124. Hauptversammlung der Audi AG - Erneut bestes Betriebsergebnis aller Zeiten erzielt / Knapp 1,5 Millionen Autos verkauft

Zwei Millionen Fahrzeuge sind das Ziel

Von 
Ralf Scherer
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Audi auf der Überholspur: Der Konzern hat 2012 knapp 1,5 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert und den Umsatz von 44 auf 48,8 Milliarden Euro gesteigert. Entsprechend gut gelaunt präsentierten (stehend, von links) Aufsichtsratschef Martin Winterkorn und Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler den Aktionären die Bilanz bei der Hauptversammlung in Neckarsulm.

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Neckarsulm. Der Jagd nach Superlativen hat Audi ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Das einst beste Betriebsergebnis der Firmengeschichte aus dem Jahr 2011 ist seit gestern offiziell Geschichte. Bei der 124. Hauptversammlung der Audi AG in Neckarsulm stellte der Vorstand der Marke mit den vier Ringen ein neuerliches Rekordergebnis vor.

Beim Jahresumsatz legte Audi auf 48,8 Milliarden Euro zu (10,6 Prozent mehr als im Vorjahr). Weltweit wurden 1,47 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert - nahezu doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Im Schnitt wird damit alle 22 Sekunden irgendwo auf der Welt ein Audi gekauft. Das operative Ergebnis lag bei knapp 5,4 Milliarden Euro. Kräftig angestiegen ist auch die Zahl der Beschäftigten um fast acht Prozent auf 69 000. Rund 50 000 Mitarbeiter waren zum Jahresende in Ingolstadt und Neckarsulm angestellt.

"Wir haben unsere Erfolgsgeschichte fortgeschrieben", sagte Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, vor rund 600 Aktionären und Gästen im Audi-Forum. Im zurückliegenden Jahr habe der Konzern zudem mit strategisch signifikanten Entscheidungen die Weichen für den nächsten Wachstumsschub gestellt.

Bis 2015 wolle das Unternehmen rund elf Milliarden Euro in den Ausbau der Produktionsstandorte sowie in neue Modelle und Technologien investieren. "Wir befinden uns jetzt in einer entscheidenden Phase. Das ist das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte", betonte Stadler. Allein 5,3 Milliarden Euro werde Audi in die Hand nehmen, um die deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm zu erweitern. Ergänzt werde die Strategie durch Werke in Ungarn, China und ab 2016 auch in Mexiko. Mittelfristig wolle Audi damit bis spätestens 2015 die Marke von 1,5 Millionen Fahrzeugen knacken, die Zwei-Millionen-Marke solle bis 2020 fallen.

Zweistellige Zuwachsraten

Bereits für das laufende Jahr sah Stadler den Konzern auf dem richtigen Weg: "Erstmals haben wir nach vier Monaten die magische Marke von einer halben Million Auslieferungen übertroffen." Wichtigste Impulsgeber mit zweistelligen Zuwachsraten seien nach wie vor die Vertriebsregionen Asien und Nordamerika. Aber auch in Großbritannien und Russland hätten die Bestellungen überdurchschnittlich zugelegt. Als besonders erfreulich stufte Stadler trotz "extrem schwieriger" Marktlage die Entwicklung in Europa ein. Bis April habe Audi 253 000 Fahrzeuge ausgeliefert und damit entgegen dem Trend das Vorjahresniveau halten können. Mit einem Umsatzerlös von 11,7 Milliarden Euro im ersten Quartal erreiche der Konzern nahezu den Rekordwert des Vorjahres. Große Hoffnungen setzt der Vorstand weiterhin in den chinesischen Markt. Rund 400 000 Fahrzeuge wurden dort im vergangenen Jahr verkauft. In den kommenden drei Jahren soll das Fertigungsvolumen auf 700 000 steigen.

Parallel dazu will Audi die Modellpalette weiter ausbauen. Die A3-Familie soll mit dem S3, dem S3 Sportsback, der Limousine und dem g-tron noch im laufenden Jahr ebenso Zuwachs bekommen, wie die RS-Modelle. "Wir wollen unsere Verkaufszahlen bei High-Performance-Autos gegenüber 2012 um ein Drittel steigern", sagte Stadler.

Gleichzeitig stehe die weitere Verbesserung der CO2-Bilanz der gesamten Flotte im Mittelpunkt. "Wir stehen klar zum neuen EU-Klimaziel von 95 Gramm", so der Vorstandsvorsitzende. Um dieses zu erreichen, werde Audi "die Klaviatur der Antriebskonzepte voll ausspielen". Angefangen bei den Diesel- und Ottomotoren über Erdgas bis hin zum Elektroantrieb. "Bei Audi ist der Startschuss ins Elektrozeitalter gefallen", versicherte Stadler.

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