Aub. Zahlreiche Gäste aus Stadt und Region kamen zum Frühjahrsempfang der Stadt Aub. Bürgermeister Roman Menth nutzte den Abend, um für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt zu werben – und um Mut zu machen, Verantwortung zu übernehmen. Menth pflegt seit der Coronazeit diese Art des „Dankeschönempfangs“ statt des üblichen Neujahrsempfangs. Unter den Gästen waren auch Rosa Behon, Mitglied des unterfränkischen Bezirkstages, Repräsentanten verschiedener in Aub tätiger Planungsbüros und Behörden sowie die Bürgermeisterkollegen aus den Nachbargemeinden.
Aub sei ein Ort des Gewerbes und des Mittelstandes. Eine kleine Stadt und zwei Dörfer mit unterschiedlichen Strukturen und verschiedenartigen Menschen hätten aber auch viele Gemeinsamkeiten, unter anderem das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Zur Zeit seien viele Menschen unsicher. Besonders die Jungen scheinen ihre Sicherheit bei den Parteien an den politischen Rändern zu suchen, so Menth. Überall auf der Welt, so könnte man den Eindruck gewinnen, suchten die Menschen nach dem „starken Mann“. In der Geschichte Deutschlands habe man damit keine guten Erfahrungen gemacht, noch vor wenigen Wochen habe man an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert. Da habe man sehen können, wohin das geführt habe. Die Politik müsse endlich die Probleme lösen, die die Menschen beschäftigen, forderte Menth.
In Aub habe die Schließung des Edeka-Marktes für Unsicherheit gesorgt. In den kommenden Jahren sieht der Bürgermeister für den Einzelhandel weitere Änderungen. Er listete aber auch positive Beispiele wie die Neueröffnung des Nahkauf-Marktes, die Übernahme der Eisenhandlung Miltenberger durch einen jungen einheimischen Unternehmer oder den Ausbau der Verkaufsräume einer örtlichen Bäckerei auf.
Erfolgreich sei auch das Projekt „Aufmass“ und die Innenentwicklung des Städtchens. Nach der zweiten Auflage der Denkmalbörse stehe man erneut in aussichtsreichen Verhandlungen mit Interessenten für alte, leerstehende Gebäude. Im Stadtrat verliere man bei allen Problemen, die auf die Stadt zukommen, eine vernünftige Stadtentwicklung nicht aus den Augen.
Den Ratsmitgliedern dankte er für die gute Zusammenarbeit. Wenn im nächsten Jahr wieder Stadtratswahlen anstünden, würden mutige Menschen gesucht, die kandidieren. An die Bevölkerung richtete er den Aufruf: „Seien Sie mutig und stellen Sie sich zur Wahl!“
Dass die Stadt das Haus Ars Musica erwerben konnte und in die Förderung des Heimatforums aufgenommen wurde, bezeichnete er als Glücksfall. So sei es möglich, das Haus weiterzuentwickeln.
Andrea Laumer, zuständige Landkreiskoordinatorin der „Smarten Region Würzburg“, erläuterte Sinn und Hintergrund des Förderprogramms „Smart City“, nach dem Begegnungsorte mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen werden sollen, Orte, an denen Menschen zusammenkommen – digital oder real und ohne Konsumzwang. Hier werden Vereine unterkommen können, Versammlungen stattfinden oder einfach zwanglose Treffen ermöglicht. Für die Unterstützung in Höhe von bis zu 700.000 Euro seien aber auch Auflagen zu erfüllen und der Umbau müsse bis Juni 2027 abgeschlossen sein. Die Grüße des Bezirks Unterfranken überbrachte Rosa Behon, Mitglied des Bezirkstages.
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