Breitband - Zweite Stufe des Ausbaus im Main-Tauber-Kreis abgeschlossen / Startschuss für Phase drei und vier ist gefallen

Alle Schulen im Kreis jetzt mit Glasfaseranschluss

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hvb
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Der Breitbandausbau im Main-Tauber-Kreis schreitet voran. © Heike von Brandenstein

Main-Tauber-Kreis. „Alle 82 Schulen im Main-Tauber-Kreis sind jetzt mit Glasfaser versorgt“, gab Dezernent Jochen Müssig bekannt. Damit seien Rottweil und der Main-Tauber-Kreis die einzigen Landkreise in Baden-Württemberg, die ein solches Angebot bereit hielten. Möglich geworden sei das durch die großzügige Förderung von Bund und Land sowie das Miteinander aller 18 Kommunen und dem Landkreis. „Das zeigt, dass das Wirtschaftlichkeitslückenmodell der richtige Weg war“, stellte Müssig fest.

Wichtiger Schritt

Gerade mit Blick auf die dynamische Entwicklung des digitalen Unterrichts während der Corona-Pandemie sei dieser Schritt richtig und wichtig gewesen. Für den Ausbau seien 1,6 Millionen Euro investiert worden, wovon der Main-Tauber-Kreis 240 000 Euro getragen habe. Insgesamt stünden 2,64 Millionen Euro von Bund und Land aus dem Digitalpakt Schule für die Beruflichen Schulen in Trägerschaft des Landkreises zur Verfügung.

Seit eineinhalb Wochen stehe zudem ein spezielles Tarifangebot der Telekom für Schulen mit einer Bandbreite von bis zu 250 Megabit pro Sekunde zu einem Basispreis von 25,16 Euro bereit. „Für kleine Schulen reicht das“, meinte der Dezernent. Größere und große Schulen müssten höhere Bandbreiten buchen. Durch die in das jeweilige Schulgebäude führenden Glasfaseranschlüsse können Schulträger Verbindungen bis zur Gigawelt anbieten. Der Landkreis hat das für die Beruflichen Schulen in Tauberbischofsheim und Wertheim bereits getan.

Die Breitbanderschließung wird jetzt mit den Ausbaustufen drei und vier fortgesetzt, worunter die sogenannten weißen Flecken (zum Beispiel Aussiedlerhöfe) und die Gewerbegebiete gehören. Förderantrage bei Bund und Land für die Investitionen in Höhe von 20,57 Millionen Euro seien eingereicht, informierte Jochen Müssig. Vorgesehen ist die Vergabe an das Unternehmen NGN Fibernetwork aus Aubstadt. Bis Mai 2023 sollen diese beiden Ausbaustufen abgeschlossen sein.

Eine große Herausforderung bedeutet im Anschluss die Ausbaustufe fünf. Sie beinhaltet die innerörtliche Erschließung, also die Anbindung jeden Haushalts an Glasfaser. 580 dieser FTTH-Anschlüsse (Fibre to the home) gibt es bereits in Creglingen. Für den weiteren Ausbau bestehen mehrere Möglichkeiten. Neben einem eigenwirtschaftlichen Ausbau sind auch Kooperationsmodelle mit kommunalen Partnern schrittweise möglich.

Dazu hat die Wirtschaftsförderung, die beim Landratsamt für den Breitbandausbau zuständig ist, Gespräche mit dem Bevollmächtigten der Telekom für Baden-Württemberg geführt.

„Bei einem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch ein Unternehmen, wird die bereits vorhandene Infrastruktur oft nicht genutzt. Das kann nicht Sinn der Sache sein“, so Müssig. Er zeigte sich jedoch offen für Gespräche im Sinne der großen und teuren Herausforderung.

Zunächst steht die Abstimmung mit den Kommunen über ein Stufenkonzept auf der Tagesordnung, wie bereits beim Basiskonzept realisiert. Denn erst nach Abschluss von Stufe drei und vier folgt die finale Stufe fünf. hvb

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