Müllentsorgung

Jahresrückblick: Neues Abfallsystem sorgt für Diskussionen

Von 
Martin Bernhard
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Die KWiN lässt die Restmülltonnen ab 2023 nur noch alle drei Wochen leeren. Diese und andere Änderungen im Abfallwirtschaftskonzept sorgten für Diskussionen im vergangenen Quartal. © KWiN/Martin Hahn

Buchen. Für Aufregung sorgte die Änderung des Abfallwirtschaftskonzepts für den Neckar-Odenwald-Kreis, die der Kreistag in seiner Sitzung am 19. Oktober beschlossen hatte. Bürger kritisierten diese als „versteckte Gebührenerhöhung“.

Seltenere Leerung

Denn die landkreiseigene „Kreislaufwirtschaft im Neckar-Odenwald-Kreis“ (KWiN) lässt Restmülltonnen ab Januar 2023 nur noch alle drei Wochen statt zweiwöchentlich leeren. Außerdem wird die sogenannte „Sperrmüllmarke“ abgeschafft. Mit dieser konnte man Sperrmüll kostenlos auf der Mülldeponie Sansenhecken entsorgen lassen. Künftig bezahlt man 13 Euro pro Kubikmeter, wenn man Sperrmüll auf der Deponie abgibt. Wer diesen vor seinem Haus abholen lässt, investiert dafür zusätzlich zehn Euro als Abholpauschale.

Auch im Bereich Grüngut will man „dramatische Kostensteigerungen“ abfangen. Denn zur Deckung dieser Ausgaben wende die KWiN ein Fünftel der Einnahmen durch Gebühren auf. Derzeit kann man sein Grüngut an über 30 Grüngutplätzen kostenlos abliefern. Viele von diesen sollen in der nächsten Zeit geschlossen werden. Stattdessen hat die „Abfallwirtschaft im Neckar-Odenwald-Kreis“ (AWN) zwei große Grüngutplätze in Mosbach und in Buchen bei der Deponie Sansenhecken eingerichtet. Die sogenannte „Sommerbring-Aktion“ von Grüngut findet künftig nur noch zweiwöchentlich statt wöchentlich statt.

Die Verantwortlichen von AWN und KWiN wollen mit den Änderungen vermeiden, die jährliche Müllgebühr erhöhen zu müssen. Stattdessen sollen die Verursacher verschiedener Müllfraktionen stärker zur Kasse gebeten werden.

Wechselgebühr entfällt

Betroffen von der Änderung sind vor allem sogenannte „Windelhaushalte“, also Familien mit Säuglingen oder älteren Menschen. Diese müssen sich wegen der selteneren Leerung möglicherweise eine größere Restmülltonne zulegen oder Restmüllsäcke anschaffen. Beides ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Der Kreistag kam den Bürgern, die sich wegen der Änderung des Abfallwirtschaftskonzepts größere Tonnen zulegen wollen, mit einem Beschluss in seiner vergangenen Sitzung entgegen. So entfällt die Wechselgebühr für Mülltonnen bis Ende des ersten Quartals 2023.

Redaktion

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