Hohenlohekreis. Intensive Diskussion im Kreistag: Es geht um zwei schnelle Busverbindungen, die Lücken im Schienenverkehr schließen sollen.
Landrat Gerhard Bauer sagte, dass Alternativen zu den vorgeschlagenen Strecken geprüft worden seien. Die Varianten hätten aber einen ganz wesentlichen Nachteil, sie würden jeweils nur den Anschluss an eine Strecke ermöglichen. Nun sollte der Versuch mit zwei Linien gewagt, Erfahrungswerte gesammelt, nach einem Jahr beraten und über eine Weiterführung entschieden werden. Der Kreis sei Herr des Verfahrens. Es sei eine große Chance, den ÖPNV zu verbessern.
„Es braucht jetzt mehr Mut. Wir sollten das wagen, als Test sehen und auf dem Weg zum ÖPNV-Konzept Erfahrungen sammeln“, gibt Daniel Bullinger die Position der FDP-Fraktion wieder. Der Kreisrat fordert ein jährliches Monitoring zu den Regiobussen. „Wir stimmen mehrheitlich zu, um die Fördermittel des Landes nicht zu gefährden“, macht Vorsitzender Jens Zielosko für die CDU-Fraktion deutlich. „Die Regiobusse sind eine große Chance, um mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. Wir sollten das ausprobieren“, appelliert Kreisrat Christian Mauch (Freie). Die Regiobuslinien seien „ein Superangebot“, es müsse alles vermieden werden, was die Schiene schwäche, denn die sei das ÖPNV-Rückgrat, so Kreisrat Friedrich Zahn (ÖDP).
Kritik an den Regiobuslinien kommt vor allem aus Reihen der Freien, SPD und Grünen, Ein Teil der Fraktion sehe den möglichen unmittelbaren Nutzen und die Chance, mehr Menschen weg vom Auto in öffentliche Verkehrsmittel zu bringen. Die Regiobusse würden aber auch viele finanzielle Mittel des Kreises binden. Die Kreisräte stimmen mit großer Mehrheit dafür, den Test mit den neuen Verbindungen von Bühlertann nach Schwäbisch Hall und von Gerabronn nach Crailsheim zu wagen. Sie sollen Anfang Juli 2020 in Betrieb gehen. cus
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