Main-Tauber-Kreis. Die Raumnot und auch -aufteilung machen es notwendig: Der Ausschuss Soziales, Bildung, Kultur und Verkehr stimmte in seiner Sitzung am Mittwoch im Tauberbischofsheimer Landratsamt einmütig der Verlagerung der Außenstelle der Schule im Taubertal von Waldenhausen nach Wertheim zu. Künftig wird die Einrichtung in der Edward-Uihlein-Förderschule beheimatet sein.
Derzeit ist die Außenstelle der Schule im Taubertal, Unterbalbach, gemeinsam mit dem Sonderschulkindergarten für geistig- und sprachbehinderte Kinder im Gebäude des kommunalen Kindergartens in Waldenhausen untergebracht. "Aufgrund steigender Schülerzahlen herrscht in Waldenhausen schon seit einigen Jahren Raumnot", erläuterte Dezernent Jochen Müssig. Deshalb sei nur eine eingeschränkte Einzelförderung der Kinder möglich gewesen, da dafür die Fachräume fehlen würden. "Selbst das Lehrerzimmer wurde multifunktional genutzt", so Müssig.
Auf der Suche nach einer möglichen Ausweichvariante für die Außenstelle der Schule im Taubertal wurde die Kreisverwaltung nun in Wertheim in der Edward-Uihlein-Förderschule fündig. Dort können zwei Gruppenräume und ein Klassenzimmer sowie Sporthalle, Toiletten, Duschen, Umkleide und Lehrküche genutzt werden. Zudem, so führte Müssig weiter aus, könne die Eingliederung der betreuten Kinder ins "normale Leben" in Wertheim besser bewerkstelligt werden als in Waldenhausen, da in der Main-Tauber-Stadt einfach eine bessere Infrastruktur vorhanden sei.
Durch den Umzug muss neues Mobiliar für rund 8000 Euro angeschafft werden. Ebenso ist der Einbau einer Dusche für 4000 Euro notwendig. Durch die Verlagerung entstehen zusätzliche Mietkosten von 8268 Euro. Andererseits können eine Schülerbeförderungstour und damit 2400 Euro ein gespart werden, so dass unterm Strich jährliche Mehrkosten von 5870 Euro zu Buche schlagen. Sowohl die Mietmehrkosten von 2756 Euro für 2011 als auch die Kosten für Mobiliar und Dusche werden als außerplanmäßige Ausgaben verbucht.
Kreisjugendorchester
Einig waren sich die Ausschussmitglieder, dass das Kreisjugendorchester eine gute Sache ist und deshalb ein jährlicher Zuschuss von 10 000 Euro vollkommen in Ordnung ist. Allerdings wird die Förderung auf Antrag der CDU-Fraktion durch Manfred Schaffert zunächst auf drei Jahre begrenzt. Schaffert: "Da das eine freiwillige Leistung ist, sollten wir sie zeitlich begrenzen, denn wer weiß, wie der Kreishaushalt in vier Jahren aussieht."
Förderungen
Der Ausschuss bestätigte die Kooperation des Main-Tauber-Kreises mit dem Hohenlohekreis und der Erlacher Höhe im Bereich der Gefährdeten- und Wohnungslosenhilfe. In Trägerschaft der Erlacher Höhe werden zwei Fachberatungsstellen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten In Bad Mergentheim und Künzelsau unterhalten. Beide Beratungsstellen sollen in die Kooperations- und Finanzierungsvereinbarung einbezogen. Die Landkreisverwaltung wurde beauftragt, eine Finanzierungsbestätigung für die Beratungsstelle in der Kurstadt gegenüber der Aktion Mensch für den Zeitraum ab 1. Juli 2013 auszustellen. Dies ist notwendig, da die Anschubfinanzierung durch die Aktion Mensch im Jahr 2013 ausläuft. Die Kosten von 61 116 Euro wurden bislang von der Aktion Mensch mit 27 144 Euro, 2000 Euro an Spendengelder finanziert. Der rest wurde aus Eigenmitteln der Erlacher Höhe gedeckt. In der Beratungsstelle in Bad Mergentheim wurden im Jahr 2009 64 Personen sowie 2010 75 Personen beraten.
Sozialdezernentin Elisabeth Krug stellte den Richtlinienentwurf zur Förderung niederschwelliger Angebote für gerontopsychiatrisch Erkrankte vor, dem der Ausschuss zustimmte Als niederschwellige Angebote können Angebote anerkannt werden, die eine allgemeine Beaufsichtigung und Betreuung von Pflegebedürftigen, bei denen neben dem Hilfebedarf im Bereich der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen versorgung erheblicher Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung gegeben ist (vor allem Menschen mit Altersdemenz).
Im Jahr 2011 wurden Betreuungsgruppen, die laut Krug eine "enorme Entlastung der pflegenden Angehörigen darstellen", in Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim (2), Külsheim (2) und Gerlachsheim. keine Förderung haben 2011 die Sozialstationen in Boxberg und Wertheim in Anspruch genommen. "Demnächst soll noch in Weikersheim eine Gruppe hinzukommen, so dass wir ein flächendeckendes netz haben werden", so die Sozialdezernentin.
Das Förderprogramm wurde zudem um zuwendungsfähige Maßnahmen "Initiativen des Ehrenamtes in der Pflege" ergänzt. Dies sind Seniorennetzwerke und Pflegebegleiter-Initiativen. Krug geht davon aus, dass trotz der erweiteren Förderung die im Haushalt eingestellten 20 000 Euro ausreichen werden.
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