Produzent aus Bergrheinfeld - Hoffen auf Oscar-Nominierung

Aufsehen mit Film über Jane Goodall

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Filmproduzent Matthias Triebel zeigt ein Plakat für den Dokumentarfilm "Jane's Journey"-

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Bergrheinfeld. Dank seiner Frau könnte der Bayer Matthias Triebel in diesem Jahr für den begehrtesten internationalen Filmpreis, den Oscar, nominiert werden. Sie war es, die ihn davon überzeugte, einen Dokumentarfilm über die Affenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall auf die Beine zu stellen. Es sollte das erste eigene Filmprojekt des Produzenten aus dem unterfränkischen Bergrheinfeld bei Kitzingen werden. Nun, vier Jahre später, gehört er mit genau diesem Film zu den 15 Kandidaten, die sich Hoffnungen auf einen Platz unter den fünf Nominierten für die Kategorie "Bester Dokumentarfilm" machen können. "Es ist unfassbar. Allein, dass wir zu den 15 Auserwählten gehören, ist schon der Brüller", sagt Triebel.

Heute, punkt 17.30 Uhr, entscheidet sich, ob die deutsche Produktion "Jane's Journey" Chancen auf den Oscar haben wird. Gefragt nach seinen Chancen, winkt der Vater von zwei Töchtern ab. "Ich rechne fest damit, dass wir sowieso nicht nominiert werden", sagt er. Andererseits wäre die Nominierung "die absolute Krönung, keine Frage". Seine Gedanken, seine Gefühle - die seien im Moment ein großes Chaos. "Das ist emotional gerade sehr schwierig."

Bei dem Film über die Britin Goodall lagen die Gesamtkosten Triebel zufolge im einstelligen mittleren Millionenbereich.

Der Geschäftsmann Triebel will seinen Erfolg noch nicht richtig wahr haben. Er spielt seinen Erfolg herunter, doch bislang hatte er ein gutes Händchen. Triebel ist in den vergangenen Jahren ein kleiner Teil des riesigen Filmbusiness geworden. Neben "Jane's Journey" zeichnet er als Mitproduzent und Finanzier auch für den Kinderfilm "Wickie auf großer Fahrt" und die Polit-Satire "Hotel Lux" mit Michael "Bully" Herbig und Jürgen Vogel verantwortlich. Beim Kinofilm über den Boxer Max Schmeling mit Henry Maske und dem neuen Julie-Delphie-Film "Two Days in New York" hatte er ebenfalls seine Finger mit im Spiel.

Für Triebel ist das alles eher ein schönes Hobby. "Ich bin ein normaler Kinofan, der damit eigentlich nichts zu tun hat", gibt sich der Star-Wars- und James-Bond-Fan zurückhaltend. Sein Hauptgeschäft sei das Umwandeln von 2 D- zu 3 D-Filmen. Dass er schon den Bambi in den Händen hielt und die Goodall-Dokumentation mit dem sogenannten Umweltoscar der Benefiz-Veranstaltung Cinema for Peace ausgezeichnet wurde, lässt er nicht gelten. Den Bambi erhielt die weltbekannte Affenforscherin für ihr Umweltengagement - sie widmete das goldene Reh ihrem Produzenten. Die beiden verbindet mittlerweile eine enge Freundschaft.

Der Filmemacher aus Unterfranken hatte bisher ein glückliches Händchen": "Bislang haben sich alle Filme gelohnt - außer Jane's Journey", sagt der Unternehmer und schmunzelt. Aber die Vermarktung fange ja auch gerade erst an, meint er optimistisch. Eine 3D-Version und eine dreiteilige Fernseh-Variante hat der rührige Produzent vorsichtshalber schon in der Schublade. dpa

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