Syrische Flüchtlinge

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Vergleichsweise wenig Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien haben bisher Schutz in Europa gesucht. Zwischen April 2011 und März 2014 stellten knapp 105 000 einen Antrag auf Bleiberecht in einem europäischen Land. Das waren nicht einmal vier Prozent der vor dem Krieg geflüchteten Syrer. Das geht aus einem Datenblatt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen hervor.

Mehr als die Hälfte der Anträge (53 Prozent) wurde in zwei Ländern gestellt: Deutschland und Schweden. Deutschland will nun 10 000 weitere Menschen aufnehmen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warb gestern bei einem Besuch eines Flüchtlingslagers im Libanon für eine großzügige Regelung und baldige Einigung zwischen Bund und Ländern. Die Unions-Innenminister der Länder signalisierten schon Bereitschaft, diese Aufstockung mitzutragen.

Auf den weiteren Plätzen folgen Bulgarien, Großbritannien, die Schweiz, Österreich und die Niederlande mit zusammengenommen 22 Prozent. Die Zahl der Asylanträge sagt allerdings nichts darüber aus, wie viele Menschen tatsächlich ein Bleiberecht erhielten. Die Hauptlast tragen die Nachbarländer Libanon, Türkei, Jordanien und Irak. Dort leben rund 2,6 Millionen syrische Flüchtlinge. dpa

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