Bad Mergentheim. Ein begeisterndes Abschlusskonzert der dreitägigen Schulorchestertage erlebten zahlreiche Zuhörer in der vollbesetzten Wandelhalle. Zum 14. Male fand in Baden-Württemberg dieses Festival der Schulmusik, das 1996 in Mühlacker aus der Taufe gehoben wurde, statt und wurde zum ersten Mal in Bad Mergentheim veranstaltet.
Wolfhard Bickel, Beauftragter für Schulmusik des Kultusministeriums, lockerte mit seiner Moderation den abwechslungsreichen Konzertabend zusätzlich auf und begrüßte neben den vielen Konzertbesuchern Schirmherr OB Udo Glatthaar, die Hausherrin der Wandelhalle Kurdirektorin Kathrin Löbbecke, sowie die Vertreter des Kultusministeriums F. Daudert und H. Werner. Während den Umbauphasen der einzelnen Orchester unterhielt sich Bickel u. a. mit jungen Musikern, der Mutter eines musizierenden Sohnes und die Zuhörer erfuhren dabei, mit wie viel Freude die Schüler ihrem musikalischen Hobby, neben anderen Liebhabereien, und anstrengendem Schulunterricht nachgehen. Auch wurde das besondere Engagement von Axel Bähr, Leiter des Bad Mergentheimer Jugendsinfonieorchester, mehrmals von verschiedenen Seiten gewürdigt. Schirmherr OB Glatthaar sah es als eine Ehre für die Stadt an, dass die diesjährigen Schulorchestertage in Bad Mergentheim ausgerichtet wurden. Sein besonderer Gruß galt den japanischen Gästen. H. Werner vom Kultusministerium wies darauf hin, dass die Schulorchestertage ein Teil der vom Kultusministerium initiierten "Begegnungen der Schulmusik" sind, zu denen auch Schulchortage, Jazz- und Tanzbegegnungen und erstmals, in diesem Jahr im November in Bad Rappenau stattfindend, Schulrocktage. Das vielseitige und niveauvolle Musikprogramm gestalteten sechs Schulorchester, das Gastorchester aus Japan und alle zusammen im Festivalorchester. Den Auftakt meisterte gekonnt das Sinfonieorchester des Hermann-Hesse-Gymnasiums Calw mit der Ouvertüre zum Trauerspiel "Coriolan" op 62 von L. van Beethoven. Das Unterstufenorchester des Fanny-Leicht-Gymnasiums Stuttgart beeindruckte mit Vivaldis Concerto für Violinen und Orchester. Vier junge Geigensolisten meisterten dabei sicher und souverän ihren Part. Ihnen folgte das Orchester des Gymnasium Korntal-Münchingen mit ihrer jungen Dirigentin Michaela Hartmann-Trummer, die energisch ihre Musiker durch Georg Bizet's Carillon und der flott gespielten Fandarole aus der "Suite Arlésienne" führte. Ein herzlicher Beifall des aufmerksamen Publikums belohnte die jungen Musiker.
Das japanische Yamanashi Youth Orchestra, das wegen der Katastrophe von Fukushima in einer verminderten Zahl von Musikern auftrat, hatten Mozart's "Kleine Nachmusik" und "The Entertainer" von Scott Joplin auf dem Programm. Mit diesen bekannten "Ohrwürmern" spielten sie sich in die Herzen der Zuhörer und ernteten reichlichen Applaus. Das Sinfonieorchester des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums Bad Friedrichshall entführte mit den Strauß-Melodien der Tritsch-Tratsch-Polka, An der schönen blauen Donau und dem Radetzkymarsch in das kaiserliche Österreich. Dabei klatschten die Besucher der Wandelhalle begeistert mit. Besonderen Beifall erntete die Solistin Elisa Geiger, die mit der Jungen Philharmonie Rottenburg sehr einfühlsam und mit exakten Einsätzen aus der Suite antique von John Rutter Prelude, Waltz und Rondeau vortrug.
Das zahlenmäßig größte Einzelorchester des Konzertabends war das Jugendsinfonieorchester Bad Mergentheim. Mit der Overtüre zum Trauerspiel "Egmont" von L. van Beethoven hatte Dirigent Axel Bähr ein Stück ausgesucht, das das Volumen seines Orchesters hervorragend zur Geltung brachte. Auch die mitreißenden Melodien von Ronan Hardimans "Lord of the Dance", die sowohl gefühlvolles Flötensolo, wie auch rasanten Paukenschläge mit Schlagzeugunterstützung, Bongorythmen und kräftiges Blechbläserspiel beinhaltet, zeigten das hohe Niveau des Orchesters, das seinem Dirigenten bis zum abschließenden Fortissimo exakt folgte. Rauschender Beifall war der Lohn für den gekonnten Vortrag. Höhe- und Schlusspunkt des mitreißenden Konzertabends war der Auftritt des Festivalorchesters wieder unter Leitung von Axel Bähr. Mit dem Walzer No. 2 aus der "Jazz-Suite" von Dmitri Schostakovitsch zauberten die 250 Musiker ein voluminöses Klangbild in die Wandelhalle, das die Zuhörer so begeisterte, dass sie das Großorchester nur mit einer Zugabe entließen. wm
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