Neckar-Odenwald-Kreis. Eine Palette verschiedenartiger Themen enthält wieder die jetzt erschienene Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift „der Odenwald“. Den Anfang dieses vom Breuberg-Bund herausgegebenen Heftes 3 des 69. Jahrganges macht Thomas Steinmetz mit dem Beitrag „Zur Frühgeschichte von Beerfurth und dem Beerfurther Schlösschen im oberen Gersprenztal“. Ein interessanter Urkundenfund ermöglicht es, die bisher schwer aufzuhellenden frühen Herrschaftsverhältnisse Beerfurths weiter zu klären. Hinzu kommen ganz wesentliche Erkenntnisse durch die im wahrsten Sinne des Wortes – bedeutsamen Aufschlüsse –, die die moderne Lasertechnik bei den Aufnahmen von dem waldbestandenen Areal um die Burgruine des Beerfurther Schlösschens, 363 m über Kirch-Beerfurth gelegen, liefert. Die beigegebenen drei Abbildungen von Geländemodellen lassen unter anderem erkennen, dass einst zu der Burganlage drei vorgelagerte Teiche sowie eine sie verbindende Wasserrinne gehörten. Damit sollte offensichtlich die Wasserkraft genutzt werden. Trotz der versteckten Lage von Gönz nordwestlich von Amorbach, abseits der bedeutenden Verbindungswege zwischen Main und Neckar, Worms und Würzburg, blieb das kleine Dorf von den Unbilden der Kriege in den früheren Jahrhunderten, nicht verschont, vor allem nicht vor den Plünderungen und Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg. Vor diesem historischen Hintergrund begibt sich die Autorin Dr. Heike Brohm in dem folgenden Aufsatz auf die Spurensuche ihrer Familie, deren erste Namensträger sich in Gönz finden. Nachweisen lassen sich diese frühen Namensbelege insbesondere in den Archivalien des ehemaligen Klosters Amorbach im Fürstlich Leiningischen Archiv. Darunter auch die Namensträger, welche die heute verschwundene Mühle in Gönz betrieben.
Die weiteren Beiträge dieser Ausgabe sind: Rainer Gutjahr, „Das Quittungsbüchlein von 1741 des herrschaftlichen Gelderhebers Peter Müller zu Großsachsen“; Erich Kraft, „Der Odenwald in alten Ansichten: Die Kirche zu Eberstadt bei Darmstadt um 1800“; Winfried Wackerfuß, „900 Jahre Wormser Konkordat – Glasfenster des Michelstädter Künstlers Heinz Hindorf im Dom zu Worms“.
Es folgen noch einige Kurzbeiträge, wie das „Strohdachhaus in Schnorrenbach“; Johann Breu, „Panzerunfall zwischen Heppdiel und Pfohlbach (Landkreis Miltenberg) – Ein Gedenkstein aus jüngerer Zeit“ und der Lesefund: „Versteigerung einer Mühle nebst Bäckerei in Laudenau 1874“. Den Abschluss dieser Ausgabe bilden einige Buchhinweise auf Neuerscheinungen.
Sie kann für fünf Euro bezogen werden über die Geschäftsstelle des Breuberg-Bundes, Ernst-Ludwig-Straße 2 – 4 in 64747 Breuberg oder den Buchhandel sowie unter www.Breuberg-Bund.de, wo es weitere Informationen gibt.
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