Sitzung des zuständigen Kreistagsausschusses

Osterburken: GTO-Neubau kostet rund 16 Prozent mehr

Der Ersatzneubau des Ganztagsgymnasiums Osterburken (GTO) wird voraussichtlich rund 31,5 Millionen Euro kosten. Der zuständige Kreistagsausschuss informierte sich in seiner Sitzung am Montag über den Stand der Baumaßnahme.

Von 
Martin Bernhard
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Ob das neue GTO wie geplant bis zum Beginn des nächsten Schuljahres fertig wird? Landrat Dr. Achim Brötel bezeichnet dieses Ziel als „sportlich“. © Nicola Beier

Osterburken/Lohrbach. Bei der Sitzung des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses des Kreistags in der Odenwaldhalle in Lohrbachstand am Montag der Ersatzneubau des kreiseigenen GTO im Mittelpunkt. Vertreter des Planungsbüros „Muffler Architekten“ informierten über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung.

„Wir biegen bei den Auftragsvergaben auf die Zielgerade ein“, stellte Landrat Dr. Achim Brötel fest. Architekt Andreas Scholl informierte darüber, dass Bauarbeiten mit einem Volumen von rund 2,7 Millionen Euro noch nicht vergeben seien. Deshalb sei das Risiko weiterer Kostensteigerungen begrenzt. Bisher liegt das Finanzierungsvolumen der Baumaßnahme rund 16 Prozent über dem Plan und damit unter der angenommenen Steigerung in Höhe von 25 Prozent. Nach den Worten von Scholl besteht der Hauptgrund für die Verteuerung in den gestiegenen Baupreisen. Hier geht der Architekt von einer Verbesserung aus: „Wir nähern uns wieder der Vor-Corona-Phase.“ Nach wie vor wolle man den Neubau zum Beginn des Schuljahrs 2024/25 beziehen. „Das Ziel ist noch aktuell, aber sportlich“, stellte der Landrat fest. Um es erreichen zu können, dürften keine weiteren Störfaktoren auftreten.

820 000 Euro für Ausstattung

Scholl informierte das Gremium außerdem über die geplante Innenausstattung der Schule. Diese werde rund 820 000 Euro kosten. Die größte Position nehme hier die Ausstattung der Klassenzimmer und Fachräume mit rund 245 000 Euro ein. So werde man etwa 1100 Stühle und über 700 Tische anschaffen. Die Aula werde man unter anderem mit bunten Sitzhockern und amöbenförmigen Gruppentischen ausstatten. Schüler werden sich dort in unterschiedlichem Ambiente treffen können. So würden durch Raumteiler auch Ecken mit Wohnzimmeratmosphäre geschaffen.

Dietmar Gehrig vom Landratsamt wies auf die modern eingerichteten Fachräume hin. Es sei nicht sinnvoll gewesen, veraltete Ausstattungselemente in das neue Schulgebäude zu übernehmen. Man werde das Gymnasium auf 700 Schüler auslegen. Dass die Schülerzahlen gesunken seien, sei auf die Einführung des achtjährigen Gymnasiums (G8) zurückzuführen. Andere Schulen in der Region, die weiterhin die Schüler in neun Jahren zum Abitur führen, hätten auf Kosten des GTO Schüler gewonnen.

„Nach dem Neubau ist vor dem Abbruch.“ Mit diesen Worten leitete Gehrig zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Die Schüler werden so lange im Altbau unterrichtet, bis sie in den Neubau umziehen können. Dann werde jener abgerissen. Bernd Wacker von der Firma „Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft“ (BIG) erläuterte, dass man zunächst das Gebäude entrümpeln und dann entkernen werde. Befindet sich die Immobilie quasi im Rohbaustand, werde man sie abreißen und die Materialien auf maschinelle Weise trennen. Dabei müsse man Schadstoffe wie PCB, Asbest und Schwermetalle entsorgen. Weitere Gebäudeschadstoffen seien bisher nicht erfasst. Läuft alles nach Plan, werde man im September kommenden Jahres mit den Rückbauarbeiten im Bestandsgebäude beginnen. Den Baukörper, der näher am Neubau steht, werde man während der Schulferien abreißen. Die Kosten für den Abriss sind noch nicht kalkuliert.

„Campus-Situation“ schaffen

Schließlich befasste sich der Ausschuss mit der geplanten Gestaltung der Außenanlagen. Wie der beauftragte Architekt Helmut Hornstein erläuterte, wolle man eine „Campus-Situation“ mit der benachbarten Realschule schaffen, „Grüne Mitte“ genannt. Die Arbeiten unterteile man in zwei Bauabschnitten. Während der Neubau errichtet wird, sollen auch die Fläche entlang der Hemsbacher Straße und der Haupteingangsbereich des neuen Schulgebäudes gestaltet werden. Bereits im kommenden Frühjahr werde man damit beginnen. So werde man große Treppen anlegen, die beiden Innenhöfe mit Pflanzen gestalten und den sogenannten Atelierhof auf dem Gelände als schattigen Rückzugsfläche vorsehen.

Im zweiten Bauabschnitt geht es um die Gestaltung der „Grünen Mitte“. Dieser Bereich soll unter anderem einen Hof vor der Mensa, einen Laubengang und das als „grünes Klassenzimmer“ eingerichtete Amphitheater enthalten. Die Gestaltung der Außenanlagen soll rund 2,8 Millionen Euro kosten.

Redaktion

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