Der Konzern Rewe baut eine Filiale in Blaufelden. Der Gemeinderat steht einhellig hinter dem Projekt mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern.
Blaufelden. Das Einkaufszentrum in Blaufelden wird demnächst größer: Der Vollsortimenter Rewe will sich auf einem Areal am Ortsausgang in Richtung Schrozberg niederlassen, wo schon die Drogerie Rossmann, der Supermarkt Netto, der Textilhändler NKD und der Discounter Aldi ihre Waren feilbieten. Mit einer Änderung des Bebauungsplanes wird auch der Gemeinderat den Weg für den zweitgrößten Lebensmittelhändler in Deutschland freimachen.
Lärmgutachten notwendig
Nach langen Verhandlungen der Rathaus-Chefin Petra Weber mit dem im Jahr 1927 gegründeten Unternehmen war das Projekt unter Dach und Fach: Rewe wird auf einem rund 7000 Quadratmeter großen Areal, das sich im Besitz der Kommune befindet, eine neue Filiale eröffnen.
Das Grundstück liegt allerdings nicht in der ersten Reihe der Einkaufsmeile, sondern in einer großen Baulücke an der Schrozberger Straße zwischen dem bestehenden Netto-Markt und dem Johannes-Brenz-Haus der Evangelischen Heimstiftung.
Wegen der unmittelbaren Nähe zu diesem Alten- und Pflegeheim pocht das Landratsamt in Schwäbisch Hall auf ein Lärmgutachten, das derzeit noch in Arbeit ist.
Vor dem Kommunalparlament in Blaufelden stellte der Expansionsmanager Dirk Schlund das Vorhaben seines Konzerns vor. Auf einer Verkaufsfläche von rund 1200 Quadratmetern sollen bis zu 13 000 Artikel in den Regalen stehen. Rund 80 Quadratmeter sind für eine Bäckerei-Filiale reserviert. Für die Kunden, um die sich bis zu 20 Mitarbeiter kümmern, stehen 82 Parkplätze zur Verfügung. Ein kleiner Kinderspielplatz ist ebenfalls vorgesehen. „Mit dem Projekt im Einkaufszentrum von Blaufelden schaffen wir einen guten Gegenpol zu den umliegenden Gemeinden und ihren Discountern“, sagte Dirk Schlund.
Gewerbesteuer fließt nicht ab
Was auf die Gemeinderäte natürlich besonders sympathisch wirkte: Die Gewerbesteuer der Rewe-Filiale bleibt in Blaufelden. Der Betrieb wird nämlich als örtlich angesiedelte Firma mit der Rechtsform OHG von einem selbstständigen Kaufmann geführt. Geplant und gebaut wird der Markt in Blaufelden von der niedersächsischen Firma ASP aus Haselünne, die die Immobilie dann an ihren langjährigen Geschäftspartner Rewe vermietet – ein übliches Verfahren in der Branche. Mit ASP hat die Gemeinde schon bei der Ansiedlung der Drogeriemarkt-Kette Rossmann gute Erfahrungen gemacht, sagte Bürgermeisterin Petra Weber.
Dirk Schlund rechnet damit, dass die Bagger nach dem behördlichen Prozedere der Baugenehmigung im Spätsommer 2019 auffahren können und die Filiale nach rund acht Monaten Bauzeit eingeweiht wird.
Bebauungsplan angepasst
Die Kommune hat ihre Hausaufgabe gleich nach dem Vortrag des Rewe-Managers erledigt: Einmütig votierte das Gremium bei einer Enthaltung dafür, den Bebauungsplan „Rothenburger Straße“, in dessen Geltungsbereich das künftige Rewe-Areal liegt, um ein „Sondergebiet“ zu ergänzen. Ohne diese baurechtliche Anpassung wäre nämlich in dem bislang als „Mischgebiet“ klassifizierten Quartier nur eine Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern zulässig gewesen.
Im Kreis Hall ist Rewe bislang mit drei Filialen in Hall und vertreten. Auch in Kirchberg/Jagst will sich der Vollsortimenter niederlassen. Gaildorfhaz
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