Infrastruktur - Fünf Entwicklungsgebiete im Landkreis Schwäbisch Hall / Regionalversammlung schafft Voraussetzung für Planungen

Gewerbepark Hohenlohe kann wachsen

Von 
Alexander Hettich
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Der Gewerbepark Hohenlohe könnte um mehr als 42 Hektar erweitert werden. © Wolfgang

Die Regionalversammlung für Heilbronn-Franken macht den Weg für weitere Gewerbegebiete frei – fünf Areale liegen im Landkreis Schwäbisch Hall.

Schwäbisch Hall. Kommunen in der Region Heilbronn-Franken können bis 2030 Industrie- und Gewerbeflächen im Umfang von 426 Hektar neu ausweisen. Das entspricht der doppelten Fläche des Fürstentums Monaco. Die Fraktion von Grünen, Linke und ÖDP scheiterte in der Regionalversammlung mit dem Antrag, eine Art Moratorium für die zehn darauffolgenden Jahre zu erreichen.

Der Regionalverband schafft damit die Voraussetzung, dass 20 regionale, bedeutsame Flächen für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen ausgewiesen werden können. Rund 60 Hektar waren schon im bisherigen Regionalplan berücksichtigt. Der große Rest ist das Ergebnis der Änderung, die in der Regionalversammlung bei der Sitzung am Freitag in Neckarwestheim beschlossen wurde. „Das sind die besten Standorte“, betonte Verbandsdirektor Klaus Mandel. „Sie wurden gegen alle anderen abgewogen.“ Zwei Areale liegen mit den Böllinger Höfen und dem Gewerbegebiet südlich von Sontheim in Heilbronn, sieben im Kreis Heilbronn, fünf im Kreis Hall und je drei im Hohenlohekreis und im Main-Tauber-Kreis.

„Stimmiges Paket“

Zu den größten potenziellen Erweiterungsflächen zählen das Gewerbegebiet Buchäcker bei Bad Rappenau-Bonfeld mit 37 Hektar, das Areal Ilsfeld-Bustadt mit mehr als 30 Hektar oder der Gewerbepark Hohenlohe zwischen Waldenburg und Kupferzell, wo die Möglichkeit der Erweiterung um mehr als 42 Hektar eröffnet wird.

Der Regionalplan gibt den Rahmen vor, die weitere Entwicklung der Flächen obliegt den Kommunen. Der Beschluss bedeute nicht, „dass alle Flächen überbaut werden“, betonte Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner für die Freien Wähler. Er eröffne aber Optionen. Von einem „stimmigen Paket, das nicht mehr aufgeknüpft werden darf“, sprach SPD-Fraktionsvorsitzender Hanspeter Friede. „Wir dürfen in Europa als Region nicht abgehängt werden.“

Zustimmung signalisierten auch Vertreter von CDU und FDP, während die Fraktion Grüne/ÖDP/Die Linke kurzfristig einen Änderungsantrag eingebracht hatte. Sie wollte den Planungshorizont von 2030 auf 2040 ausdehnen.

„Der Flächenverbrauch ist zu hoch“, griff Fraktionsvorsitzender Armin Waldbüßer Bedenken auf, die vor allem vonseiten der Landwirtschaft geäußert wurden. „Weitere Gewerbegebiete“, so Waldbüßers Befürchtung, „werden auf Kosten wertvoller landwirtschaftlicher Flächen möglich.“ Auch vor dem Hintergrund der Corona-Unsicherheiten solle man vorsichtig agieren. Gerade die Unsicherheit spreche dagegen, den Planungshorizont noch weiter zu fassen, argumentierte der Verbandsvorsitzende Joachim Scholz: „Wir haben alle keine Glaskugel.“

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