Stuttgart. Die Sorgen vor massiven Engpässen bei der Gasversorgung in Baden-Württemberg wachsen. Die Kommunen drängen deshalb auf mehr Anstrengungen beim Energiesparen. Gemeinsam mit dem Land, den Kommunen und Verbänden wolle man „die Menschen dafür sensibilisieren, ab sofort alles dafür zu tun, Gas und auch Strom zu sparen“, sagte Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg.
„Es gibt vieles, was man zu Hause tun kann, ohne Lebensqualität einzubüßen.“ Schon ein Grad weniger bei der Raumtemperatur könne rund sechs Prozent der Energie sparen. Auch sparsame Duschköpfe seien sinnvoll, sagt Heute-Bluhm: „Wenn jeder etwas tut, bringt das natürlich etwas.“
Die Kommunen selbst wollen mit gutem Beispiel vorangehen – etwa durch Temperaturabsenkungen in Verwaltungsgebäuden oder mit weniger Warmwasser. Die Menschen im Land müssten aber darauf vorbereitet werden, dass Städte und Gemeinden Energie sparen müssen: „Das wird die Bevölkerung an vielen Stellen spüren: an kühleren Temperaturen in Schwimmbädern, Bibliotheken und anderen publikumswirksamen Gebäuden zum Beispiel.“ Wichtig sei, die „richtigen Lehren“ aus der aktuellen Energiekrise zu ziehen – und etwa die Wärmewende aktiv voranzutreiben.
Unterdessen prüft das baden-württembergische Innenministerium, wie viel Gas Einrichtungen der kritischen Infrastruktur – etwa Kliniken – benötigen. Entsprechende Informationen sollen in ein „Hinweispapier“ für die Kommunen fließen.
Die SPD-Fraktion im Landtag fordert ein Energiegeld von 440 Euro für Menschen ohne oder mit nur wenig Einkommen. Die Mieten im Land seien ohnehin sehr hoch, sagte der Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch. Solch ein Energiegeld würde das Land rund 44 Millionen Euro kosten – „eine Nachkommastelle im nächsten Haushalt“.
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