IHK-Bestenehrung 2025

Alle drei Bundessieger der IHK aus dem Main-Tauber-Kreis

130 Prüflinge und acht Absolventen der Beruflichen Weiterbildung in der Weikersheimer Tauber-Philharmonie für ihre herausragenden Leistungen geehrt.

Von 
Werner Palmert
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Drei Bundessieger aus dem Main-Tauber-Kreis: IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann (rechts) und Vollversammlungsmitglied Paul Gehrig (links) bei der Ehrung der Besten der Besten in der Aus- und Weiterbildung der IHK Heilbronn-Franken zusammen mit den Bundessiegern Paul Jahn, (VS Tauberbischofsheim), Tim Leiser (Stadtwerk Tauberfranken) und Matthäa Luise Steinmann (Würth Industrie Service GmbH & Co. KG) Bad Mergentheim. © Werner Palmert

Main-Tauber-Kreis. Bei der Bestenehrung der IHK Heilbronn-Franken in Weikersheim sorgte der Main-Tauber-Kreis für Furore: Alle drei Bundesbesten stammen aus der Region und setzen ein beeindruckendes Zeichen für Spitzenleistungen in der dualen Ausbildung.

130 Prüflinge des Prüfungsjahrgangs 2025 und acht Absolventinnen und Absolventen der Beruflichen Weiterbildung waren am Mittwochabend zur Bestenehrung der IHK Heilbronn-Franken im festlichen Rahmen in die Weikersheimer Tauber-Philharmonie gekommen. Das Bemerkenswerte an der diesjährigen Ehrung der Besten der Besten war die Tatsache, dass alle drei Bundessieger des Kammerbezirks aus dem Main-Tauber-Kreis kommen. Paul Jahn erhielt seine Ausbildung zum Holzmechaniker bei der VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken in Tauberbischofsheim, Tim Leiser wurde beim Stadtwerk Tauberfranken in Bad Mergentheim zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik ausgebildet und Matthäa Luise Steinmann erlernte bei der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG in Bad Mergentheim den Beruf der Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement. Neben den drei Bundesbesten erhielten auch die drei Landesbesten, Roman Wolfgang Bauer aus Sulzbach-Laufen, Mareike Feeß aus Stimpfach und Laura Steinle aus Schwäbisch Hall sowie alle übrigen Kammersieger von der IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann in der Feierstunde die Ehrenmedaillen überreicht.

„Weichen für persönlichen Weg im Unternehmen gestellt“

Die Präsidentin beglückwünschte alle Absolventinnen und Absolventen zu ihren herausragenden Ergebnissen und rückte in ihrer Grußadresse das Bild vom angeblich fehlenden Leistungswillen der jüngeren Generation zurecht: „Wenn allgemein ein Rückgang der Leistungswilligen in Gesellschaft und Wirtschaft beklagt wird, wenn junge Menschen angeblich keinen Bock auf Job mehr haben, dann sind Sie, liebe Beste 2025, heute Abend der eindrucksvollste Gegenbeweis. Sie haben bewiesen, dass sich Leistung lohnt und Engagement sich auszahlt. Sie haben herausragende Ergebnisse in der Aus- und Weiterbildung erzielt. Und das haben Sie vor allem für sich erreicht; Sie haben damit die Weichen für ihren ganz persönlichen Weg im Unternehmen gestellt und unmissverständlich klargemacht, dass Sie zu den Leistungswilligen in unserem Land gehören“.

Die Landesbesten: Roman Wolfgang Bauer, Mareike Feeß und Laura Steinle wurden als Landesbeste in ihrem Beruf im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken von IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring (links) und der Kammerpräsidentin, Kirsten Hirschmann, ausgezeichnet. © Werner Palmert

Insgesamt wurden 130 Prüflinge, die ihre Ausbildung mit 92 oder mehr Punkten abgeschlossen haben und acht Absolventinnen und Absolventen der Beruflichen Weiterbildung, die Ergebnisse von 82 und mehr Punkten erzielt haben, bei der Ehrung in Weikersheim ausgezeichnet. Beeindruckende Zahlen, die noch beeindruckender werden, denn unter den herausragenden Azubis sind sechs Landesbeste und drei davon wurden Bundesbeste. So wird Baden-Württemberg zur Bundesbestenehrung am 8. Dezember 47 erfolgreiche Prüflinge nach Berlin schicken, wie Hirschmann verkündete. Drei davon kommen aus dem Main-Tauber-Kreis, worauf die Ausbildungsbetriebe und die IHK stolz sein können.

„Bestenehrung ist beste Werbung für Betriebe“

Die Bestenehrung, so die Präsidentin weiter, sei auch immer die beste Werbung für die duale Ausbildung und für die ausbildenden Betriebe. Der Fachkräftemangel gehört seit Jahren zu den größten Herausforderungen für die Unternehmen in der Region. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden sei umso entscheidender, wenn sich - wie aktuell - die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen zusehends verschärfen.

