Bei der Landesregierung informiert

So stellt sich die berufliche Ausbildung im Main-Tauber-Kreis dar

Wolfgang Reinhart sieht vielfältige Berufschancen und Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt.

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Bei der Bundesagentur für Arbeit sind deutlich mehr Berufsausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Main-Tauber-Kreis. Über den aktuellen Stand beruflicher Ausbildung im Main-Tauber-Kreis informierte sich MdL Wolfgang Reinhart bei der Landesregierung. „Die duale Berufsausbildung ist ein baden-württembergisches Erfolgsmodell, das für junge Menschen eine solide Basis für ihre berufliche Karriere darstellt und auch bei uns im Kreis vielfältige Berufschancen und Möglichkeiten bietet. Im Main-Tauber-Kreis werden verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung und Förderung der dualen Berufsausbildung aufgegriffen, wie zum Beispiel das Programm zur Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf, die Ausbildungsbotschafter oder das Kümmerer-Programm zur Förderung von Integration durch Ausbildung“, teilt Wolfgang Reinhart mit.

Ziel der vom Land geförderten Maßnahmen sei es dabei, „jungen Menschen mit guter beruflicher Orientierung dabei zu helfen, die Chancen und Möglichkeiten einer dualen Berufsausbildung zu erkennen, ihnen die Gleichwertigkeit zur akademischen Bildung aufzuzeigen und bei Bedarf Unterstützung anzubieten, die den Übergang in die Ausbildung erleichtert“, unterstreichen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart unisono.

3.126 sozialversicherungspflichtige Auszubildende im Kreis

Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit gab es Ende September 2024 insgesamt 3.126 sozialversicherungspflichtige Auszubildende im Main-Tauber-Kreis. Verglichen zum Vorjahr sei damit sogar ein leichter Zuwachs zu verzeichnen, was zeige, dass das Interesse an dualen Berufsausbildungen wächst. Insgesamt gab es – bei Zugrundelegung der gebräuchlichen fünfstelligen Berufsklassifizierung der Arbeitsagentur – 116 unterschiedliche Ausbildungsberufe im Main-Tauber-Kreis. „Die tatsächliche Zahl ist vermutlich noch größer als beim Arbeitsamt erfasst, da unter den aufgeführten Berufsgattungen teils mehrere Berufsbilder fallen“, erläutert Wolfgang Reinhart.

„Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage stellt sich der baden-württembergische Ausbildungsmarkt nach wie vor als Bewerbermarkt dar. Landesweit sowie im Main-Tauber Kreis sind bei der Bundesagentur für Arbeit deutlich mehr Berufsausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet“, betont Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in ihrer Auskunft an Reinhart. Demnach habe die Zahl der unbesetzten Stellen im Ausbildungsjahr 2022/23 bei 264 und im Jahr 2023/24 bei 163 gelegen. Eine Auswertung der Berufsausbildungsstatistik durch das Statistische Landesamt zeige zudem für das Jahr 2022 in den dualen Berufsausbildungen 802 und für das Jahr 2023 insgesamt 780 erfolgreich bestandene Abschlussprüfungen.

2023 kreisweit 195 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst

Zwar würden Ausbildungsabbrüche in der Berufsausbildungsstatistik nicht erfasst, allerdings werden vorzeitige Vertragsauflösungen berichtet. Insgesamt wurden danach im Jahr 2023 kreisweit 195 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst, davon 108 im ersten, 60 im zweiten, 26 im dritten und einer im vierten Ausbildungsjahr“, bilanziert Reinhart, was in etwa den Zahlen des Vorjahres entspreche. Hinsichtlich der Relation zwischen Bewerbern und Stellen im Main-Tauber-Kreis steche hervor, dass vor allem der handwerkliche Bereich unterbesetzt sei, wie Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut weiter mitteilt. So gebe es bei den Handwerksbetrieben und -berufen in den meisten Bereichen schon seit Jahren viele Betriebe, die händeringend Auszubildende suchten und wenige passende fänden, wobei ebenso im Gesundheitswesen seit Jahren Ausbildungsstellen unbesetzt blieben.

In der Industrie sei die Situation etwas besser, jedoch würden dort ebenfalls nicht mehr alle Stellen besetzt werden können. Eine Überbesetzung könne man für den Main-Tauber-Kreis nirgendwo mehr feststellen, resümiert Wolfgang Reinhart, der auch dem zuständigen Wirtschaftsausschuss des Landtags angehört. Positiv hervorgehoben werden könne aus seiner Sicht, dass neben den zuvor genannten allgemeinen Maßnahmen des Landes zur Unterstützung beruflicher Ausbildung im Main-Tauber-Kreis zuletzt auch speziell Überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge (ÜBA) erheblich gefördert wurden, die vom Umschulungs- und Fortbildungszentrum (UFZ) Niederstetten durchgeführt werden.

Laut Auskunft der Landesregierung sind im Zeitraum 2020 bis 2023 damit fast 180.000 Euro an ÜBA-Fördermitteln ans das UFZ geflossen, wobei allein für die beiden Jahre 2024 und 2025 das Bewilligungsvolumen bei knapp 125.000 Euro liegt. „In den letzten Jahren wurden im UFZ Niederstetten jährlich zwischen 50 und 60 ÜBA-geförderte Lehrgänge mit rund 400 Teilnehmern absolviert. Für das Jahr 2025 wurden sogar 70 Lehrgänge mit 478 Teilnehmern beim Wirtschaftsministerium beantragt“, freut sich Reinhart über die engagierte Arbeit des UFZ und die diesbezüglich sehr gute Resonanz, nachdem ihm die damalige Förderung des UFZ-Neubaus mit über 2,5 Millionen Euro Landesfördermitteln noch in der letzten Legislaturperiode als Fraktionsvorsitzender ein wichtiges Anliegen gewesen sei. pmr

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