Kreisseniorentag als Besuchermagnet

Obrigheim: Kreisseniorentag zu Thema „Sicher und mobil“

Eine gut gefüllte Neckarhalle in Obrigheim: Der Kreisseniorenrat des Neckar-Odenwald-Kreises hatte mit den Themen „Sicher und mobil“ und seinem kurzweiligen Programm zum Kreisseniorentag den Nerv der Zeit getroffen.

Von 
Liane Merkle
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Gute Resonanz

Neckar-Odenwald-Kreis. Als Vorsitzender des Kreisseniorenrates freute sich Bernd Ebert zum Einen über die gute Resonanz, als bekennender Eisenbahnfreak über das musikalische Programm der Jazzband „Grünspan“, die zum Auftakt des unterhaltsamen Nachmittags „Sentimental Journey“ – Titelmelodie der „Eisenbahnromantik“ präsentierte, – und er war dankbar für sein tolles Team im Kreisseniorenrat, die Gemeinde Obrigheim als Gastgeber und die Kreis-Landfrauen mit Renate Streng und Isabella Theuerweckl als Garant für gute Verpflegung.

Weiter informierte er über die begleitenden Infostände von AOK und Volkshochschule zum Thema „Digitalisierung Gesundheit“ und von der Polizei zum Thema „Sicherheit“.

Als perfekte Moderatorin brachte Heidrun Eyermann „so wie ihr de Schnawwel g’wachse is“ tatsächlich „alles unter einen Hut“, auch wenn sie dazu den einen Zylinder oder die andere Kappe noch weiterleiten musste.

Kurzweilig war das Programm beim Kreisseniorentag. Neben Informationen zum Thema Sicherheit gab es unter anderem Musik und sogar Tanz. © Liane Merkle

„Bewundernswerte Organisation“

Bernd Ebert erhielt einen Borsalino und Bürgermeister Achim Walter einen Zylinder, der ihn praktisch dazu zwang, „Haltung zu bewahren“ während er als glücklicher Gastgeber der Kreisseniorentage die Gäste begrüßte, seine Gemeinde, die 1250 Jahre besteht, vorstellte und Kreisrat sowie Kreisseniorenrat und Renate Kircher als Vorsitzende des Ortsältestenrates seinen Dank für die bewundernswerte Organisation aussprach.

Landrat Dr. Achim Brötel – nach Ansicht der Moderatorin „behütet genug“ – schloss sich dem Dank an Bernd Ebert und dessen Team mit Johann Esterle, Harald Wagner, Birgit Bader, Dr. Helmut Dochnahl und vielen anderen an. „Es ist nicht nur schön, dass es Sie gibt, sondern es ist vor allen Dingen auch eine Freude zu sehen, wie Sie sich immer wieder für andere engagieren.“

„Uffpasse!“, kündigte die Moderatorin die Theateragentur Mathiasch mit den Akteuren Werner Mast und Paul Wesli an. Diese präsentierten den „Tatort Telefon“ so überzeugend, dass nicht nur der Landrat, sondern vor allem Polizeihauptkommissar Manfred Ritzhaupt nur bestätigen konnten, dass die Telefonbetrüger mit dem Enkeltrick und den Schockanrufen tatsächlich so raffiniert vorgehen, dass „uffpasse“, Hörer auflegen und nach Ertönen des Freizeichens die echte Polizei informieren der beste Schutz sein kann.

Denn wie PHK Ritzhaupt informierte, wird allein im Neckar-Odenwald-Kreis jeden Tag eine Person per Telefon finanziell über den Tisch gezogen. Und dabei ist die Dunkelziffer noch nicht eingerechnet. Neben dem Theaterstück und zahlreichen fetzigen Jazz- und Dixiemelodien mit der Band „Grünspan“ sorgten die verschiedensten Altersgruppen der Ballettschule Holzschuh aus Mosbach noch für einen unvergleichlichen Augenschmaus nach dem Motto „Man muss das Leben tanzen“, eben mit hochklassigem Tanz mit einer langen Reihe von Erfolgen auf nationalem, aber auch auf internationalem Parkett.

© Liane Merkle

„Man muss das Leben tanzen“

In seinem Grußwort ging der Landrat auf die aktuell extremen Zeiten ein, wo zu viele Machthungrige auf Radikalisierung und soziale Ungerechtigkeit hinarbeiten – leider auch erfolgreich, denn die Unzufriedenheit der Menschen mit der Politik steige spürbar an. Das Vertrauen der Menschen in die Demokratie sei unübersehbar im Sinkflug. „Doch tumbe Parolen und inhaltsleeres Geschwätz helfen sicher nicht, die Krise zu bewältigen. Ebenso wenig wie das ständige lautstarke Jammern, das offensichtlich schon zum guten Ton gehört.“

Viel besser wäre es doch, den Spieß umzudrehen und vollkommen zufrieden zu sein, an einem so wunderschönen Fleckchen Erde leben zu dürfen, keinen Hunger leiden zu müssen, dass die Kinder und Enkelkinder in einer immer noch intakten Natur und einem funktionierenden sozialen Umfeld aufwachsen dürfen und niemand allein gelassen wird.

„Gehen wir es gemeinsam an“

„Man kann auf jedem Niveau klagen, aber auch auf jedem Niveau glücklich sein. Deshalb: Gehen wir es auch weiterhin gemeinsam an. Dankbar rückwärts, mutig vorwärts und gläubig aufwärts.“

Der Landrat hielt es mit dankenden Worten an alle Organisatoren wie der Kurpfälzer Heimatdichter Wilhelm von der Bach, der wärmstens empfahl: „Bei dem Lebe wär mer bled, wenn mer früher sterbe dät“.

Der Beifall des überaus jung gebliebenen Publikums bestätigte diese Empfehlung.

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