Freizeit und Erholung - Informationszentrum in Walldürn / „Waldbaden“ heißt das neue Zauberwort

Wald wird als Erholungsort immer wichtiger

Als Erholungsort wird der Wald immer wichtiger und hat nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene viel zu bieten: Er spendet Schatten und Ruhe, sorgt für frische Luft und ist schlicht und ergreifend unverzichtbar.

Von 
Daniela Käflein
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Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald fordert seine Besucher auf, die reizvolle, abwechslungsreiche Landschaft zu entdecken. Sie erstreckt sich über 3800 Quadratkilometer zwischen Rhein, Bergstraße, Odenwald, Main und Neckar. © Martin Bernhard

Odenwald-Tauber. Bis zu zwei Millionen Menschen halten sich täglich in den Wäldern von Baden-Württemberg auf. Denn der Wald kann ein bedeutender Ort für die Erholung sein, er bietet vielfältige Möglichkeiten der Bewirtschaftung und reichlich Freiräume für sportliche Betätigungen aller Art.

Unbestritten ist, dass er in Baden-Württemberg eine Hauptrolle spielt: Das Ländle ist auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar und zu 39 Prozent von Wald bedeckt.

„Das Thema Waldbaden ist derzeit in Mode und wurde in Japan entdeckt“, erklärt Margareta Sauer, Leiterin des Geopark-Informationszentrums in Walldürn. So werde es als „Shinrin Yoku bezeichnet und sei in Japan als gesundheitsfördernd und immunsystemstärkend anerkannt. Grundlage und Kernaussage, die einem im Zusammenhang mit Waldbaden immer wieder begegne sei folgende: Bestimmte Duftstoffe der Waldluft, sogenannte Terpenen oder Phytonzide, wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. „Dies wurde wissenschaftlich nachgewiesen und bildet die Basis für den ,Waldbaden’-Trend“, erläutert Margareta Sauer.

In gewisser Weise könne man sagen, dass mit dem Waldbaden wieder entdeckt wurde, was Naturliebhaber instinktiv am Wald und an der Natur anzieht. „Und nicht erst eine wissenschaftliche Erklärung dafür benötigen“, schmunzelt die Leiterin des Geopark-Informationszentrums.

Tipp: Familien-Radtour ins Marsbachtal bei Walldürn

Das Wegekennzeichen ist der Dreiländerradweg, Start und Ziel ist der Schlossplatz.

Der Radausflug mit der ganzen Familie führt in das malerische Marsbachtal zwischen Walldürn und Rippberg. Der Weg liegt am Waldrand und ist auch für heiße Tage eine Option.

Am Walldürner Wildgehege gibt es Wildschweine, Damwild, sowie Hirsche und Wildschafe zu sehen.

Weiter geht es zur Kneippanlage und zum Erlebnisspielplatz, der bei Kindern sehr beliebt ist. Dort gibt es auch eine Grillmöglichkeit.

Wegbeschreibung: Vom Schlossplatz geht es über die Hauptstraße in die Miltenberger Straße. An deren Ende überquert man den Theodor-Heuss-Ring und biegt in den Auerbergweg ab.

Nun folgt man dem Radweg oberhalb des Marsbachs stetig abfallend.

Nach der 90-Grad-Kurve biegt man am Wildschwein-Gehege in Richtung Beuchertmühle (Hinweisschild) nach rechts in den Forstweg ein, umrundet das Wildgehege und fährt an der Gaststätte vorbei bis zu dem großen Erlebnisspielplatz.

Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg. dani

„Waldbaden meint das bewusste Wahrnehmen und auf sich wirken lassen von Natur, konkret im Bewegungsraum Wald“, verdeutlicht sie weiter. Beim Waldbaden zähle beispielsweise nicht, wie viele Kilometer man durch den Wald wandert, welche Strecke man wählt, wie das Gelnde beschaffen ist und so weiter, sondern es zählt das Gewahrwerden des Augenblicks mit allen Sinnen: „Das Sehen der verschiedenen Farben von Grün, der Formen von Blättern, dem Riechen der verschiedenen Gerüche im Wald: ätherische Öle von Nadelbäumen, der Geruch von Erde.“ Hinzu komme das Wahrnehmen von Vogelgezwitscher, Blätterrauschen, Tiergeraschel und vieles mehr. „Man fährt herunter und erholt sich dadurch“, hebt die Leiterin des Geopark-Informationszentrums hervor.

Wälder lassen sich auf vielfältige Weise entdecken: Zu Fuß beim Wandern oder Joggen, auf zwei Rädern bei einer gemütlichen Fahrradtour, mit Schwung auf dem Mountain-Bike oder der auf dem Pferderücken. „Oder als Schatzsucher beim Geocoaching“, schlägt Margarete Sauer vor.

Sie wird nicht müde, den Wald als Erholungsraum in den Fokus zu stellen und nennt zahlreiche Veranstaltungen, bei denen Interessierte den Wald aus einer ganz anderen Perspektive wieder neu schätzen lernen können.

„Waldige“ Fakten teilen sie und die Vorortbegleiter des Geoparks mit den Besuchern: „In einer Handvoll Waldboden gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde: Rund acht Milliarden Pilze, Bakterien und Bodentiere“, vermitteln sie den kleinen und großen Gästen.

Die Stadt Walldürn gehört aufgrund der geologischen Struktur ihrer Landschaft zu dem von der Unesco unterstützten Geopark Bergstraße-Odenwald. Erklärtes Ziel aller Mitgliedsgemeinden des Geoparks ist es, das landschaftliche und kulturelle Erbe dieser Region zu bewahren, sie sanft für den Tourismus zu erschließen und die Besonderheiten und kulturgeschichtlichen Einzigartigkeiten an Interessierte zu vermitteln.

Und damit kennt sich Margareta Sauer aus. Schließlich ist sie gleichzeitig Leiterin des Freilandmuseums in Gottersdorf.

Die Geopark-Vorortbegleiter sind Menschen aus der Region, die Interessierten mit viel Engagement im Rahmen verschiedener Angebote ihre Heimat näher bringen. Das Themenfeld ist äußerst vielfältig und reicht von „Orchideen, Wildkräutern und Blütenpracht“ über „Baumbiographien“, „Häi-Hui und andere Waldgeister“ bis hin zu den „Teufelsspuren und roten Steinen“. Man findet sie unter Geopark Walldürn im Internet.

Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald fordert seine Besucher auf, die reizvolle, abwechslungsreiche Landschaft zu entdecken. Sie erstreckt sich über 3800 Quadratkilometer zwischen Rhein, Bergstraße, Odenwald, Main und Neckar.

Weitere Informationen zu Veranstaltungen unter www.geoparkwallduern.de oder unter www.naturpark-neckartal-odenwald.de

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