Baden-Württemberg

Preisanstieg im Südwesten lässt etwas nach - Bruttoverdienst hinkt Inflation hinterher

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dpa
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Baden-Württemberg. Der Preisanstieg in Baden-Württemberg hat sich abgeschwächt, bleibt aber auf einem hohen Niveau. Im März betrug die Jahresteuerungsrate 7,8 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Im Januar und Februar hatte die Inflationsrate im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten noch bei 8,5 beziehungsweise 8,7 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Februar dieses Jahres zogen die Preise demnach um 0,9 Prozent an.

Für März war bundesweit ein Rückgang der Inflationsrate erwartet worden aufgrund eines sogenannten Basiseffekts. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor gut einem Jahr waren die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr in die Höhe geschossen und hatten die Inflation insgesamt angeschoben. Nun werden die Preise mit dem hohen Niveau des Frühjahrs 2022 verglichen. Das wird als Basiseffekt bezeichnet.

Treiber der Teuerung waren im März den Angaben zufolge etwa die Kosten für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Kleidung. Gedrückt wurde die Inflation im Südwesten von den Preisen für Heizöl und Kraftstoffen. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern, sie können sich für einen Euro dann weniger leisten. Die Angaben basieren auf vorläufigen Berechnungen. Die endgültigen Zahlen will das Statistische Landesamt Anfang April bekanntgeben.

Bruttoverdienst hinkt Inflation hinterher

Der Pro-Kopf-Verdienst der Arbeitnehmer ist in Baden-Württemberg im Jahr 2022 jedoch deutlich langsamer gestiegen als die Verbraucherpreise. Mit 42 110 Euro im Jahr hatten die Beschäftigten rund 1340 Euro beziehungsweise 3,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. 2022 legten die Verbraucherpreise nach neuer Berechnung um 6,9 Prozent zu. Die Kaufkraft der Arbeitnehmer ging wegen der Inflation also zurück. Bundesweit lagen die Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter 2022 mit 39 985 Euro um 4,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Bruttolöhne und -gehälter insgesamt der in Baden-Württemberg beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nahmen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent auf 246,9 Milliarden Euro zu.

Nach Angaben der Statistiker ist das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Land 2022 um 1,4 Prozent zum Vergleich des Vorjahreszeitraum gestiegen. Damit lag das Wachstum der Südwestwirtschaft insgesamt unter dem Bundesgebiet. In Deutschland stieg das preisbereinigte BIP für das Gesamtjahr 2022 um 1,8 Prozent.

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