Gefangen

Von 
Wolfgang Mulke
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Auch in schlechten Nachrichten gibt es manchmal gute Aspekte. So müssen viele Autofahrer zwar im kommenden Jahr viel mehr für die Versicherung ihres Fahrzeugs ausgeben. Doch zum Glück herrscht in der Branche ein starker Wettbewerb, der noch happigere Aufschläge verhindern dürfte. Darauf deuten die milliardenschweren Verluste der Sparte hin, die anscheinend genau deshalb nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden.

Der wichtigste Grund für die anstehende Preiserhöhungsrunde sind die stark gestiegenen Reparaturkosten. Daran tragen die großen Hersteller der Autos ein gehöriges Maß an Mitschuld. Denn sie haben bei vielen Ersatzteilen praktisch eine Monopolstellung und nutzen dies weidlich aus. Die Preise für Ersatzteile steigen viel stärker als die Verbraucherpreise insgesamt.

Auch Autobesitzer selbst tragen zur Preisentwicklung bei. Auf den Straßen sind immer mehr hochwertige SUV unterwegs, vollgestopft mit kostspieliger Elektronik. Entsprechend hoch sind die Reparaturkosten, wenn es bei Unfällen zu Blechschäden oder mehr kommt. Alle Faktoren zusammengenommen lassen erahnen, dass die Kfz-Versicherung auch auf längere Sicht nicht billiger wird. Allenfalls auf einen geringeren Anstieg der Kosten für die Policen können Autofahrer hoffen.

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So bleibt ihnen nur der alljährliche Preisvergleich der Angebote, die in der Wechselsaison jeden November auf den Markt kommen. Zwischen den teuersten und den günstigsten Tarifen liegen bisweilen Welten. In der Regel die Einsparmöglichkeit jedoch eher mäßig sein. Denn die Anbieter stecken ja insgesamt in der Kostensteigerungsfalle, in der auch die Autofahrer gefangen sind. Aber einen Versuch ist der Vergleich auf jeden Fall wert.

Korrespondent

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