Neckar-Odenwald-Kreis. „Maschinenring Neckar-Odenwald e. V.“ heißt künftig der Maschinenring im gleichnamigen Landkreis. Bei der Verschmelzungsversammlung des Maschinenrings und Betriebshilfsdienstes Mosbach und des Maschinenrings (MR) Odenwald-Bauland am 22. Mai in Schefflenz haben die Mitglieder beider Ringe die Fusion beschlossen.
Durch die Versammlung führten Gerald Kubach, Vorsitzender des MR Mosbach, und Mathias Berberich, der Vorsitzende des MR Odenwald-Bauland. Der Grundstein für den neuen Ring wurde nach gemeinsamen Gesprächen mit der Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages durch die beiden Vorsitzende der Vereine und deren Stellvertreter gelegt. Vertragsgemäß ist der MR Mosbach mit seine rund 310 Mitgliedern der übertragende Verein und der MR Odenwald-Bauland mit rund 500 Mitgliedern der übernehmende Verein.
Einstimmig beschlossen
In den aufeinanderfolgenden Versammlungen beider Maschinenringe haben die Mitglieder in Schefflenz jeweils einstimmig dem Verschmelzungsvertrag vom 21. März diesen Jahres einschließlich dem Nachtrag vom 17. Mai zugestimmt.
Vorab wurde der Jahresabschluss 2022 von der Versammlung des MR Mosbach festgestellt. Er lag zur Jahreshauptversammlung nur in der vorläufigen Fassung vor. Für die Anmeldung beim Vereinsregister ist die formale Feststellung erforderlich.
Im gleichen Ausmaß wie bei den landwirtschaftlichen Betrieben wächst der Anspruch an die Maschinenringe mit dem Strukturwandel. Die Gründe für die Fusion erläuterte Walter Leibfried, der seit 42 Jahren zusammen mit seiner Frau die Geschäfte des MR Mosbach führt. „Wir beide gehen nun in Ruhestand.“
Das hätte bei einer weiteren Selbstständigkeit des MR Mosbach die Einstellung eines sozialversicherungspflichtigen Geschäftsführers und einer Bürokraft zur Folge gehabt. Die Wirtschaftlichkeit wäre künftig nicht mehr gesichert und die Personaldecke bei Urlaubs- und Krankheitsvertretung nach wie vor dünn gewesen. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile habe man sich für Fusionsgespräche mit den Kollegen des MR Odenwald-Bauland entschieden.
„Sie sind mit ihrem neuen, zukunftsfähigen Standort in Höpfingen bereits in Vorlage getreten“, betonte Leibfried. Erleichternd kommt hinzu, dass seit 30 Jahren mit der Grüngutverwertung und seit 25 Jahren mit den Güllegemeinschaft Neckar-Odenwald-Kreis eine äußerst gute Zusammenarbeit mit dem MR Odenwald-Bauland besteht. Beide Ringe betätigen sich auf den identischen Geschäftsfeldern Grüngut, Gülle, Landschaftspflege, Mietmaschinen und Winterdienst. Die seitherigen Mietstationen beider Ringe werden beibehalten und nach Bedarf ausgebaut, versicherte Leibfried. Er zeigte sich davon überzeugt, dass der MR Neckar-Odenwald schlagkräftig und den Aufgaben und Zielvorstellungen seiner Mitgliedsbetriebe gerecht werden wird.
Die Details des Verschmelzungsvertrages erläutere Dr. Hansjörg Weber, Geschäftsführer des Landesverbandes der Maschinenringe. Unter anderem gilt ab 2023 der einheitliche Mitgliedsbeitrag von 30 Euro.
Im Verlauf übereinstimmend mit der Versammlung des MR Mosbach leitete Vorsitzender Mathias Berberich die Versammlung des MR Odenwald-Bauland. An dessen momentanem Bürostandort auf dem Schlempertshof bei Höpfingen sind 13 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt – sechs Angestellte davon in der gemeinsamen Tochterfirma Grüngutverwertung der beiden Ringe und eine Angestellte in der gemeinsamen Tochterfirma Güllegemeinschaft.
Die Planungen für den Umbau des ehemaligen Biogasstandortes in Höpfingen laufen. Dort soll der neue Bürostandort des fusionierten Maschinenrings sein, kündigte Berberich an.
Als Ansprechpartner steht für eine Übergangszeit dem Büroteam der MR Neckar-Odenwald weiterhin Walter Leibfried zur Verfügung. „Sein mehr als 40-jähriges Wissen kann gerade in den Anfangszeiten nicht einfach ersetzt werden“, erklärte Berberich.
Satzungsänderungen
Im Zuge der Verschmelzung beider Maschinenringe waren für den MR Odenwald-Bauland Satzungsänderungen erforderlich. Die Mitglieder beschlossen einstimmig die Namensänderung in Maschinenring Neckar-Odenwald und die Sitzverlegung nach Höpfingen.
Ebenso wurde die Erweiterung des Vorstands auf vier Personen beschlossen, um der erhöhten Mitgliederzahl aus dem Kreis des ehemaligen MR Mosbach gerecht zu werden.
Die Wahlen erfolgen erst im Januar nach Eintragung des neuen Vereins in das Vereinsregister. Zudem wurde von der Versammlung jedem Vorstand die Einzelvertretungsbefugnis des Vereins erteilt.
„Richtige Entscheidung“
In seinem Grußwort vor den rund 170 Mitgliedern und Gästen lobte Landrat Dr. Achim Brötel die Fusion des 1978 gegründeten MR Mosbach und des seit 1968 bestehenden MR Odenwald-Bauland als richtige Entscheidung, „weil dies aus einer Position der Stärke heraus und mit einer Zukunftsvision erfolgt“. Der Zusammenschluss könne deshalb auf der Basis gegenseitigen Vertrauens gelingen.
Künftig 27 anstatt 28 Ringe
Seinen Glückwunsch zur gelungenen Fusion sprach der Vorsitzende des Landesverbandes der Maschinenringe Christian Wittlinger der Versammlung aus.
Der Landesverband wird künftig zwar 27 anstatt 28 Ringe zählen, dafür „kommt ein gewichtiger und mitgliederstarker Maschinenring hinzu“, freute sich Wittlinger. „Zu einer solchen Entscheidung gehört Mut und die Einsicht auf Veränderungen, denn die Rahmenbedingungen ändern sich auch in den landwirtschaftlich nahe stehende Vereinigungen.“ Darauf muss man mit Weitblick reagieren, betonte Wittlinger und wünschte den MR-Mitgliedern wirtschaftlichen Erfolg.
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