Main-Tauber-Kreis. Auf dem Bau geht es um vollere Lohntüten: Bauarbeiter im Main-Tauber-Kreis sollen mehr verdienen. Das will die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) jetzt bei Tarifverhandlungen durchsetzen. „Es geht um einen Fixbetrag für alle: um 500 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie. Egal, ob für den Bauhelfer oder für den Polier – für den Kranführer, Straßenbauer oder für die Büroangestellte im Bauunternehmen“, sagt Jürgen Ziegler.
Der stellvertretende Bezirksvorsitzende der IG Bau Nordwürttemberg spricht von einem „Lohn-Plus, das bei allen ankommt“. Insgesamt gibt es nach Angaben der Gewerkschaft im Main-Tauber-Kreis rund 1720 Bau-Beschäftigte. Die IG Bau Nordwürttemberg beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Die bundesweiten Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe starten noch im Februar „Wichtig ist, dass alle Lohntüten demnächst um den gleichen Euro-Betrag dicker werden. Das bringt gerade denen einen ordentlichen Schub, die bislang weniger auf dem Bau verdienen“, so Ziegler. „Außerdem hat die Inflation in den letzten zwei Jahren richtige Löcher in die Lohntüten gefressen. Der Preisdruck ist nach wie vor hoch – das Leben spielt sich auf einem anderen Preisniveau ab. Darauf muss der Bau jetzt reagieren“, so Ziegler. Die Branche habe „lange genug Lohndisziplin“ geübt., jetzt sei ein „Nachholeffekt beim Bau-Lohn“ fällig.
Über zu wenig Arbeit könne sich der Bau übrigens nicht beklagen. Im Gegenteil: „Ob in der Infrastruktur, beim Wohnungsbau oder der Energiewende – der Bau hat gut zu tun, um Deutschland für die Zukunft fit zu machen. Wer will, dass Bauarbeiter weiter zur Stange halten und volle Kraft auf den Baustellen geben, der muss sie jetzt auch besser bezahlen“, so die IG BAU Nordwürttemberg.
Für Carsten Burckhardt als Verhandlungsführer der IG Bau ist das Lohn-Plus vor allem auch eine Frage der „Job-Attraktivität der Branche“: „500 Euro mehr im Portemonnaie – das ist der Lohn-Magnet, den der Bau jetzt braucht. Sonst laufen ihm die Leute weg. Die Bauarbeiter wissen schließlich genau, was woanders los ist – was da zu holen ist.“ pmigb
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