Tagtäglich erfahre man, wie sehr vor allem die Industrieunternehmen angesichts der globalen Marktverschiebungen unter Druck geraten. Mit schwerwiegenden Folgen wie Personalabbau, Produktionsverlagerungen und Standortschließungen. Dass die regionalen Arbeitgeber trotz der schwierigen Bedingungen nach wie vor so stark auf die Ausbildung im eigenen Betrieb setzen, ist für Hirschmann nicht nur ein Bekenntnis für den Wirtschaftsstandort, es sei auch Ausdruck einer festen Überzeugung, „dass die besten Fachkräfte immer noch im eigenen Unternehmen heranwachsen“.

IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring (Zweite von links) unterhielt sich mit Dr. Frauke Goll, Managing Director applied AI am Institute for Europe, Paul Jahn (links) und dem Ausbildungsleiter der Vereinigten Spezialmöbelfabriken Tauberbischofsheim, Oliver Stöckle, über den Wandel in der Ausbildung und die Bedeutung der KI in der Arbeitswelt. © Werner Palmert

Die Anforderungen an Fachkräfte in den Unternehmen werden zunehmend komplexer, wie die Präsidentin ausführte. Sie seien auch Teil des umfassenden digitalen Transformationsprozesses, dem sich die Wirtschaft stellen müsse. „Die Unternehmen sind darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Anforderungen annehmen sowie Zeit, Mühen und Entbehrungen in Kauf nehmen, um sich und damit auch ihren Arbeitgeber fit für die Zukunft zu machen“. Den „Medaillenregen der olympischen Bestenspiele“ in der Tauber-Philharmonie sah Kirsten Hirschmann auch als „Mutmacher und Signal dafür, dass eine duale Ausbildung nach wie vor die beste Voraussetzung für ein gutes, selbstbestimmtes und sicheres Leben ist“.

Vor der Überreichung der Medaillen tauschten sich die IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring, der bundesbeste Holzmechaniker Paul Jahn, VS-Ausbildungsleiter Oliver Stöckle und Dr. Frauke Goll, Managing Director applied AI am Institute for Europe, über den Wandel in der Ausbildung und die Bedeutung der KI aus.

Die Kammersieger im Überblick

  • Neben den drei Bundesbesten erhielten auch folgende Kammersieger aus dem Main-Tauber-, Neckar-Odenwald- und Hohenlohe-Kreis die Ehrenmedaille:
  • Laurin Adelmann, Fachkraft für Lagerlogistik (Rüdinger Spedition, Krautheim); Niklas Adelmann, Industriemechaniker (Michael Weinig, Tauberbischofsheim); Lisamarie Baar, Fachkraft für Lagerlogistik (Kolping Bildungswerk Tauberbischofsheim); Fabias Balbach, Koch (Hotelrestaurant Jagstmühle, Mulfingen); Mehmet Ekinci, Medienkaufmann Digital und Print (Fränkische Nachrichten, Tauberbischofsheim); Leonie Haun, Fachkraft für Lagerlogistik (Data Modul, Weikersheim); David Kruppa, Bankkaufmann (Sparkasse Tauberfranken, Tauberbischofsheim); Tom David Käfer, Kaufmann im Einzelhandel (Modehaus Zinser, KG Bad Mergentheim); Maximilian Mosin, Industriemechaniker (Schuller, Wertheim); Jonas Schwägerl, Industriemechaniker (Wittenstein, Igersheim); Kilian Schieser und Maria Schieser, Kaufmann/Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement (beide Würth Industrie-Service, Bad Mergentheim); Tim Steiler, Industriemechaniker, (VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken, Tauberbischofsheim); Elias Throm, Industriekaufmann, (Michael Weinig, Tauberbischofsheim); Thinadda Thumm, Kauffrau im Einzelhandel, (Kaufland, Igersheim); Robin Wolf, Elektroniker für Geräte und Systeme, (ebm-papst, Mulfingen; Pia Emilia Wolfmeyer, Buchhändlerin, (Buchhandlung Moritz & Lux, Bad Mergentheim).
  • Die Medaille für eine erfolgreiche Weiterbildung erhielten Hannes Beyer, Elektrofachkraft in der Industrie, Bad Mergentheim; Walter Fritsch, Geprüfter Fachwirt für Güterverkehr und Logistik – Bachelor Professional in Transport, Management und Logistics, Bad Mergentheim, Ann-Christin Ott, Geprüfte IT-Projektleiterin (Certified IT Business Manager), Mudau und Ines Siegert, Geprüfte Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen, Igersheim.

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