Deutscher Reha-Tag: Klinik Schloss Waldleiningen beteiligte sich bereits zum sechsten Mal / Vielfältige Therapie-Möglichkeiten wurden vorgestellt

Psychischen Krankheiten vorbeugen

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Waldleiningen. Bereits zum sechsten Mal beteiligte sich die psychosomatische Klinik Schloss Waldleiningen am Deutschen Reha-Tag.

Andreas Fürst zu Leiningen erläuterte, man lege aufgrund der Abgeschiedenheit großen Wert auf Autarkie. Das sei zwar nicht billig, dafür aber effektiv.

Man sei stolz auf die eigene Quelle in etwa fünf Kilometer Entfernung unterhalb des Dreiländerecks. Die Wasserqualität sei hervorragend und die Ergiebigkeit so groß, dass die Klinik und das "neue" Bewegungsbad versorgt werden können. In die Grundsanierung des "Badhauses" seien erst kürzlich weit über 500 000 Euro geflossen. Doch es habe sich gelohnt.

Chefarzt Dr. Gelbhaar ergänzte, wie vielfältig die Therapie-Möglichkeiten allein durch die hauseigene Küche gestaltet werden können.

Der Fürst betonte , dass der Reha-Tag auf Initiative der Versicherungsträger durchgeführt wird und zeigen soll, dass das Phänomen der Stress bedingten Krankheiten zwar zunehme, aber durch gute Rehabilitation zu bewältigen sei. Man könne Pflege und vorzeitige Rente vermeiden, Erkrankungen oder Krankheitsverschlimmerungen vorbeugen und sogar eine schnelle Rückkehr in den Beruf ermöglichen.

Der leitende Arzt erläuterte das Motto "Ressourcenorientierte Therapie in der Psychosomatik" anhand der beiden häufigsten Streßerkrankungen, die sich als "Angstkrankheit" oder als "Depression" äußern können. Wenn das erträgliche Maß zu oft überschritten werde, bedürfe es professioneller Hilfe, um die Blockade zu lösen. Eine Möglichkeit dafür sei das sogenannte "Genusstraining", das Diplom-Psychologin Almut Randoll in einem anschließenden Workshop vorstellte und das einen besseren Zugang zu positivem Erleben und Handeln erschließen soll.

Positive Erfahrungen am Stück ganz gezielt zu erleben, und dann mit Hilfe der aufkommenden positiven Erinnerungen den depressiven Kreislauf durchbrechen, sei wichtig in der Therapie. Und dann, so Dr. Gelbhaar weiter, gelte es, die Neugier zu wecken. "Denn wo Neugierde ist, hat Angst keinen Platz".

Neben Trommeln oder Schwimmen hat man in Waldleiningen das Therapeutischen Bogenschießen entdeckt, das Sporttherapeut Bastian Hauck näher vorstellte. Man sieht diesen Sport als Ausgleich zum Alltagsstress. Als eine Verbindung von Stille und Aktivität, Entspannung und Anspannung, Meditation und Alltag.

Und schließlich lud Diplom- Psychologin Gertraud Zilling die Anwesenden noch ein zu einer Einführung in die gewaltfreie Kommunikation nach dem Konzept von Marshall B. Rosenberg. Vor allem Partnerschaften können davon profitieren.

Abschließend stellte Gottfried Blesch den Verein "Soziale Gemeinschaft - Das Boot" vor, der aus der gleichnamigen Therapiegruppe in Waldleiningen entstand. (L.M.)

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