Rinderzuchtverein Main-Tauber

Ein Jahr der schönen Kühe

Mit Tieren an zahlreichen Schauen beteiligt. Rückblicke und Ausblick. Auszeichnungen für Jahres-Herdenleistungen

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pm
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Vom Rinderzuchtverein wurden die Betriebe ausgezeichnet, die besonders erfolgreiche Herdendurchschnitte aufweisen konnten. Das Bild zeigt sie mit Geschäftsführerin Julia Stolz (vorne links) und Vorsitzenden Sabine Ott (hinten links). © Rinderzuchtverein

Im Landgasthof Taubertal fand die Mitgliederversammlung des Rinderzuchtverein Main-Tauber statt – mit vielen Auszeichnungen.

Main-Tauber-Kreis. Vorsitzende Sabine Ott begrüßte die Mitglieder des Vereins. Danach stellte der Leistungsoberinspektor Reinhard Hagendorn die Leistungsdaten des Zuchtvereins und von Baden-Württemberg vor. Die Betriebe des Zuchtvereins Main-Tauber ermolken im Schnitt 8668 kg Milch pro Kuh, bei 4,07 Prozent Fett und 3,52 Prozent Eiweiß. Dies waren 234 kg mehr Milch als im Vorjahr und auch die Inhaltsstoffe sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Damit rangiert der Zuchtverein auf Platz 4 in der Rangliste der 18 Vereine. Sehr erfreulich sei auch, dass die Kühe in den Betrieben älter werden. Auch bei der Abkalberate ist der Zuchtverein seit Jahren bei den Besten.

Die Kuhzahl pro Betrieb steigt weiter. Inzwischen stehen im Schnitt 61,6 Kühe in den 51 Mitgliedsbetrieben des Zuchtvereins. Im Verein stehen rund 3000 Kühe, diese Zahl hat sich die letzten zehn Jahre kaum verändert. Die Anzahl der Mitgliedsbetriebe im Verein ist jedoch um fünf gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Zuchtverein dennoch 200 Kühe mehr aufweisen. Dies liegt daran, dass jetzt nicht mehr nur die Betriebe mit ihren Fleckviehkühen Mitglied sind, sondern mit allen anderen Rassen auch, die sie zuhause im Stall stehen haben.

In Baden - Württemberg waren es im Vergleich zum Vorjahr 160 MLP- Betriebe mit rund 6000 Kühen weniger. Inzwischen geben 340 Kühe aus dem Zuchtverein über 10000 kg Milch/Jahr. Das sind fast 10 Prozent der Kühe. Und es gab im letzten Jahr vier neue Kühe, die die 100 000 kg Marke knackten und dies bei über 6900 Fett und Eiweiß/kg. Dies waren von der Hof Aischland Milch GbR die Kühe Elsa und Malaga und von Karsten Kappes die Kühe Loulou und Lou. Außerdem stehen 15 Bullenmütter in den Zuchtbetrieben des Rinderzuchtvereins.

Der Zuchtleitungsassistent Michael Schmidt stellte den Züchterinnen und Züchtern die aktuellen Bullen von der Zuchtwertschätzung Dezember 2023 vor. Sehr erfreulich für den Zuchtverein ist es, dass auch zwei Bullen von einem Zuchtbetrieb aus dem Main-Tauber Kreis, der Hof Aischland Milch GbR, in der Bullenempfehlung sind. Ein neuer Zuchtwert, der Klauengesundheitswert (KGW), bietet den Betrieben eine weitere Möglichkeit, bei ihren Tieren züchterisch die Klauengesundheit zu verbessern.

Bei der Vermarktung wies Schmidt die Betriebe darauf hin, dass sie weiter gegen die Blauzungenkrankheit Typ 4 und Typ 8 impfen sollen um weiterhin ihre Tiere problemlos vermarkten zu können.

