Zukunftspreis „Wissenstransfer“ - Preisträger erhielten in einem Festakt im neuen Sitzungssaal des Landratsamts in Tauberbischofsheim ihre Auszeichnungen

Bass und Hieber heißen die Gewinner

Von 
Harald Fingerhut
Lesedauer: 
Die Gewinner des Zukunftspreises des Main-Tauber-Kreises zusammen mit den Laudatoren und Landrat Reinhard Frank (links). © Harald Fingerhut

In einer Feierstunde überreichte Landrat Reinhard Frank im neuen Sitzungssaal des Landratsamts Skulpturen, Geldpreise und Urkunden an die Preisträger des Zukunftspreises „Wissenstransfer“.

Main-Tauber-Kreis. Nach den Kategorien „Familienfreundlicher Betrieb“ 2012, „Willkommenskultur“ 2014 und „Ausbildung – Karriere daheim“ 2016 nun also im Jahr 2018 „Wissentransfer“ beim Zukunftspreis des Main-Tauber-Kreises. „Die rückläufige demografische Entwicklung und der rasante Wandel der digitalen Informationstechnologie haben gravierende Auswirkungen auch auf Unternehmen, Handwerker, Dienstleister und Behörden im Main-Tauber-Kreis“, erläuterte Landrat Reinhard Frank bei der Begrüßung, warum die Wahl ausgerechnet auf die Kategorie „Wissenstransfer“ fiel. „Deshalb ist es wichtig, vorhandenes, firmeninternes Wissen zu sichern und an die jungen Nachwuchskräfte weiterzugeben. Wissen ist gerade für unsere Unternehmen der Rohstoff der Zukunft.“ Gleichermaßen müssten neue Erkenntnisse aus Forschung, Studium und Ausbildung an alle betrieblichen Bereiche weitergegeben werden. „Ein gelungener Wissenstransfer erfordert deshalb ein gutes Personalmanagement und ergänzend den Einsatz digitaler Transfer-Tools“, so der Landrat weiter. „Eine ausgewogene Kombination geeigneter Maßnahmen wird helfen, die Herausforderungen der Digitalisierung und des Fachkräftemangels erfolgreich zu gestalten.“

Wissen weitergeben

Die große Herausforderung bestehe darin, Fach- und Erfahrungswissen einer immer älter werdenden Gesellschaft an die nachfolgende Generation weiterzugeben. „Da ein Großteil des Knowhows in den Köpfen der Mitarbeiter liegt, können ein sicheres Personalmanagement sowie der Einsatz verschiedener IT-gestützter Transfer Tools dafür sorgen, dass dieses Wissen nicht verloren geht“, meinte Frank weiter. „Für einen reibungslosen Wissenstransfer spielen Coaching, Erfahrung von Experten, Verfügbarkeit von Informationen und Daten, die Kommunikation untereinander sowie die Motivation eine wichtige Rolle.“ Der Einsatz und die Kombination dieser Maßnahmen ermögliche es den Unternehmen, auch neuen Mitarbeitern qualifiziertes Wissen zur Verfügung zu stellen.

„Die erfolgreiche Wissensweitergabe sorgt nicht nur für eine gute Ausbildung der Mitarbeiter, sondern verschafft dem Unternehmen auch einen Vorteil beim Anwerben von Fachkräften“, stellte Reinhard Frank fest. Und die ausgezeichneten Unternehmen hätten diese Komponenten für einen erfolgreichen Wissenstransfer beispielhaft erfüllt und seien Vorreiter auf diesem Gebiet. „Der Wissenstransfer ist ein wichtiger Baustein für die Unternehmen, um auf dem Markt und im Wettbewerb bei einem sich dynamisch stark veränderndem Umfeld bestehen und den sich ständig ändernden Herausforderungen begegnen zu können“, stellte Michael Stiehl, Geschäftsführender Gesellschafter der Rauch Möbelwerke fest.

Immer größerer Zeitdruck

Um nachhaltig zu agieren, gelte es einerseits einen Veränderungsprozess einzuleiten und andererseits auf den Erfahrungsschatz aus der Vergangenheit nicht zu verzichten. Betriebe und ihre Mitarbeiter seien einem immer größeren Zeitdruck ausgesetzt. Der Online-Handel nehme immer mehr zu. Der Markt werde dadurch nicht nur globaler, sondern schneller. Der Anspruch der Kunden laute: „Heute bestellen und morgen liefern“.

Michael Stiehl ist überzeugt, dass Unternehmen dem ständigen Informationsaustausch und den daraus resultierenden zusätzlichen Dienstleistungen nur durch eine klare Strategie meistern können. Dazu gehören für ihn folgende vier Punkte: Effizienzsteigerung, Nutzung der Digitalisierung, Markt- und Kundenorientierung sowie Qualifizierung und Weiterbildung. Dies könne nur durch einen guten Wissentransfer, bei dem auch das implizite Wissen, also der Erfahrungsschatz der Mitarbeiter weitergegeben wird, bewerkstelligt werden.

„Die Digitalisierung ist der Treiber des Wissenstransfers“, sagte Professor Dr. Seon-Su Kim, Prorektor der DHBW Mosbach und Leiter Campus Bad Mergentheim, in seinem Referat. „Wichtig bei der Weitergabe des Wissens ist, dass Sender und Empfänger gleichberechtigt sind, ein Austausch zwischen beiden besteht.“ Sender und Empfänger müssten sich auf Augenhöhe begegnen, nur so gebe es einen gewinnbringendes Miteinander.

Um neue Erkenntnisse und Impulse zu gewinnen, brauche es klar strukturierte Formen, offene Räume zum Gedankenaustausch sowie die Einbindung von externem Wissen.

Eine vierköpfige Band um Gustav Endres und Andreas Schreck lockerte die Feierstunde mit Musik auf. Für zauberhafte Unterhaltung und gute Laune beim Publikum sorgte am Ende der Showact „Real & Honest Magic, Gerd Reitmeier“.

Die Preisträger des Zukunftswettbewerbs „Wissentransfer“ auf einen Blick

Der ZukunftspreisWissenstransfer“ wurde in zwei Kategorien vergeben und zwar für Betriebe bis 50 Mitarbeiter (Kategorie 1) und für Unternehmen über 50 Mitarbeiter (Kategorie 2).

Kategorie 1: 1. Platz: Hieber, Meister der Elemente und Badgestaltung (Weikersheim); Laudator: Wolfgang Reiner, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Tauberfranken. Platz 2: FOR.UM Werbeagentur und Marketing (Grünsfeld); Laudator Wilhelm Ehrenfried, Geschäftsführender Schulleiter Berufliche Schulen im Main-Tauber-Kreis. 3. Platz: Baumann, Maler und Verputzerbetrieb (Tauberbischofsheim), Laudator: Achim Hofmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer.

Kategorie 2: 1. Platz: Bass, Technik für Gewinde (Niederstetten); Laudator: Wolfgang Reiner, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Tauberfranken. 2. Platz: Stadtwerk Tauberfranken (Bad Mergentheim), Laudator: Elmar Haas, Bürgermeister der Gemeinde Ahorn. Platz 3: Kurtz Ersa (Bestenheid/Kreuzwertheim); Laudator: Dietmar Niedziella, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Berufsbildung, Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken.

Redaktion Stellvertretender Deskchef

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten