IHK Heilbronn-Franken - Fünf Betrieb aus dem Main-Tauber-Kreis erhielten in Heilbronn Dualis-Siegel "Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb"

Qualität der Ausbildung gewinnt an Bedeutung

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Werner Palmert
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Die Urkunden überreichten in einer Feierstunde die Hauptgeschäftsführerin der Kammer, Elke Schweig (links), und Kammerpräsident Professor Dr. Harald Unkelbach (rechts) an die Vertreter der Betriebe.

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Heilbronn. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Den Schulabgängern geht es zukünftig nicht mehr darum, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden. Bewerber werden stärker als bisher zwischen mehreren Ausbildungsplatzangeboten wählen können und sich vorab ein Bild von der zu erwartenden Ausbildungsqualität in den Betrieben machen.

Die Frage "Welchen Wert hat eine Ausbildung und was bringt sie mir?" wird zukünftig mehr in den Focus rücken, ist sich IHK-Präsident Professor Dr. Dr. Harald Unkelbach sicher. Auch die Beschäftigungsaussichten nach erfolgreicher Qualifizierung werden seiner Meinung nach genauer beleuchtet und die Chancen der Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten gewinnen an Bedeutung. Junge Menschen, so Unkelbach, haben ein hohes Interesse an einer soliden und guten Qualifizierung. Sie betrachten die Ausbildungszeit als Investition in ihre berufliche Zukunft, für die sie möglichst gut und umfassend qualifiziert sein wollen. Die Anforderungen werden künftig steigen und auch hier müsse die Region der Weltmarktführer ihrer Führungsrolle gerecht werden.

Die IHK Heilbronn-Franken hat daher mit Hilfe einiger Betriebsexperten die Ausbildungsqualitätsoffensive Dualis entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Beratungs- und Auszeichnungssystem, welches die Unternehmen der Region Heilbronn-Franken bei der Optimierung ihrer Ausbildungsqualität unterstützen soll.

Am Donnerstag ehrte die IHK im Rahmen der Startveranstaltung zu "Dualis - ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb" 21 Unternehmen im Haus der Wirtschaft in Heilbronn. Die ausgezeichneten Unternehmen haben als Pilotfirmen bei der Entwicklung von Dualis aktiv mitgewirkt und die Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen.

Zu den geprüften Unternehmen gehören auch fünf Ausbildungsbetriebe aus dem Main-Tauber-Kreis. Während der Veranstaltung übergaben IHK-Präsident Professor Dr. Dr. Harald Unkelbach und IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Schweig an Dr. Stefanie Leenen, Geschäftsführerin der Firma Bass, Niederstetten, Petra Jouaux, For-Um Media, Grünsfeld, Sven Dell vom Parkhotel Best Western, Bad Mergentheim, Burkard Peterle, Sparkasse Tauberfranken, und Dr. Kathrin Heckner von der Wittenstein AG in Harthausen die Urkunden und das Siegel "Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb".

"Damit haben wir eine hervorragende Argumentationshilfe bei der Suche nach künftigen Auszubildenden in der Hand", unterstrichen Dr. Stefanie Leenen und Petra Jouaux die Vorteile des Dualis Siegels, das den Blick auf das eigene Unternehmen schärfe und insbesondere die Ausbildungssituation genau beleuchte. Dualis sei einmalig in der Bundesrepublik und werde sich auch insgesamt positiv auf die Ausbildung in der gesamten Region auswirken. Die Unterrichtung des Nachwuchses in der Firma könne dadurch noch effektiver gestaltet werden. Großbetriebe mit einer eigenen Ausbildungsabteilung aber auch kleine Firmen werden durch das Dualis-Modell auf einen Level gestellt, denn das Anforderungsprofil für eine erfolgreiche Teilnahme an der Zertifizierung ist für alle Teilnehmer gleich, so die beiden Unternehmerinnen.

Dualis ist ein Projekt der IHK Heilbronn-Franken mit dem Ziel, die Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Ausbildungsqualität zu unterstützen. Anhand des über beinahe vier Jahre hinweg zusammen mit den Pilotfirmen entwickelten Kriterienkatalogs können die Unternehmen zunächst selbst ihre eigene Ausbildungsqualität einschätzen, überprüfen und gegebenenfalls verbessern. Auf Wunsch steht den Ausbildungsbetrieben hierzu ein Berater der IHK zur Seite. Am Ende des Prozesses erfolgt eine Zertifizierung und bei Bestehen des Audits die Verleihung des Dualis-Siegels, das die Unternehmen drei Jahre für ihr Ausbildungsmarketing nutzen können.

In seiner Ansprache betonte der IHK-Präsident, dass durch das Dualis-Siegel deutlich vermittelt werde, dass das Unternehmen ein großes Augenmerk auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung richtet. "Ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Werben um zukünftige Auszubildende." Sein Appell an die Ausbildungsbetriebe: "Lassen sie ihre Ausbildungsqualität zertifizieren, denn in Zukunft wird bei Jugendlichen die Qualität der Ausbildung einer der wesentlichen Entscheidungsfaktoren bei der Wahl des Ausbildungsplatzes sein. Ein Unternehmen mit Dualis-Siegel kann sich dabei deutlich von anderen Firmen, die das Siegel nicht innehaben, differenzieren", so der IHK-Präsident.

Nach der Auftaktveranstaltung gelte es, das Ausbildungssiegel speziell bei den Jugendlichen, die sich noch in der beruflichen Orientierungsphase befinden, zu etablieren. Hier seien unter anderem auch die Agentur für Arbeit, die Berufsschulen und weitere Institutionen, die für die berufliche Orientierung mitverantwortlich sind, gefragt.

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