzt man sich aber etwas tiefer in die Statistik, ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild. Gerade in den letzten Wochen waren die Kreisstädter nämlich eine ganze Spur souveräner als der Tabellenzweite unterwegs. Vor dem knappen 2:1 gegen die Kickers DHK Wertheim blieb der TSV sechs Mal in Folge ohne Gegentor und erzielte dabei stets mindestens drei Treffer pro Partie.
Reicholzheim hat in dieser Zeit seine Hausaufgaben bis auf das Remis gegen Unterschüpf/Kupprichhausen zwar auch gemacht - die Ergebnisse waren dabei aber deutlich enger. Fügt man dann hinzu, dass der TSV die Reicholzheimer im Hinspiel bereits deutlich mit 4:0 besiegt und generell noch nie gegen die „Blau-Weißen“ verloren hat, ergibt sich dann doch so etwas wie eine Tendenz für kommenden Sonntag.
Diese Tendenz muss das Team von Philipp Kircher auch nutzen, denn in Sachen Restprogramm hat man es mit Gegnern wie Unterschüpf/Kupprichhausen und Assamstadt deutlich schwerer als der VfB, der diese Aufgaben schon hinter sich hat.
Auch wenn der TSV Assamstadt rechnerisch noch Chancen auf den Aufstieg hat, so kann er sich keine allzu großen Hoffnungen mehr machen. Mit vier Punkten Rückstand auf das Spitzenduo und einem Spiel mehr auf dem Konto hat der TSV zuletzt seine eigenen Aufstiegsambitionen eigentlich verspielt. Gegen Türkgücü Wertheim sollte es zwar für einen Sieg reichen, um aber doch noch auf den Relegationsplatz zu kommen, müsste man beinahe schon auf ein „Wunder“ in den nächsten Wochen hoffen.
Mit dem 5:1 gegen Balbachtal hat die SpG Schwabhausen/Windischbuch zuletzt frühzeitig den Klassenerhalt fest gemacht. Gegen die SpG Dittwar/Heckfeld geht es daher zwar um nicht mehr viel, ein Sieg gegen das Schlusslicht ist aber dennoch Pflicht.
Enger dürfte es dagegen zwischen dem FC Hundheim/Steinbach und den Kickers DHK Wertheim zugehen. Im Gegensatz zum FC stecken die Wertheimer noch mitten im Abstiegskampf fest und sind dringend auf Punkte angewiesen. Gegen Tauberbischofsheim sah man zuletzt nicht schlecht aus, so dass man mit breiter Brust in dieses wichtige Spiel gehen kann.
Bereits am Samstag empfängt die SpG Balbachtal die SpG Welzbachtal zum Kellerduell. Wer hier gewinnt, kann einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die besseren Karten könnten dabei die Welzbachtaler haben, die dem TSV Assamstadt zuletzt ein Remis abtrotzen konnten.
Der TSV Gerchsheim ist gut drauf und ist seit mittlerweile drei Spielen ungeschlagen. Gegen den zuletzt eher schwachen FV Brehmbachtal hat man daher am Samstag gute Chancen, den Klassenerhalt so gut wie fix zu machen.
Das würde am Sonntag auch gern der SV Pülfringen schaffen. Allerdings hat es der SV mit der SG RaMBo zu tun, die zuletzt wiederholt gut drauf waren.
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