In deutlich kleinerem Kreis fand am Samstag der Kinder und Familientag zum Auftakt der Neckar-Odenwald-Tage in der Sporthalle der Winterhauchschule in Strümpfelbrunn statt.
Neckar-Odenwald-Kreis. Das Jugendreferat des Landratsamtes hatte zum Auftakt der Neckar-Odenwald-Tage eingeladen. Zählte man in den vergangenen Jahren 250 bis 300 große und kleine Besucher bei diesem Tag, so waren es in diesem Jahr gerade einmal 80 angemeldete Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern. „Warum dem so ist, dürfte jedem klar sein....“, meinte Kreisjugendreferent Rainer Wirth, der unter den Gästen auch „Oberhäuptling“ Landrat Dr. Achim Brötel, den Waldbrunner Oberhäuptling beziehungsweise Bürgermeister Markus Haas, die Häuptlinge Uli Schöpfwinkel (Rektor Winterhauchschule) sowie Hausmeister Volker Ihrig und besonders das Team der Gemeindebibliothek begrüßte. „Jetzt lassen wir aber die Großen aber mal weg, das ist unser Fest“, meinte er dann zu den zahlreich gekommenen kleinen „Indianern“.
Udo Grunwald alias Tanzender Bär vom Theater Radelrutsch stapfte daraufhin trommelnd und singend auf die Bühne und gewann sogleich die Herzen der Mädchen und Jungen. Das Mitmachtheater, dass sich in der Corona-Pandemie eingeschränkten Bedingungen gegenüber sieht, hat allerdings Mittel und Wege gefunden, auch weiterhin die Zuschauer ins Stück miteinzubeziehen. Tanzender Bär lehrte die „weißen Brüder und Schwestern“ die Zeichensprache des Stammes. Schon jetzt kicherten die Kinder ob der Bewegungen für ein an einer Nuss knabbernden oder von Ast zu Ast springenden Eichhörnchens.
Fantastische Zeichensprache
Gemeinsam mit dem Stammeshäuptling sahen sich Klein und Groß durch die fantastische Zeichensprache des Indianers den Mond und die Sterne an, die über die Prärie galoppierenden Pferde, die in der Nacht heulenden Wölfe oder auch die stampfenden Büffel. Udo Grunwald gelang es, den Mädchen und Jungen die Schönheit der Mutter Erde nahe zu bringen. „Die Erde ist kostbar“, vermittelte er ganz spielerisch. Und auch die großen Besucher sahen alles vor ihren geistigen Augen. Die Geschichte des kleinen Indianerjungen Sonnenfloh, dessen Lachen so hell wie die Sonne ist, brachte die Kinder dann besonders zum Schmunzeln. Denn Sonnenfloh möchte ein Lied erfinden. Udo Grunwald entwickelt dieses gemeinsam mit den anwesenden Mädchen und Jungen. Sonnenfloh findet Büffelspuren, begegnet einem Adler und einem Bären. Sie alle helfen dem Indianerjungen sein Lied zu erfinden.
Die Sonne gefangen
Bei seinen Bemühungen fängt Sonnenfloh allerdings auch die Sonne ein. Ein erschrecktes Raunen geht durch die Reihen der Kinder. Der heiße Planet bittet Sonnenfloh eindringlich, ihn schnell wieder aus seinem Netz zu befreien und natürlich kommt der Indianer dieser Bitte nach. Doch die heiße, grelle Sonne, verbrennt dem Jungen, dabei den Popo und Sonnenfloh eilt zum nächsten See. Mit einem lauten „Platsch“ setzt sich Grunwald in den imaginären See, sehr zur Freude der Kleinen. Vieles in der Geschichte bleibt der Fantasie der Kinder überlassen, da Grunwald mit wenig Requisiten arbeitet. Nach diesem durchlebten Abenteuer will der tanzende Bär die Kinder in den „Stamm der wilden Freundschaft“ aufnehmen. Freiwillige, die sich trauen, dürfen auf ihre „Baumstämme“ sprich Stühle stehen und ihren Namen sagen.
Jana ist die erste Mutige. Sie erzählt, dass sie Hasen besonders mag und erhält von tanzender Bär den indianischen Namen „freundlicher Hase“. Marie wird zum „mutigen Pferd“ und ein Junge, der stolz berichtet, dass er Zebraspinnen toll findet, wird unter viel Gelächter zur „starken Zebraspinne“ ernannt.
Gemeinsam getanzt
Gemeinsam tanzen alle, auch Landrat Dr. Brötel und Bürgermeister Markus Haas den Tanz der Erde und Lauschen anschließend auf die Geräusche ringsum. „Nur wer leise ist kann den Wind, die Tiere und die Stimme des Herzens verstehen“, singt der tanzende Bär zum Abschluss. Unter viel Beifall verabschiedet er sich nach einem kurzweiligen Nachmittag von seinen weißen Brüdern und Schwestern.
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