Baden-Württemberg. Trotz einer leichten Verschnaufpause für den Wald durch Regen und kühlere Temperaturen im vergangenen Frühjahr warnt Forstminister Peter Hauk (CDU) vor einem weiteren Absterben der Bäume und einer Zunahme von Schädlingen und Pilzen. Durch den teils noch feuchten Start ins Jahr und den Regen im späten Juli sowie im August hätten sich einige Baumarten zwar leicht erholen können, sagte Hauk am Donnerstag in Stuttgart. Hitze, Dürre und Schädlinge setzten dem Wald aber weiter deutlich zu. Die Schäden seien landesweit stark zu sehen, weitere würden folgen, sagte Hauk bei der Vorlage des jährlich neu aufgelegten Waldzustandsberichts.
Fichte und Buche leiden stark
Der Forstminister warnte vor allzu viel Zuversicht angesichts der jüngsten Ergebnisse. "Diese leichte Regeneration der Wälder darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nadel- und Blattverluste der Bäume in Bezug auf den Langzeittrend seit dem Jahr 1985 weiterhin auf einem sehr hohen Niveau liegen", sagte er bei einem Waldbesuch oberhalb von Stuttgart. Es seien nach wie vor 44 Prozent der Waldfläche im Land deutlich geschädigt, der Anteil sei nur leicht zurückgegangen. "Es wird nicht besser werden, im Gegenteil, es wird eher schlechter. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich der Gesundheitszustand der Bäume nicht erhöht."
Unverändert stark litten weiterhin die Baumarten Fichte und Buche, die zusammen deutlich mehr als die Hälfte der Waldfläche in Baden-Württemberg einnehmen. "Den Fichten setzen die Borkenkäfer stark zu", sagte Hauk. Die Buchen verlieren nach seinen Angaben zudem enorm viele Blätter als verzögerte Auswirkung der jüngsten Extremwetterjahre. "In den wärmsten Regionen des Landes werden ab dem Jahr 2050 klimatische Verhältnisse vorherrschen, die sich nicht mehr mit den Ansprüchen der Buche decken", sagte Hauk. Die Baumart werde aber weiter eine wichtige Rolle spielen.
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