Neckar-Odenwald-Kreis. „Unsere ländlichen Regionen sind wichtige und attraktive Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsräume. Das EU-Regionalentwicklungsprogramm Leader trägt mit seinem großen bürgerschaftlichen Engagement erheblich dazu bei, diese zu stärken und weiterzuentwickeln. Daher freut es mich sehr, dass in Baden-Württemberg künftig 20 statt bisher 18 Leader-Aktionsgruppen in die Förderung aufgenommen werden können“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, MdL, anlässlich der Bekanntgabe der neuen Leader-Aktionsgruppen für die Förderperiode 2023 bis 2027 am Montag im Neuen Schloss in Stuttgart.
Zur Bekanntgabe der neuen „Leader“-Aktionsgruppen für die Förderperiode 2023 bis 2027
Landrat Dr. Achim Brötel: „Dass das Erfolgsmodell Leader im Neckar-Odenwald-Kreis auch in der kommenden Förderperiode fortgeführt wird, ist für mich eine absolut folgerichtige Entscheidung. In den acht Jahren der aktuellen Periode konnten nämlich insgesamt rund 8,8 Millionen Euro für Projekte sowie rund 1,48 Millionen Euro Regionalbudget in unsere Aktionsgebiete ausgeschüttet werden. Letztlich konnten damit zahlreiche Projekte im Kreis umgesetzt werden, die sonst möglicherweise gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen realisiert worden wären. Ganz besonders freut mich, dass wieder alle 27 Städte und Gemeinden unseres Landkreises dabei sind. Deshalb danke ich allen Verantwortlichen, die die Bewerbung für die neue Förderperiode mit auf den Weg gebracht haben. Ich bin schon gespannt, welche kreativen Projekte zum Zuge kommen werden. Die Mittel sind nun da – deshalb: Nur zu!“
Sieglinde Pfahl, Vorsitzende Regionalentwicklung „Neckartal-Odenwald aktiv“: „Ich freue mich riesig über die Fortführung. Innovative und wichtige Leader-Projekte haben in den letzten Jahren die Region gestärkt, die Lebensqualität verbessert und zudem unsere Dörfer und Städte attraktiv und zukunftsfähig gemacht. Wo sonst gibt es ein Förderprogramm, bei dem nach transparenten Kriterien die Menschen vor Ort entscheiden? Mit Leader kommt Europa sozusagen zu uns nach Hause. Menschen arbeiten zusammen, bringen sich ein, entwickeln und fördern und dies hauptsächlich im Ehrenamt. Das macht richtig Freude, deshalb möchten wir die Erfolgsgeschichte gerne weiterschreiben.“
Alfred Beetz, Vorsitzender Regionalentwicklung „Badisch-Franken“: „Die Leader-Aktionsgruppe Badisch-Franken freut sich über die Aufnahme in die neue Förderperiode. Mit guten Ideen und Projekten wollen wir weiter an der Entwicklung und Gestaltung der Zukunft unseres ländlichen Raumes arbeiten und freuen uns über interessante Förderanträge, die – wie mir gesagt wurde – ohne Leader kaum möglich sind. Wir nehmen die Herausforderung an, um mit bewährten und neuen Handlungsfeldern die Dörfer und Städte liebenswert und lebendig zu erhalten, unsere Landschaft mit Tourismus und Kultur attraktiv zu fördern und die Wertschöpfung unserer Wirtschaft und Landwirtschaft auszubauen. Gleichzeitig werden wir Themen wie Klimaschutz und Klimawandel verstärkt in den Fokus nehmen. Besonders freut es mich, dass die bisherige Gebietskulisse bleibt und durch die Aufnahme der Stadtkerne von Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen sowie durch 13 Ortschaften von Wertheim erweitert wird.“
„In Baden-Württemberg mangelt es nicht an innovativen und kreativen Strategien für den Ländlichen Raum. Das haben die eingereichten regionalen Entwicklungskonzepte der Bewerberregionen eindrucksvoll gezeigt“, betonte Minister Hauk.
Die regionalen Entwicklungskonzepte bildeten das Kernstück für die Bewerbung als „Leader“-Aktionsgruppe (LAG). 20 Bewerberregionen haben ihre Entwicklungskonzepte mit breiter Bürgerbeteiligung, auch unter erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie, erstellt.
Nach einer gutachterlichen Bewertung stimmte ein unabhängiges Auswahlgremium, das zu gleichen Teilen aus Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Vertretern der Verwaltung bestand, für die Aufnahme aller 20 Regionen in die Leader-Förderkulisse.
„Allen Leader-Akteuren gilt ein großes Dankeschön für ihr Engagement um den Ländlichen Raum. Sie haben viel Zeit und Energie in ihre Bewerbungen für diesen Wettbewerb gesteckt. Alle eingereichten Entwicklungskonzepte konnten durch ihre hohe Qualität überzeugen“, so Minister Hauk.
Der Klimaschutz und die Klimaanpassung bilden einen besonderen Schwerpunkt in der bevorstehenden Leader-Förderperiode. Auch die Grundversorgung mit regionalen Produkten vor Ort wird deutlich in den Fokus rücken.
„Der Ländliche Raum steht vor großen Herausforderungen. Große Zukunftsaufgaben wie beispielsweise die Digitalisierung, die nachhaltige Daseinsvorsorge oder den Klimaschutz, können wir nur mit einem leistungsfähigen Ländlichen Raum lösen. Programme, wie Leader, geben unseren Regionen wichtige Instrumente an die Hand, um mit innovative Lösungen und kreative Konzepte diesen Aufgaben begegnen zu können“, sagte Minister Hauk.
Den Leader-Aktionsgruppen stehen in der Förderperiode 2023 bis 2027 nun insgesamt rund 46 Millionen Euro EU-Mittel zur Verfügung. Somit verfügt jede Aktionsgruppen für die Umsetzungsphase von fünf Jahren über ein EU-Mittel-Budget von 2,3 Millionen Euro. Das Land unterstützt Leader mit weiteren 12,5 Millionen Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Das bedeutet zusätzliche 625 000 Euro je LAG. Hinzukommen noch Landesmittel aus den Programmen Innovative Maßnahmen für Frauen und der Landschaftspflegerichtlinie.
Folgende Leader-Aktionsgruppen gehen 2023 in der neuen Förderperiode 2023 bis 2027 an den Start: Badisch-Franken, Brenzregion, Heckengäu, Hohenlohe-Tauber, Jagstregion, Kraichgau, Limesregion Hohenlohe-Heilbronn, Mittelbaden, Mittlere Alb, Mittleres Oberschwaben, Mittlerer Schwarzwald, Neckar-Odenwald aktiv, Nordschwarzwald, . Oberer Neckar, Oberschwaben, Ortenau, Schwäbischer Wald, Südschwarzwald, Westlicher Bodensee und Württembergisches Allgäu.
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