2023 war das Jahr der Rinderschauen: Michael Schmidt ließ die Schauen kurz Revue passieren. Er gab einen kurzen Rückblick auf die RBW-Schau, die im März 2023 in Ilshofen stattfand. Hier waren aus dem Zuchtverei elf Kühe vertreten. Im Juni fand die German Dairy Show in Alsfeld statt. Die 8. Deutsche Fleckviehschau fand im September in Miesbach statt. Hier konnten die baden-württembergischen Kühe durch eine sehr gute Euterqualität überzeugen.

Deutsche Landwirte top

Tillmann Zeller, der langjährige Pressebeauftragte des Rinderzuchvereins, wurde von Thomas Schmidt verabschiedet. Er würdigte die jahrelange gute und zuverlässige Arbeit.

Geschäftsführerin Julia Stolz stellte den Geschäftsbericht vor. Es wurden im vergangenen Jahr drei Beiratssitzungen abgehalten. Für die Mitglieder gab es wieder die Züchterstammtische nach jeder Zuchtwertschätzung.

Auch Stolz ging auf die vielen Schauen im Jahr 2023 ein. Besonderes Augenmerk galt hier der Staatsprämierung vom Zuchtverein Main - Tauber anlässlich der Weikersheimer Kärwe. Es wurden 50 Kühe von neun Betrieben aufgetrieben. „Ein Fest der schönen Kühe“, so Stolz. Am Kälbervorführwettbewerb nahmen 18 Kinder teil. Julia Stolz präsentierte danach noch den Kassenbericht. Die gesamte Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Die Geschäftsführerin gab noch einige Termine für das Jahr 2024 bekannt. Die drei Stammtische finden nach jeder Zuchtwertschätzung statt. Am 20. Mai findet das Familiengrillen bei den Familien Habel und Ott in Weiler statt. In den Pfingstferien findet der Ausflug der Jungzüchtergruppe nach Tripsdrill statt. Anlässlich der Weikersheimer Kärwe ist am 31. August die Jungviehprämierung und am 2. November soll der jährliche Ausflug stattfinden.

Als Gastvortrag berichtete Bernd Henn aus Nassau über das Thema „Keine Angst vor Russlands Großbetrieben – Effizienz und Fachwissen sind entscheidend“.

Henn erzählte von seinen Erlebnissen und Erfahrungen bei der Beratung verschiedener Betriebe und in verschiedenen Regionen Russlands. „Kein Land östlich der deutschen Grenze ist effizienter in der Landwirtschaft als die deutschen Landwirtinnen und Landwirte“, so sein Fazit.

Mit einer Gold plus Leistungstafel für Jahres-Herdenleistungen über 10000 kg Milch wurden ausgezeichnet: Gehringer Hermann und Patrick, Schonach; Weber GbR, Boxberg; Marc Geißler, Uiffingen; Hof Aischland Milch GbR, Weikersheim; Karsten Kappes, Bobstadt; Konrad Bender, Sechselbach; Baumann GbR Klaus und Barbara aus Schonach.

Mit einer Gold Leistungstafel für Jahres-Leistungen über 9500 kg Milch wurden ausgezeichnet: Hein GbR, Oberstetten; Adelmann GbR, Külsheim; Hermannshof GbR Nassau; Kai Vogel, Werbach, Erbacher GbR, Steinfurt.

Mit einer Silber Leistungstafel für Jahres-Leistungen über 9000 kg Milch wurden ausgezeichnet: Habel GbR, Weiler; Thomas Schmidt, Schön; Wolfert GbR Stefan und Stefanie, Laudenbach; Ott GbR Rainer und Sabine; Stang GbR, Gissigheim

Mit einer Bronze Leistungstafel für über 8500 kg Milch wurden ausgezeichnet: Thomas Friedrich GbR, Heimberg; Friedrich Brenner, Heimberg; Gerhard Hellenschmidt, Heimberg; Jürgen Vogel, Rüsselhausen. pm

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